
Von Bernera nacli dem Fritli of Forth.
F ü n f z e h n t e s K a p i t e l .
Rei«e T O B Bern era. über Fort • A n g u i t us, G a ry im o re , D ä lty h yn n ie ,
D a ln a c a rd o ch , , BJair in. A th o l , D u n k e id und Pe rth nach dem
Frith, o f Forth.
INfachdem wir alle die Inseln, welche unmittelbar längs der westlichen Küste
von S c h o t t l a n d , von dem C r a ig o f A i l s a bis an die Insel S k y e , liegen,
besucht hatten,, kamen wir überein, unsere Reise nach dem Inselzuge,
der weiter westlich liegt, bis auf eine andere Jahreszeit zu verschieben. Wir
verliefsen daher A rm id a le auf der Insel S k y e und segelten in dem Sunde
bis E l e a n - r e a c h hinauf, welches auf dem festen Lande von S c h o t t l a n d
liegt. Hier landeten wir nach einer angenehmen Fahrt von drey Stunden.
Die Gegend zu beyden Seiten des Sundes war erhaben, besonders um den
L o c h - H o u r o n herum. Obschon die Berge ungemein felsig und unfruchtbar
sind, so sah man diese Rauhheit in der Entfernung minder deutlich, und
die lebhaften Farben ihrer Gipfel mit den dunklen Schatten an dem Fufse derselben,
welche ihre Thäler und mit Schluchten versehenen Abfälle sehr bemerkbar
machten, bildeten eine schöne Gebirgsscene. Es war ein heiterer Tag,
als wir über die Mündung des L o c h - H o u r o n schifften und die Berge spiegelten
sich in dem ruhigen Wasser. Hrn. M a c le o d ’s Wohnung liegt an der
Seeküste an der Seite eines prachtvollen Felsenamphitheaters, welches sich
nach dem Sunde von S k y e öffnet. Da unser Aufenthalt hier nur sehr kurz
war, so kann ich in Rücksicht des Geognostischen dieser Gegend wenig sagen;
doch nach dem, was ich sah, zweifle ich nicht, dafs man bey aufmerksamer
Untersuchung viele interessante Gegenstände entdecken könnte; Das. Gebirge
i 8 7
gehört durchgängig zur Urformatiön und besteht aus Gneis, Glimmerschiefer
und Hornblendgestein. Es wird von grofsen Granitgängen durchsetzt. An
verschiedenen Orten bemerkte ich verhärteten Talk, welcher schöne Stücke
grünen Strahlstein und grüne Hornblende enthielt. Wir blieben an diesem
Orte über Nacht, und den folgenden Morgen traten wir unsere Heimreise an.
W ir gingen längs der Küste ungefähr zwey Meilen bis B e rn e r a , wo sich
die Ueberbleibsel von den Kasernen, die nach den Unruhen von 1745 an diesem
entlegenen Orte erbaut wurden, befinden. Das Gebirge ist nach dieser
Richtung noch immer von der nämlichen Beschaffenheit, wie das bey E le an -
r e a c h , besteht aber hauptsächlich aus Gneis. Von hier weg traten wir in den
G l e n - E l g , ein sehr weites, zu beyden Seiten mit grofsen Bergen begrenztes
Thal. Der niedere Theil desselben ist angebaut und selbst die Gipfel der Berge
sieht man mit Pflanzen bedeckt. Die vorwaltende Gebirgsart ist Glimmerschiefer,
aber bisweilen bemerkt man in den hohem Theilen Gneis, und bey de
Gebirgsarten von den Granitgängen durchsetzt. Als wir nach dem obern
Tlieile des Thals gingen, fand ich verschiedene Stücke Tremolit, die an O.uarz-
massen angewachsen waren, und von den Lagern oder Gängen in den benachbarten
Beigen herzurühren schienen. Nachdem wir beynahe den obern Theil
dieses Thaies erreicht hatten, stiegen wir auf einer zerstörten Strafse, die von
den Soldaten gebaut worden war, bis auf den Gipfel eines Berges, der hauptT
sächlich aus Sienit zu bestehen scheint. Von diesem hohen Gipfel hatten wir
eine erhabene Aussicht auf eine gebirgige Gegend: Thäler zogen sich sehr
schön in neblichten Farben zwischen Bergwänden zurück, die von vorübergehenden
Sonnenblicken erleuchtet wurden: und unter uns zeigte sich ein ziem-
liclt grofser, dem Anscheine nacli mit hohen Bergen umgebener See. Wir stiegen
nun auf einem sehr unebenen und steilen Wege mit vielen Windungen
bis an die Seite des Sees, wo wir bemerkten, dafs er mit dem Meere in Verbindung
stand und dafs seine Ufer mit Landhäusern geziert waren. Ob gleich
die Gegend noch schön war, so veränderten sich jedoch unsere Ideen gar
sonderbar, als wir statt einer ruhigen und angebauten Gegend an den Ufern
eines Landsees ein sumpfiges, mit Schlamm und Seegras bedecktes Ufer
fanden, welches von der sich zurückziehenden Fluth zurückgeblieben war.
Das nämliche Sienitgebirge setzt an der Seite, des Sees for t, und von hier