
man das Land sich allmählig erheben und die steilen Klippen H e r rn o n e f s
bilden, die aus ähnlichen Gebirgsarten bestehen. An dem Fufse dieser Klippen
befinden sich ungeheure von der See ausgewaschene Höhlen, in welche
bey ruhigem Wetter ein Boot viele hundert Fufs hinein rudern kann; der
Eingang soll mit regelmiifsigen achtseitigen. Säulen geziert seyn. . Von welcher
Gesteinart sie aber sind, konnte ich nicht bestimmen, da mich die Brand uns:
verhinderte, mich zu näliern. Ist es wohl wahrscheinlich, dafs sie aus Gneis
bestehen? denn es giebt kein anderes Fossil in der Nähe als Glimmerschiefer. —
Von liier aus ist die ganze westliche Küste sehr steil und klippig, und besteht
aus Glimmerschiefer. Letzterer enthält oft ungemein schöne grofse, regel-
mafsig krystallisirte Granaten. So wie man sich dem südwestlichen Ende
nähert, so wird das Land niedriger, und gegen B e im o n t liin, dem Wohnsitze
des T h om a s M o u a t E sq . v o n G a r th , bemerkt man, in der Nachbarschaft
des Glimmerschiefers, Urthonschiefer. Nun kommt auch der Serpentin
wieder zuni Vorschein, und bildet an verschiedenen Stellen beträchtliche
Berge, die wie gewöhnlich ein unfruchtbares und kaltes Ansehen haben.
An der Seeküste befinden sich zwischen dem Ü y e a - S u n d und dem Schlosse
M o u n i s Sandsteinflölze, und von da bis an den B a l t a - S u n d sind die
Hügel und die Küste niedrig, bestehen aus Glimmerschiefer, mit einer aus
Hornblende und Quarz zusammengesetzten Gebirgsart, und an einigen Stellen
bemerkt man Felsen yon einem dichten Feldspath mit Hornblende *).
F e t 1 a r.
Diese Insel ist ungefähr vier Meilen lang und drey und eine halbe Meile
breit, und hat, weil sie der Wirkung der See sehr ausgesetzt is t, eine unre-
gelmäfsige Gestalt. Die Produkte des Mineralreichs sind von denen auf Un s t
nicht sehr verschieden, und es ist in der That wahrscheinlich, dafs sie einstmals
verbunden waren. Es giebt hier keine Häfen von einiger Bedeutung:
____________ die
r) Vielleicht, dafs diefs G rü n s te ins chi ef er ist. Anm. d. Uebers.
die Bay T r e s t a ist einer der gröfsten, aber sie ist bey stürmischem Wetter
nicht sicher. Eine Seite dieser Bay besteht aus Glimmerschiefer und Quarz,
in welchem man grofse Schörllcrystalle bemerkt, mit Urkalksteinlagern.
An der entgegengesetzten Seite der Bay giebt es Spuren von Graphit : an einer
Stelle ins Besondere, wo sich ein Gang mit einem Fossile befindet, welches
unreinem Graphit ähnlich ist; er ist zwischen zwey und drey Fufs mächtig,
und setzt allem Ansehen nach in Glimmerschiefer auf. Diese letztere Gebirgsart
bildet auf eine beträchtliche Strecke die Küste. Jedoch verschwindet sie
endlich, und man bemerkt nun ungeheure Serpentinklippen, welche schöne
Stücke Asbest und Amianth liefern. In der Nachbarschaft lagen vortreffliche
Stücke von derbem Bergkrystall umher. Nachdem der Serpentin eine
beträchtliche Strecke Klippen gebildet hat, so verschwindet er, und es zeigt
sich eine merkwürdige Art von Glimmerschiefer. Dieser besteht aus rundlichen
Quarzmassen von beträchtlicher Grofse, die vermittelst des Glimmers
verbunden sind , und so eine einem Conglomérat nicht unähnliche Gebirgsart
bilden. Jedoch ist diese Gebirgsart nur als eine Abänderung des Glimmerschiefers
zu betrachten, wo die, Quarzmassen gröfser als gewöhnlich sind.
Aehnliche, aber nicht so auffallende Vorkommnisse sind auch in andern Ländern
bemerkt worden: so ist die Landstrafse, welche q u e r durch M ä h r e n
geht, in den Gegenden yon M a r k - S t a n n e r n von einer Art Gneis erbaut,
welcher eingestreute, ungefähr einen halben Zoll im Durchmesser habende
Quarzknollen bat *). ,
Jene merkwürdige Gebirgsart bildet eine beträchtlicheBeihe von Klippen;
aber bey S t r a n d b u r g l i zeigt sich dann ein Glimmerschiefer, der in Thonschiefer
überzugehen scheint. Dieser Glimmerschiefer bildet auch auf eine
beträchtliche .Strecke die Küste, welche niedrig ist, und gewährt einen sehr
glänzenden Anblick, wenn bey Sonnenschein die Strahlen von dem Glimmerschiefergebirge
wie von einem Ungeheuern Spiegel zurückgeworfen werden.
*) Journal des Mine», N o . 23. p. 6g.
Jam eson'S m ineral. R eisen.
aus T r e b r a ’ s C a ta lo g von Fossilien.
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