W ir haben drey Hauptarten von Urtrapp,. und jede hat ihre weitere Unterverschiedenheiten
, nämlich ;
i ) H o r n b l e n d e f ü r s i c h
a) k ö r n i g e s H o r n b l e n d g e s t e in (gemeine körnige Hornblende).
I ) s c h i e f r i g e s H o r n b l e n d g e s t e in (Hornblendschiefer).
o) H o r n b le n d e b e s t im m t m i t F e ld s p a th g em e n g t .
a) in k ö r n ig em G e fü g e (Grünstein mit allen dazu gehörigen Arten).
a) G em e in e r G r ü n s te in .
ß) P o r p h y r a r t i g e r G r ü n s t e in .
<y) G r ü n s t e in p o r p h y r .
S) G r ü n p o r p h y r .
I ) In s c h i e f r i g em G e fü g e (Grünsteinschiefer).
3 ) H o r n b le n d e b e s t im m t m i t G l im m e r g em e n g t (porphyrähnlicher
Trapp).
Jetzt wollen wir diese verschiedene Arten des Urtrapps näher beschreiben.
D a s k ö r n i g e H o r n b l e n d g e s t e in .ist gnüglich bekannt, und wird
in dem Mineralsysteme unter dem Namen g em e in e H o r n b le n d e aufge.
führt, so wie auch der H o r n b le n d s c h ie f e r . Letzterer geht bisweilen in
einen feinschiefrigen Gneus und in Chloritschiefer über.
D e r g em e in e G r ü n s t e in ist ein bestimmt aus Hornblende und Feldspath
in körnigem Gefüge gemengtes Gestein, und zwar gewöhnlich so, dafs
die Hornblende bey weitem den vorwaltenden Gemengtheil ausmacht. Hin
und wieder findet sieh auch etwas Glimmer mit ein. Der Feldspath ist bey-
nahe stets von der Hornblende grünlich gefärbt. Er enthält nicht selten
schmale Gangtrümer von der ältesten Formation, die aus Quarz und Strald-
stein, selten aus Feldspath und Kalkspath bestehen.
Bey dem p o r p h y r a r t i g e n G rü n s t e in macht ein aus Hornblende und
Feldspath bestehendes Gemenge in körnigem Gefüge die Hauptmasse aus, in
welcher Feldspathlcrystalle und Quarz eingestreut sind.
D e r G r ü n s t e in p o r p h y r (der schwarze Porphyr der Antiquarier) ist
ein gewöhnlicher körniger, etwas aufgelöster Grünstein, der beym ersten Anblick
ein einfaches Gestein zu seyn scheint, in welchem gröbere Feldspath-
krystalle liegen, die von der Hornblende grünlich gefärbt sind.
Der G r ü n p o r p h y r (der grüne antike Serpentin oder Scrpentino Verde
anticö) hat ein Gemenge von Hornblende und Feldspath, aber so innig, dafs da»
Auge diese beiden Gemengtheile nicht unterscheiden kann, welches eine dunkellauchgrüne,
schwärzlichgrüne, auch pistaziengrüne Farbe hat, zur Hauptmasse
; und in dieser liegen grünlich gefärbte Feldspathkrystalle, die sich
öfters durchkreuzen.
Bey dem G r ü n s t e in s c h i e f e r sind Hornblende und dichter Feldspath,
und bisweilen etwas Glimmer in schiefriger Textur mit einander verbunden.
Diese Gesteinart ist sehr fest, verwittert aber an der Luft sehr bald, wie die
übrigen Arten des Grünsteins *).
Die letzte Hauptart, der p o r p h y r ä h n l i c h e T r a p p , besteht aus einem
innigen, ziemlich aufgelösten Gemenge vcn Hornblende und Feldspath, in
welchem grofse Glimmerfletschen liegen, die dem Ganzen ein porphyrartiges
Ansehen geben.
Im Allgemeinen ist zu bemerken, dafs der beygemängte Schwefelkies für
den Urtrapp äufsferst charakteristisch ist.
Was die Schichtung des Urtrapps betrifft, so ist diese bey den verschiedenen
Arten desselben nicht gleich, gröfsten Theils aber kaum zu erkennen,
wenn wir etwa den Grünstein- und Hornblendschiefer ausnehmen.
*) Die Walkerde scheint ein aufgelöster Glimmerschiefer zu seyn.