
Dieser is t, oryktognostisch betrachtet, nichts anders,, als ein wahrer
Thonschiefer, der beynahe wie der Urthonschiefer mehrere Abänderungen*)
zeigt und eine einfache Gebirgsart ist.
Von dem Urthonschiefer unterscheidet er sich aber jedoch durch mehrere
negative und positive Merkmale; Der Grauwackenschiefer kommt nämlich
1) kaum von grünlicher, auch nicht von der ganz lichtegelblichgrauen, ans
AVeifse grenzenden Farbe v o r , wie der Urthonschiefer, sondern ist meistens
aschgrau und rauchsrau;
2) zeigt er nicht das Glatte und den lichten fortdauernden Silberglanz,
sondern ist mehr schimmernd, welches von einzelnen beygemengten kleinen
Glimmerschüppchen herrührt;
3) kommt in ihm auch kaum Quarz als Gemengtheil, wohl aber in Trümern
vor. Ferner finden sich in ihm
4) keine Krystalle von F e ld sp a t, Schörl, Turmalin, Granat und Horn,
blende;
5) keine Lager von Granat, Ta lk, Chloritschiefer, Magneteisenstein u. s. f,
f») finden sich in ihm Versteinerungen von Seethieren, Farrenkräutern und
andern Pflanzen, besonders in demjenigen, der sich der Grauwacke nä-
hert und viel Glimmerschüppchen enthält; die übrigens dem Grauwackenschiefer
in größerer und geringerer Menge beygemengt und äufserst charakteristisch
für ihn sind.
Die Grauwacke wechselt mit dem Grauwacken schiefer, jedoch ohne irgend
eine bestimmte Ordnung, in mehr oder minder mächtigen Lagern und
ganzen Gebirgsmassen öfters ab.
Letzterer zeigt noch ein merkwürdiges Verhalten, nämlich einen zwey-
fachen Durchgang der Blätter, der -sich durch ganze Stücken Gebirge erstreckt
') Oefters giebt er einen guten Dacbschiofer.
und die Beobachtung der Schichtung sehr erschwert. Man hat aber hierbey
nur auf den Hauptbruch Acht zu geben, wo man dann nicht fehlen kann.
Das Grauwackengebirge ist ausgezeichnet geschichtet, und diefs um so
mehr, da es einer Seils dem Thonschiefer, anderer Seits dem Sandsteine verwandt
is t, und bildet kuppige, an den Gipfeln meistens isolirte Berge, die
schöne tiefe und meistens ziemlich enge Thäler formiren. Häufig sind die Gehänge
klippig und zeigen die vortrefflichsten Felsenparthien.
In Hinsicht auf seine Zusammensetzung im Grofsen bemerkt man, dafs
es einfacher, ist, als der Urthonschiefer. Man findet in ihm mehr und minder
mächtige Lager, ja ganze Gebirgsmassen von Uebergangskalkstein, der
bisweilen, jedoch selten, das Ansehen des Urkalksteins hat, aber von
grauer und schwärzlicher Farbe is t, ferner von Uebergangstrapp und von
Kieselsehiefer.
'E s ist ungemein erzführend, sowohl auf Lagern, als auch und ganz insbesondere
auf Gängen, die meistenteils von einer ungewöhnlichen Mächtigkeit
sind und öfters stockartige Erweiterungen haben. Es sind diesem Gebirse
zum Theil ganz besondere Erzformationen eigen, deren w eitere Beschreibung
ich-hier der Kürze wegen übergehen mufs. — Schlüfslich will ich noch bemerken,
dafs sich in diesem Gebirge die Kohlenblende mit einfindet.
Der Uebergan gskalk stein *) ist, s o w ie der Urkalkstein, eine einfache
Gebirgsart, und zeichnet sich von dem Ürkalksleine dadurch aus, dafs
er km Bruche meistenteils schon mehr dicht als blättrigkörnig und weniger
durchscheinend ist, von dem Elötzkalkstein aber durch seinen Grad von
Durchsichtigkeit.
*) Der Uebergangskalkstein bat mehrere «pecielle Formationen, dir mit den übrigen
Uebergangsgebirgen in gleichförmiger Lagerung Hegen (auf die nämliche Weise, w ie
die speciellen Urkalssteinfotinationen in dem Gneuar Glimmerschiefer u. s. w;.)j es
scheint aber, dafs die älteste von selbigen auf dem Urgebirge aufliegt und
als Gas
älteste Uebergnngsgebirge anzusehen ist.