
liehe Menge Kalkstein giebt. Die' an der Küste; befindlichen Felsen erheben
sich an einigen Orten zu einer ganz erstaunlichen Höhe, vorzüglich bey In-
n iz n o r e , hvo man viele über einander stehende Reihen von Basaltsäulen bemerkt,
die sich mit grofser Pracht über einander auflhürmen. Diese erstau-
nenswürdige Scene wird doppelt'interessant, wenn jene Felsen durch ein Ungewitter
verdunkelt werden; das Wellenschlägen des wüthenden Meeres, das
Herabstürzen ungeheurer Wasserfälle von den steilen Gipfeln, welches man
dunkel durch die Wolken erblickt., giebt eine Scene von außerordentlicher
Erhabenheit.
Es kommen an verschiedenen Orten auf der Küste Steinkohlen zum Vorschein,
aber das merkwürdigste Vorkommen derselben ist das auf dem Berge1
der B e in a n - in i genannt. Dieser Berg besteht aus söhligen, mit einander
abwechselnden Basalt- und Wackenflötzen, die sich bis an den Gipfel treppen-
förmig erheben. Das Steinkohlenflötz feigt sich in dem Bette eines Baches an
der Seite des Berges, ist ungefähr drev-Fufs mächtig und unmittelbar von Basalt
bedeckt. Es ist eines der gröfsten Steinkolilenflötze, welche in den westlichen
Inseln entdeckt worden sind, und folglich einer besondern Aufmerksamkeit
werth. Man hat Verbuche gemacht, in der Absicht es zu bearbeiten,
sie waren aber so unbedeutend, dafs man daraus abnehmen kann, wie wenig
man die Wichtigkeit dieses Gegenstandes gekannt hat. . So viel man weifs,
war S i r D a v id M u r r a y o f S ta n h o p e der Erste, welcher die Wichtigkeit
desselben einsah; denn ungefähr zu Anfänge des letzten Jahrhunderts kaufte
er diesen Berg lediglich wegen der Steinkohlen, die er enthält. Er nahm sich'
v o r , dieses Flötz sehr schwunghaft anzugreifen, und so lange zu arbeiten,
bis er überzeugt würde, ob' es möglich sey, dieses Werk mit Vortheil weiter
zu betreiben. Unglücklicher Weise wurde dieser Plan, durch die Zerrüttung
seines Vermögens, vereitelt, wodurch dieses Werk kurze Zeit nachher, als er
es angefangen hatte, in Stocken gerieth.
Seit dieser Zeit ist dieser Berg in dem Besitz von S i r J am e s R id d c l l
o f A r d n am u r c h a n gekommen, der geneigt zu seyn scheint, das .Werk
seines Vorgängers fortzusetzen; dieses. .Geschäft scheint aber Personen aufgetragen
worden zu seyn, die sioh begnügten, sehr oberflächliche und unbefriedigende
Versuche zu machen. Diefs ist sehr zu bedauern, wenn man überle
g t, dafs die Anlage eines .Steinkohlenwerkes in so einem Mittelpunkte der
H e b r id e n nicht allein eine grofse Wöhlthat für die Bewohner derjenigen
Inseln seyn würde, w.o.zu wertig T,or£. ist und nicht ohne Mühe herbeyge-
schafft werden kann, sondern auch bey allen Arbeiten der Pächter neues Leben
hervorbringen und in jeder Rücksicht viel zur Verbesserung der westlichen
Inseln heytragen würde. Es ist daher dem Gemeingeiste aller hochländischen
Eigenthümer würdig, eine allgemeine Subscription zu veranstalten, um im
Stande zu seyn, die Frage zu bestimmen: Ob die Steinkohlen von M u l l so
betrieben werden können, dafs sie den Einwohnern der westlichen Küste von
S c h o t t la n d und den H e b r id e n zum Vortheile gereichen.
Nachdem wir einige Tage auf R o f s verwendet batten, welches uns Gelegenheit
gab, 1 - c o lum b - k i l l zu untersuchen, gingen w ir wiederum nach
dem L o c h S k r id d a n , wo wir ein Boot nahmen und längs der steiltn Küste
bis L u g g a n - U l v a schifften. A u f nnserm Wege kamen wir bey der kleinen
Insel I n c h -K e n n e t k vorbey, die nicht wegen der Verschiedenheit ihrer
Fossilien merkwürdig is t, da sie aus rothem Sandsteine und Kalksteine
hesteht, sondern wegen der interessanten Beschreibung, die uns
Dr. J o h n s o n von der glücklichen Familie des Sir A l l a n M a c le a n
gegeben hat.
Wir gingen nunmehr von L u g g a n - U lv a nach T o r l o i s k , dem Sitze
des verstorbenen würdigen Hrn, lVIaelean- Die Küste ist uneben, aber das
Land ist an verschiedenen Orten beträchtlich angebaut, besonders in der Nähe
von T o r lo i s k .
Das Gebirge besteht den ganzen Weg aus Basalt und Wache: beyde
enthalten schöne Stücke Zeolith, der gewöhnlich fasrig ist und bisweilen
in Kalzedon überzugehen scheint. An einigen Stellen bemerkte ich