
unvortheilhaft. In noch neuerer Zeit hat B la v i e r *) eine Beschreibung
von einem Ofen beirannt gemacht, der mit wenig Kosten aus Stein gebaut
is t, und der Verkohlung des Turfs ganz vortrefflich entsprechen soll.
Ueberdiefs hat er den "Vortheil, dafs alle flüchtigen, öligen und alkalischen
Theile leicht gesammelt werden können. Zu Folge dieser von mir gegebenen
kurzen Beschreibung,hat man zu vermuthen Ursache, dafs man, -'beym Gebrauche
eines Ofens, der dem von B l a v i e r etwas ähnlich'ist, mit wenig
Kosten den Tu rf in den entferntesten Winkeln der H o c h la n d e mit Vortheil
verkohlen kann.
Ehe ich diesen Gegenstand verlasse, w ill ich der verschiedenen Versuche,
die man mit den Turfkohlen in der Hinsicht angestellt, um den Unterschied
zwischen selbigen und den Holzkohlen zu bestimmen, kürzlich bedenken.
S a g e **) fand, dafs die Tu r f kohlen eine stärkere und länger anhaltende
Hitze gaben, als die Holzkohlen, und ferner, dafs die Holzkohle nur
ein Drittheil von der Hitze der Turf kohle lieferte. Es wurden zwey «leich
grofse Oefen, die sich in jeder andern Rücksicht ähnlich waren, angewendet,
um eine Quantität Silher zu schmelzen, wobey man fand, dafs eine
gröfsere Menge Holzkohlen, als Tu rf erfordert wurde, um es in Elufs zu
bringen. Es wurde auch zu Paris ein Versuch im Grofsen angestellt-, um
die Nutzbarkeit der Turfkohlen beym Kochen der Flüssigkeiten zu bestimmen,
woraus sich ebenfalls ergab, dafs sie grofse Vorzüge vor den Holzkohlen
hatten ***).
Der T u r f ist von einigen als sehr schädlich bey metallurgischen Arbeiten
angesehen worden, während ihn andere für eben so brauchbar als
Holzkohlen finden. Dr. L in d bemerkt in den Edinburgh Physical Essays:
„Dafs sich in dem Turfe eine brennbare Substanz befinde, welche bey den
„Metallen die 'nämliche Wirkung wie der Schwefel hervorbringe, indem sie
*) Journal des Mines, Vol. L
**) Journal de Physique, 17Ö&
***) Journal des Mines, Vol. J.
„dieselbe spröde mache. Eine andere Inconvenienz, die ich in Erfahrung zu
„bringen das Unglück hatte, besteht darin, dafs eine starke Hitze die Turf-
,,kohle in eine glasige Substanz verwandelt, die sich längs den Wänden des
„Ofens sammelt, ihn versetzt, und die Gänge, durch welche das geschmolz
e n e Metall fliefsen soll, verstopft, und es verhindert, sich in dem niedern
„Theile des Ofens zu sammeln.“ — Diese Beobachtung, die dem Gebrauche
der Turfkohle beym Schmelzen der Erze sehr ungünstig zu seyn scheint, verdient
wahrscheinlich wenig Glaubwürdigkeit; oder wenn sie wahr seyn sollte,
so zeigt sie uns nur, dafs nothwendig die Beschaffenheit irgend eines Turfs
vorher bekannt seyn müsse, ehe man ihn anwendetf denn es ist möglich, dafs
er durch fremdartige Theile, die sich bisweilen in seiner Mischung befinden,
schädlich werden kann. Dafs er unschädlich und nützlich is t , hat D i e t r i c h
bewiesen; und selbst L a m b e r v i l l e fvom Jahr 16:6) versichert uns, dafs er
bey den Eisenhütten mit gutem Erfolge gebraucht wurde. In neuern Zeiten
wurden zu Paris Versuche angestellt, wo selbst das Härten des Stahls nicht
den mindesten Nachtheil durch ihn erlitt *). -
Sei f e aus Turf .
Ich bemühte mich, auf verschiedenen Wegen eine Seife aus T u r f zu bereiten,
aber ich fand immer, dafs sie .der Leinwand, eine braune Farbe gab.
Siehe N i c h o l s o n 's Journal, Vol. III.
, Theorie über die Bildung des Turfs.
Das häufige Vorkommen des Turfes in vielen Gegenden hat natürlicher
W eise die Aufmerksamkeit der Naturforscher, die sich bemüht haben, die Art
seiner Bildung zu entdecken, auf sich gezogen. Eine Klasse von Beobachtern
begnügte sich damit, zu zeigen, dafs er von vegetabilischem Ursprünge
s e y , und war nur darin verschiedener Meinung, in wie fern es
wahrscheinlich sei, dafs Holz oder Moos alleine, oder beydes in Verbindung
denselben gebildet habe; andere wiederum, die seinen vegetabilischen
') Journal des Mines, Vol. I.