
ä) B i r k e n . Dieser Baum kommt auch häufig in unsern Tu rf lagern
vo r, da aber sein Holz nicht so harzig als das des Nadelholzes is t , auch nicht
die Härte des Eichenholzes hat, so findet man es selten gut erhalten. Die
Binde ist gewöhnlich am unversehrtesten; diefs mag von der in ihr enthaltenen
grofsen Menge Harzes herrühren, welches sie fähig macht, der alles
zerstörenden Zeit zu widerstehen.
Man hat die E r l e , den E ib e n b a u m , die W e id e , die E s c h e und
verschiedene andere Bäume aus unsern Turflagern gegraben, aber eine genauere
Anführung derselben würde hier überflüssig seyn; jedoch w ill ich noch
so viel bemerken, dafs man aufser den Stämmen und Aesten von Bäumen auch
bisweilen ihre zärtern Theile in einem Zustande von Erhaltung findet: so hat
man z. B. die Blätter sehr gut erhalten angetroffen. Auch Gesäme, welche eine
merkwürdige Kraft besitzen, dem Einflüsse der Witterung zu widerstehen, sind
in T u r f lagtera bemerkt worden; so haben wir Beyspiele von Fichtenzapfen und
Haselnüssen. Der Kern der letztem war zerstört, und nur die Schale, welche
sehr unzerstörbar is t, war- frisch,
Aufser diesen Bäumen und kräuterartigen Pflanzen verdient noch eine andere
Klasse insbesondere bemerkt zu werden, nämlich die der Moose. Diese
Pflanzen lieben die Feuchtigkeit, und bey hinlänglichem Raume um aufzukeimen
und in einem kalten Klima wachsen sie geschwinde und üppig. Das
merkwürdigste, unter diesen.ist L i n n e e ’s Sphagnum palnstre, welches in grossem
Ueberflusse in allen Turfgegenden, besonders an denjenigen Stellen gefunden
w ird , wo sich der weiche weifse Tu rf in Menge befindet. Diesen weifsen
T u r f findet man einige Fufs tief, und er ist nichts als eine Zusammenhäufung
von Sphagnum, welches man, so wie man niederwärts geht, mehr oder weniger
aufgelöst wahrnehmen kann; endlich verschwindet seine Textur, seine
Farbe verändert sich, und man kann es von dem gemeinen braunen Turfe
nicht unterscheiden.
Ich besitze Stücke von einer in den H o c h lä n d i s c h e n Turflagern gefundenen
Substanz, die dem B e r g f e t t e der D e u t s c h e n , Hrn. K i rw a n ’s
Mineral Talloiu entspricht.
B e s c h r e i-
B e s c h r e ib u n g . Die Farbe ist weifs, hat fast Ae'hnlichkeit mit Talk,
fühlt sich fettig an und macht das Papier fleckig,, eben so w ie T a lk ;
brennt mit vielem Rauch und läfst, eine ziemlich leichte kohlige Masse zurück.
Es ist zerbrechlich, wie Ta lk, aber sein spezifisches Gewicht ist beträchtlich
geringer. .
■ Eine ähnliche Substanz wurde vor einigen Jahren von den Landleuten an
der Finnländisclien Küste gefunden, nachher in einen der Schwedischen Seen,
und in noch neuerer Zeit hat man sie, wie uns Dr. B a b in g t o n benachrichtig
t, in grol’ser Mengein N e u - H o l la n d entdeckt. Einige haben sich eingebildet,'
es sey Ta lk , welcher sich zufälliger Weise mit dem T u r f zugleich
abgesetzt habe, und weil es so lange den Pflanzensäften ausgesetzt gewesen
wäre, möchte es verändert worden seyn. Diefs kannaber nicht der Fall seyn,
da von einer solchen Veränderung nicht das geringste bekannt is t, und über-
diefs ■ veranlafst uns der Umstand, dafs es in N e u -H o l l a n d in grofser
Menge gefunden wird, zu vermuthen , dafs es nicht zufällig sey. Der Herausgeber
der Bibliotheque Britannique nimmt an, dafs es eine ähnliche Substanz sey,
wie die fettige Materie, in welche die" muskulöse Fiber verwandelt wird, wenn
sie lange einer ähnlichen Lage ausgesetzt ist.
Auch hat man eine grofse Anzahl von fremdartigen Substanzen in den
Turflagern, bisweilen in beträchtlicher T ie fe , ; gefunden, welche durch ihr
Ansehen gewisser Merkmale das grofse Alter dieser Turflager an den Tag legen.
Ich könnte viele merkwürdige Beyspiele dieser Art anführen; aber eines insbesondere
verdient bemerkt zu werden: als man zu A x h o lm in L in c o ln -
s l i i r e T u r f stach, wurde der Körper einer Frau ziemlich frisch gefunden; ihr
Haar war unverändert, ihre Nägel waren abgerundet und ihre Haut war gegerbt,
weich und biegsam; sie hatte antike Sandalen an ihren Füfsen, die es
wahrscheinlich machen, dafs sie aus dem Römischen Zeitalter war. Ein anderes
merkwürdiges Beyspiel ereignete sich auf den S h e t la n d I n s e ln :
beym Turfstechen entdeckte man ganz wohl erhalten den Körper eines Mannes,
welcher, wie zu vermuthen war, nicht weniger als achtzig Jahr in dem Turfe
gelegen haben konnte. In den I r lä n d i s c h e n Turflagern hat man die
Jameson s mineral, Reisen, Y