
Die alte Porphyrformation bildet nur bisweilen einzelne Felsen, nie aber
grofse Stücke Gebirge. — Die zweyte oder neuere Formation’ kommt in einzelnen
beträchtlichen Kuppen und Ausfüllungen, seltener in großem zusammenhängenden
Stücken Gebirge vor, bildet aber häufig steile Felsen und sehr
oft wilde zerstörte und übereinander gehäufte Steinmassen, welches von seinen
Zerklüftungen herrührt.
Das Porphyrgebirge ist in seiner Zusammensetzung sehr einfach,, und
hierin mit den vorher beschriebenen Urgebirgen nicht zu vergleichen , denn es
enthält aufser dem ihm untergeordneten Sienit (der, aber b loß zur neuern oder
zweyten Formation gehört), den wir bald näher betrachten werden, weiter
keine fremdartigen Gebirgslager.
Der Porphyr gehört zu den metallführenden Gebirgen, wenn auch nicht
in dem Mafse, wie die vorhergehenden Urgebirge. In ihm findet sich Gold,
Silber, B le y , Eisen, Zinn, Braunstein u. s. £, aber nur auf Gängen, denn
von Erzlagern ist zur Zeit noch nichts bekannt.
Der S i e n i t ist eine Gebirgsart, die der z w e y t e n Porphyrformation
untergeordnet ist, und aus F e ld s p a th und H o r n b le n d e besteht d ie
in e in em k ö r n ig e n G e fü g e in u n d m i t e in a n d e r v e rw a c h s e n
s in d . Zufällige Gemengtheile sind Glimmer und Quarz, die übrigens, wenn
sie Vorkommen, nur sehr sparsam beygemengt sind.
Der Feldspath ist beynahe immer rotb oder röthlich und nur selten etwas
ins Grüne fallend} er macht den verwaltenden Gemengtheil aus und die Hornblende
charakterisirt den Sienit. Das Korn ist von verschiedener Gröfse
grob-, klein- und feinkörnig, Bisweilen zeigt er eine körnig porphyrartige
Struktur, wie einiger Granit; bey diesem macht ein gewöhnlicher Sienit
die Hauptmasse aus, in welcher Feldspaihkrysfalle liegen. H e r r
B e r g r a t h W e r n e r nennt ihn den p o r p h y r a r t i g e n S i e n i t ; es
giebt aber auch einen Sienit, wo Feldspath und Hornblende so innig
gemengt sind, dafs sie das Auge kaum zu unterscheiden vermag,
worin Feldspath und Quarzkrystalle liegen. Diefs letztere ist der Sie -
n i t p o r p h y r .
Von dem Grünstein ist der Sienit hinlänglich unterschieden, ob er gleich
die nämlichen Gemengtheile hat; denn bey ersterem ist die Hornblende vorwaltend
und der Feldspath nicht roth; sondern gewönlich weifs, und meistens
von der Hornblende grünlich gefärbt.
Nur selten bemerkt man an ihm eine Anlage von Schichtung, und diese
ist dann stets undeutlich; hingegen finden sich öfters Zerklüftungen, die bisweilen
eine Annäherung zum Säulenförmigen zeigen; öfters kommt er, eben
so wie der Porpbyr, in kuglichen Massen vo r , die wiederum aus krummscha-
ligen abgesonderten Stücken bestehen.
Er bildet schroffe Felskuppen und steile Felswände, und wenn er mit dem
Porphyr zusammen vorkommt, so nimmt er gewöhnlich die oberste Stelle ein,
und steht zil letzterm in eben dem Verhältnisse, wie der Flötzgrünstein zum
Basalt. Aber die zweyte Porphyrformation zeigt nicht allein hierin, sondern
auch in Ansehung ihrer Entstehung, ihres Vorkommens und ihrer Verbreitung,
viel Analogie mit der Flötztrappformation.
Uebrigens enthält der Sienit eben so wenig fremdartige Gebirgslager, als
wie der Porphyr, ist aber ungemein erzführend an Gold, Silber, Eisen, Bley,
Kupfer, Zinn u. s. w ., welche in ihm auf Gängen brechen.
U r t r a p p. Diese Gebirgsformation zeigt viel Mannigfaltigkeit in den
Gebirgsarten, die zu ihr gehören, und wechselt eben so wie der Urkalkstein
mit Gneus , Glimmerschiefer und Thonschiefer ab.
Zum Urtrapp gehören aber diejenigen Gebirgsarten, in welchen Hornblende
der vorwaltende Gemengtheil ist, oder wohl gar allein für sich vorkommt,
und sich in den neuern Formationen (d. h. in den Uebergangs-
und noch mehr in den Flötzgebirgcn) endlich in einen Eisenthon, Basalt
und selbst in Flötzgrünstein verläuft.