
Nachdem ich einen oberflächlichen Ueberblick Ton diesen Bergen genommen
hatte, so wollten w ir nun nach T a l y s h e r gehen, weil diefs für die
Untersuchungen, welche wir uns an der Küste von S k y e , von B u e - d u n a n
bis D u n v e g an - lie a d , vorgenommen hatten, ein Mittelpunkt war; aber
unsere Absicht wurde vereitelt, da der würdige O b r i s t M’ L e o d von Ta -
ly s k ü r , dessen Aufmerksamkeit wir empfohlen worden waren, an dem nämlichen
Tage starb, an welchem wir an der Insel" landeten. Wir waren nun
froh, in dem ersten besten Hause, in welches wir kamen, ein Obdach zu
finden, und glücklicher Weise trafen wir einen höflichen Mann an, den Schäfer
eines Officiers von der Armee, der uns sehr bequem in das beynahe baufällige
W ohnhaus seines Herrn logirte. Aber wir waren diesen einsamen Ort
bald überdrüssig und begaben uns nach Gr u l e , an dem obern Theile des
L o c h - E y n o r t ’s , wo sich, wie man uns gesagt hatte, der Geistliche des
Kirchspiels aufhält. Der Fufssteig führte uns durch eine bergige Gegend,
Welche, in so weit als ich sie untersuchte, aus Basalt und Wacke bestand, und
bevde enthielten fasrigen und verschiedentlich krystallisirten Zeolith. Zu
G r u le machten wir bey Herrn M a c l e o d , dem Geistlichen, dem wir ganz
fremd waren, unsere Aufwartung, jedoch nahm er uns äufserst gütig auf und
begleitete uns den folgenden Tag bis an das T a ly s k e r T h a l ; aber wir fanden
keine Abwechselung unter den Gebirgsarten, indem das Ganze aus Basalt
oder Wacke bestand; bey dem kleinen B r e e z e B e r g e (Breeze-hiU) , der
unweit dem T a l y s k e r T h a le liegt, befindet sich eine.sehr schöne Colonnade
von Basaltsäulen, die Hr. P e n n a n t , in seiner R e i s e n a c h den
H e b r id e n , irriger Weise als die nördlichste Basaltsäulengruppe von S c h o t t la
n d erwähnt. Da die Witterung sehr stürmisch war, so blieben wir drey
Tage bey unserm guten Wirthe, aber am vierten Tage besiegte die .Resorgnifs.
unsere Reise fortzusetzen jedes Hindemifs, und wir verliefsen sehr ungern
Hrn. M a c l e o d s gastfreundscbaflliche kleine Wohnung. Als wir den obern
Theil des Thaies erreicht batten, vermehrte siel) der Regen und Nebel, welshalb
wir viele Theile des Landes nicht zu Gesichte bekamen; wir setzten unsere
Reise zwischen Basaltbergen fort, bis wir uns an der Seite des L o c h -H a r -
p a r t , eines Meeresarms, befanden, der sich beträchtlich weit erstreckt und zu
beyden Seiten von niedrigen Basaltbergen begrenzt wild. Ton hier begaben
wir uns nach dem L o c h - B r a c a d a l e , einem andern Meeresarme, in welchem
wir verschiedene kleine Inseln bemerkten, die insgesammt dem Anscheine
nach aus Basalt bestanden, was auch der Fall mit der benachbarten Gegendist.
Als sich der Sturm etwas gelegt batte, so war der Ueberrest unserer
Reise nach D u n v e g a n , dem rauhen Wohnorte des G e n e r a ls M’ L e o d ,
nicht so unangenehm: ' wir bemerkten jedoch keine Verschiedenheit der Gebirge,
-da das nämliche Basaltgebirge noch immer vorw alte t,; aber in einiger
Entfernung sahen wir verschiedene abgestumpfte Berge von beträchtlicher Höhe
und zwey derselben, M a c l e o d ’s T a b le s genannt, sollen sehr viel Aehnlich-
keit mit dem T a f e lb e r g e auf dem V o r g e b ir g e , d e r g u t e n H o f fn u n g
haben. — Zu D u n v e g a n befindet sichern beträchtlich grofserSee, der zu
beyden Seiten von niedrigen Bergen, die vermuthlich aus Basalt und Wacke
bestehen, begrenzt w ird , und in dem See befinden 'sich verschiedene kleine
Inseln zerstreut, die wegen ihres treppenförmigen Ansehens ebenfalls aus Basalt
zu bestehen scheinen. Man sagte uns, dafs unweit D u n v e g a n Steinkohlen
gegraben worden wären, aber das Flötz wäre so schmal gewesen, dafs
man es bald aufgegeben hätte. Auch; hat man Stücke Holz in den Bergen an
der Seite des Sees gefunden, vermuthlich in einem Basalttuff, der dem auf
der Insel C a n n a ähnlich ist.
Ob ich schon keine-Gelegenheit hatte, die Felsen an der Küste, welche
sich von R u e - d u n a n bis an den obern Tlieil von D u n v e g a n erstrecken,
zu untersuchen, so trage ich doch kein Bedenken, da die in der Nähe befindliche
Gegend aus Basalt besteht, und wegen dem allgemeinen Ansehen der
Küste von der Insel C a n n a aus, Zusagen, dafs Basalt und W acke als die vorwaltenden
Gebirgsarten gefunden werden dürften. Es ist jedoch wahrscheinlich,
dafs diese Gegend viele merkwürdige fremdartige Fossilien enthalten mag,
und dafs auch Gänge oder Lager von Pechstein bemerkt werden dürften.
Wir gingen nunmehr an dem Ende des L o c h - B a y und L o c h -G r is o r -
n is li vorbey, über ungeheure Strecken Turfland weg, nach K in g s b u r g h .
Die benachbarten Berge sind niedrig, aber die Felsen an den Seiten und der
Mündung des Sees sind oft von einer grofsen Höhe und sehr rauh und felsig.