
Das Gyps- und Steinsalzgebirge ist mehr und weniger deutlich geschichtet,
zuweilen ganz ungeschichtet, und bildet gewöhnlich die Vorgebirge und das
hugliche Land, stellt aber demungeachtet öfters kahle Felsklippen und steile
Felswände dar.
Das Kreidegehirge ist eins der neuesten Flötzgebirge und ein späteres
Glied aus der Kalksteinformationssuite. Die Kreide ist eine einfache Gebirgs-
art, aber im Grofsen zusammengesetzt. Es wechseln nämlich mit ihr schwache,
mehr und weniger kontinuirende Schichten von Feuerstein ab, der von
einer knolligen Gestalt ist und sich in Blasenräumeu erzeugt haben mag.
Häufig findet er sich auch als Versteinerung von Echiniten, Belemniten
u. s. \y.
Dieses Gebirge ist deutlich geschichtet und bildet bisweilen klippige Gegenden
, _ die aber immer gegen das Uebrige kein hohes Niveau erreichen Merkwürdig
ist es, dafs die Kreide meistenteils nur an den Seeküsten sich findet.
Etwas Schwefelkies ausgenommen, führt sie sonst keine Metalle.
Das Galmey gehirge konsdtuirt ein eigenes Flötzgebirge, doch ist zur
Zeit noch nicht viel mit Gewifsheit davon bekannt. Es scheint jedoch mit irgend
einer Kalkstemformation in Verbindung zu stehen. Das eigentliche Karakteri-
stische dieser Gebirgsformation sind mächtige Flötze von Galmey mit Bley-
glanz und Eisenocker. ■ ' ■
Das Steinkohle,.igehirge. Hier ist vor allen Dingen zu bemerken, dafs
w ir drey Hauptformationen von Steinkohlen haben, wo.bey aber die kleinen
unbedeutenden Formationen <?) nicht mit in Betracht kommen. Die e r s t e
oder ä l t e r e is t diejenige, welche das e ig e n t l i c h e S t e in k o h le n g e -
b i r g e charakterisirt, die z w e y t e findet sich in dem Flötztrappgebirge,
welchem sie untergeordnet is t, und die d r i t t e in dem aufgeschwemmten
*) AI» z. B. die Steinkohlenflotze in dem Sandstein- und Flötzkalkgebirge.
Gebirge *). Hier is t von dem e i g e n t l i c h e n S t e in k o h l e n g e b i r g e
die liede.
Es ist dieses t e i l s aus mechanischen, t e i l s aus chemischen Niederschlägen,
t e i l s aus einer Verbindung von beyden zusammengesetzt, Bey diesem
Gebirge is t die Steinkohle die charaterisirende Gebirgsart, aber bey weitem
nicht immer die vorwaltende, denn es giebt Steinkohlengebirge, wo sie kaum
z u bemerken ist.
In den-Steinkoblengebirgen finden sich vorzüglich folgende Arten von
Steinkohlen: G r o b k o h le , B l ä t t e r k o h l e , J C e n n e lk o h le und S c h i e f
e r k o h l e , wenig aber von Pechkohle.
Die Gebirgsarten, aus welchen, nächs t der Steinkohle, dieses Gebirge zusammengesetzt
ist, sind; M ü r b e r S a n d s t e in , der sich, wenn er auch fest seyn
sollte, durch den beygemengten Glimmer auszeichnet; g r o b e s C o n g lom é r a t ,
S c h i e f e r t h o n , B r a n d s c h ie f e r , v e a rh ä r te te r T h o n , K a lk s t e in , M e r g
e l , auch wohl Flötze yon T h o n e i s e n s t e in , und mit unter beträchtliche
Flötze yon einem porphyrartigen Gestein, das sich uns als eins der neuesten
Porphyrerzeugnisse darstellt und als das letzte, Glied der Formationssuite des
Porphyrs anzusehen ist. Diese verschiedenen Flötze wechseln mannigfaltig'
mit einander ,ab und gehen zum Theil in einander über; und in diesen finden
sich die Steinkohlen in mehr und weniger mächtigen Flötzen.
Wahrscheinlich giebt es auch bey diesem Gebirge mehrere Unterformationen,
die gewifs bey näherer Lhttersuchung Auszeichnung genu°- unter sich
haben würden. So scheint dasjenige Steinkohlengebirge, welches erzführend
is t, die ä l t e s t e spezielle Formation zu seyn. In ihr scheint vorzüglich der
*) Fast dürften noch die Mopre, die wir in tiefen Gègenden finden, als eine v ie r te
und zugleich als die neueste Formation anzusehen, seyn. Letztere würde das letzte
Glied-, und die Kohlenblende, der Graphit und der Alaunschiefet (wegen des enthaltenden
Kohlenstoffs) die ersten Glieder der Forinationssuite des Kohlenstoffs darstellen.
Aus den Mooren findet durch den Turf ein Uebergang in das Pflanzenreich
statt.