
In einer kleinen Entfernung von dem säulenförmigen Vorgebirge bemerkte
ich niedrige abhängige Felsen von Thonporphyr, welcher sich auf der einen
Seite bis jenseits dem Vorgebirge Rue-Varey erstreckt und mit dem auf der
andern Seite befindlichen Thonporphyr zusammen zu hängen scheint. Dieses
Vorgebirge hat ein auffallendes Ansehen. Es hat eine beträchtliche Höhe,
und besteht aus rothem thonigen Sandstein, welcher mit unregelmäfsigen
porphyrartigen Basaltsäulen (?) bedeckt ist, die an einigen Stellen ganz verwittert
sind.
Nachdem man R u e - V a r e y , die westliche Spitze von A r r a n , passirt ist,
kommt man an den Meyerhof Drumoodon, welcher an der Küste liegt, jedoch
befindet sich vor ihm ein beträchtliches Sandufer, und hinter ihm setzen noch
die Sandsteinklippen fort. Man findet hier eine merkwürdige ganz deutliche,
zur Flötztrappformadon gehörige Gebirgsart auf dem Sandsteine gelagert, die
eine Neigung hat, in Säulen zu spalten. Jene Klippen werden allmählig niedriger
und verschwinden endlich ; und es. folgt auf sie ein sich weit erstreckendes
Ufer, welches mit Bruchstücken von den benachbarten Gebirgsarten
bedeckt ist. Ist man über dieses Hache Ufer hinweg1, welches eine Seite von
der Ebene Shiskin bildet, so erheben sich beträchtliche Felsen vor uns, welche
aus Thonporphyr bestehen und eine beträchtliche Höhe haben, aber durch die
Wirkung der 'Witterung sehr zerklüftet sind. Es befinden sich in diesen Klippen
mehrere Höhlen , aber keine derselben ist von irgend einer beträchtlichen
Gröfse. Die Küste ist mit grofsen Massen bedeckt, welche durch die Wirkung
der Witterung von den Klippen getrennt worden sind. Diese Massen
haben eine ganz eigene Gestalt, welche clie Gebirgsmasse,. von welcher sie losgerissen
worden sind, charalcterisirt. Diese Bemerkung mag erdichtet scheinen,
aber verschiedene Umstände bringen auf den Gedanken, dafs derjenige, welcher
gewohnt is t , die Gesteintrümer auf den Küsten u. s. f. mit Aufmerksamkeit1
zu betrachten, oft an der Gestalt der Bruchstücke errathen könnte, zu welcher
besondern Gebirgsart sie gehörten. Die ganze Küste, bis T o r y - L i n , scheint
aus Porphyr zu bestehen, und an einigen Stellen bemerkt man auch Sandstein,
und beyde werden von Basaltgängen durchsetzt. Ich fand an verschiedenen
Orten Bruchstücke von dunkellauchgrünem Pechsteine unter den Trümern der
benachbarten Inseln; aber ich hatte keine Zeit, ihre Lagerstätte atifzusuchen.
Von Shiskin nach ,;Tory - Lin ist der Weg erträglich , welches auf diesen Inseln
eine Seltenheit und dem Reisenden außerordentlich angenehm ist, wenn er um
die Küste der Brodiclc-Bay herumgeklettert ist. Das Land wird jetzt niedriger
und hat mehr das ländliche Ansehen der Schottischen Niederlande : der
Ackerbau wird mit einiger Lebhaftigkeit betrieben, und selbst vieles von den
Seeufern wird angebaut.
T o r y - L in besteht aus Wenig Häusern, die in einer kleinen Entfernung
von der Seeküste sehr angenehm in einem Kessel liegen und mit Sandsteinbergen
umgeben sind. In dem Bäche, welcher bey den Häusern vorbeyfliefst,
bemerkte 1 ich ' Basaltgähge den Sandstein nach verschiedenen Richtungen
durchsetzen, und unter den Geschieben, welche das Bette desselben bedecken,
zeigten sich Bruchstücke von schwärzlich grünem Pechsteine, woraus sich
ergiebt, dafs e s 'in der Nachbarschaft Gänge oder Lager von diesem Fossile
geben nnifs. An der Küste kommt eine besondere Art von Porphyr zum Vorscheine
, und scheint von Gängen, die aus gemeinem Basalt bestehen und hier
von einer sehr beträchtlichen Mächtigkeit sind, durchsetzt zu werden.
Bey meinem zweyten Besuche auf A r r a n ging ich schief von T o r y - L in
•nach dem L a m l a s c h e r H a f e n , wodurch ich Gelegenheit bekam, einen mir
vorher unbekannten Theil der Insel beobachten zu können. Ich werde defshalh
ganz kurz dasjenige erwähnen, was auf dieser Tour vorkommt, bevor ich die
sehr wenigen Bemerkungen aufs teile, die ich in dem südlichen Theile der
Insel machte. Nachdem man T o ry -L in verlassen hat, steigt man auf einige
Zeit über den gewöhnlichen rothen thonigen Sandstein aufwärts, bis er endlich
verschwindet und das. höher liegende Gebirge aus Porphyr besteht. Dieser
Porphyr setzt fort, bis man an den Meyerhof Achariach kommt, wo man den
rothen thonigen Sandstein in dem Bette eines Id einen Flusses bemerkt. Wenn
man noch weiter aufwärts geht, so steigt man über einige hohe runde Hügel,
wo der Porphyr wieder zum Vorscheine kommt und nun den ganzen Weg
na,ch den Bergen auf der Seite der Lamlasch Bay fortsetzt. Diese Berge
bestehen an dem Gipfel aus weifsem , aber tiefer niederwärts aus dem gewöhnlichen
rothen Sandsteine.