
machen, von aller Vegetation entblöst Ist. Diese Blöcke sind ihrer Grofse
nach sein- verschieden. Einige Sind auf zwanzig Fufs lang und gewöhnlich von
einer vierseitigen prismatischen'Gestalt und dergestalt übereinander gehäuft, dafs
sie das Hinaufsteigen sehr schwierig machen. Hat man aber den Gipfel gewonnen
, so wird man reichlich für seine Mühe durch eine sehr weite Aussicht auf
■ die bewundernswürdige Mannigfaltigkeit der Gegend belohnt. Gegen Norden
blickt man auf die spitzigen Gipfel und auf die tiefen Felsentliäler in der
Nachbarschaft des Goatficld’s hinab. Jenseits diesen bietet uns die Erdzunge
Cantyre, die InselTsla, die majestätischen und schrecklichen Paps of Jura *),
die langen Gebirgsketten von Argyleshire und die weit entfernten Gebirge der
Insel M ull, welche man kaum erkennen kann, eine Aussicht dar, die. alle Be»
Schreibungen übertrifft. Gegen Osten bilden die gut angebaute Insel Bute, deij
Meerhusen Clyde, die Cumbray’s - Inseln, und im Hintergründe die schöne*.
Küsten von Renfrewshire, eine änfserst mahlerische Scene. Gegen Süden hat
man den niedern Theil der Insel vor sich liegen, wo die mit Heide bewachsenen
Gebirge und die angebauten Thäler einen sonderbaren Anblick geben; weiterhin
hat man die reitzenden Küsten von -Ayrshire, die Ufet und Gebirge
von Gallo way bis an den M ull und den schrecklichen Craig von Ailsa, der sielt
aus dem Schoofse des Weltmeers emporhebt. Alles ergötzt das Auge und reifst
die Einbildungskraft mit sich fort. Die Küste von Irland, von Fairhead bis
Belfast-Loch, beschliefst endlich gegen Westen die bezaubernde Aussicht von
dieser in teressan ten Höhe.
'Gienrosa-. Dieses sonderbare Felsenthal liegt,zwischen der West- und
Südseite des Goatfield, ist ungefähr fünf Meilen lang Und eine halbe Meile breit
und läuft zwischen sehr hohen Bergen hin. Der Boden des Thaies hebt sich
allmählig,. wo es theils durch das Gebirge Keid- voe , theils durch das Goatfield-
gebirge formirt wird. Die Berge auf beyden Seiten des Thaies sind von verschiedener
Höhe (die östlichen sind bey weitem höher als die westlichen.) ; aber
*) Die Paps o f Jura sind tlre.y Sehr hohe, kegelförmige Berge auf der Insel Jura.
Anm. d. Uebers.
der Verflächungswinltel der beyderseitigen Abhänge ist eben derselbe, nehmlich
ungefähr 70°-. Bey dem Eingänge in dieses Thal an der Küste der Brodick-
Bay hat man den Goatfield gegen Norden und Glenshirreg gegen Süden. Ander
Südseite besteht das Gebirge aus dem gewöhnlichen thonigen Sandsteine, der
von Basaltgängen durchsetzt w ird; dieser erstreckt sich aber nur auf eine kleine
Distanz; wo dann der Glimmerschiefer zum Vorschein kommt. A u f der nördlichen
Seite bemerkt man ein sehr kleines Stück Sandsteingebirge an dem Fufse
des Berges, dessen oberer Theil aus Glimmerschiefer besteht, angelagert. Unter
den Bruchstücken von Glimmerschiefer bemerkte ich grofse Blöcke, die
hauptsächlich aus Hornblende bestehen, welche hie und da mit ()uarz. und noch
einem andern Fossile, welches dichter Feldspath zu seyn scheint, gemengt
war. Der Glimmerschiefer auf beyden Seiten des Thaies ist auf Granit gelagert,
der sich bald zeigt, wenn man in dem Thale weiter hinaufgeht. Er bildet auf
beyden Seiten'die Berge bis an ihre äufsersten Spitzen. Dieser Granit, welcher
dem von Goatfield ähnlich ist, scheint sehr mächtig geschichtet zu seyn,
und verflacht sich aus Mitternacht in Mittag, welches beynahe die Richtung
des Thaies ist. Betrachtet man diese Schichten aus dem Grunde des Thaies, so
erscheinen sie wie grofse senkrechte Mauern, welche an mehrern Stellen in
rhomboidalische Massen gespalten sind; klettert man aber einige hundert Fufs
in die Höhe, so entdeckt man der Länge nach die Ausgehenden dieser Schichten,
die sich auf eine-grofse Strecke fortziehen, und hier und da aus den abgerissenen
Granithlöcken, die von den Gehirgen herabgefallen oder durch die
Spaltungen der Schichten seihst gebildet worden sind, hervorragen.
Die Geögnosten waren lange Zeit der Meinung, dafs der Granit niemals
geschichtet vorkäme, sondern lediglich grofse, aus dem Ganzen bestehende
■ Gebirge konstituire. Dafs dies ein Irrtlmm sey, haben viele neuere Beobachter
gezeigt; dennoch bemerkt La Metherie, in der letzten Ausgabe seiner Theorie
der Erde, indem er von den Granitgebirgen spricht: „Les masses ne sont
„ni par bancs, ni par couches, comme l'o n t pretendu de savans naluralistes.
„J’ ai parcouru fine grande quantitc de terreins primitifs, et je n'y ai jamäis vu
„de couches. Quelcjuefois on appeiyoit des masses assez considerables de gra-
„nite s, ayant une flgure presepre rhomboidale, superposes les uns sur les au