
erwähnt habe, dafs der Granit öfters geschichtet ist, und nach meiner Meinung
kann Niemand bezweifeln, dafs Porphyr und Basalt in vielen Gegenden der
We lt geschichtet Vorkommen. In der Tliat, diefs alles sind sehr gewöhnliche
Erscheinungen.
Der scharfsinnige Sir Jame s H a l l , der die H u tto n is ch e Theorie unterstützt,
bemerkt, dafs das Mineralreich in geschichtete und ungeschichtete
Körper eingetheilt wird, und die letztem den Granit, Porphyr und Basalt*)
in sich begreifen. Er befindet sich hier in einem Irrthume,1 da wir grofse Berge
von geschichtetem Porphyr **), Basalt ***) und Granit haben. '
Nachdem wir uns zu U n a c h - in n ein wenig verweilt hatten, begaben
wir uns auf den Weg nach F o r t A n g u s tu s . Der Weg ging zuerst einen
steilen Berg hinan, welcher aus Glimmerschiefer besteht, der mit Urgrünstein
* ) E d in b u rgh Ph ilo soph ica l Transaction«, V ö l. I I I .
**) Obschon de r P o rp h y r im Allgemeinen ein g leichförmige s und dichtes G e fü g e ze ig t,
so sp r is g t er d o c h , w en n er gebrochen w i r d , in b reite flache Massen oder Platten,
oder w en n er m it'e in em Hammer zerschlagen w i r d , so ze rsprin g t er leich te r nach der
einen , als nach einer andern R ich tu n g .
***) K e u f s bemerkte nahe l e y T ö p l i t z einen B e r g , dessen- G ip fe l aus Ba saltsäu iea
b e s tan d ; unter diesen bemerkte er den Basalt in sehr dünne T a fe ln g e sp a lten ; und
t ie fe r hinab sab man den Ba salt vollkommen in Porp h y r s ch iefe r übergeben. A u ch bemerkte
e r , dafs der sch ie fr ig e Basalt einen G an g b ild e te , w e lch e r gemeinen Sandstein
durchsetzte. R e u f a M in e ra l. G eog raphie von Böhmen. — U n d der Hr. B e r r -
h a u p tm a n n v o n C h a r p e n t i e r beobachtete G ra n it , der g an z bestimmt sch ie fr ig
w a r , und selbst d a , w o er k eine äufsern M erkm a le einer s chiefrigen T e x tu r batte
fan d e r , dafs e r immer nach einer g ew is sen R ich tu n g b ra ch , .u n d in grofse flache
B lö ck e sp a lte te , w en n er in den Steinbrüchen gesprengt w u rd e ; aber es w a r n u r eine
besondere R ic h tu n g , nach w e lch e r diese Massen konnten gespalten werden. __ Z u
A b e r d e e n , w o es ungeheu re Granitbrüche, g ie b t , machen die A rb e ite r die tä g lich e
E r fa h ru n g , dafs der G ranit leichte r nach der einen als nach ein er andern R ich tu n g
s p r in g t , und dafs sie auch bev dem Behau en desselben ihre A rb e it um 'vieles beschleun
ig e n , w en n sie den Stein nach ein er besondern R ich tu n g spalten.
abwechselt und von Granitgängen durchsetzt wird. Nachdem wir den Gipfel
des Berges erreicht hatten, erhielten wir eine gute Aussicht nach dem G le n -
M o r r i s o n , und bis fast zu seinem entferntem Ende. Dieses Thal ist zu
beyden Seiten von grauen Gebirgen begrenzt, die alle, dem Anscheine nach,
aus einer ähnlichen Bergart bestanden, wie derjenige Berg, auf dem war
standen. Wir hatten nunmehr auf-einige Meilen lang einen recht angenehmen
Weg durch ein Moorland, bis wir auf der einen Seite des Thals, in welchem
F o r t A u g u s tu s liegt, auf einen Berg kamen. Tiefer unten zeigte sich das
Fort, welches mehr das Ansehen eines Palastes als einer Festung hat. Es liegt
sehr reitzend an dem Ende des L o c h - N e f s , und in der Entfernung sah man
den grofsen Berg B e n -N e v i s * ) , S c h o t t l a n d ’s M o n t b l a n c , halb in
Wolken gehüllt, die fast beständig „seinen majestätischen Gipfel umzingeln.
Auf einem sich windenden Wege stiegen wir nun über Glimmerscliieferge-
birge, welches von Granitgängen durchsetzt wird, herab, und erreichten in
kurzer Zeit ein behagliches Wirthshaus, welches .nach unserm langen Marsch
von R a t a c h a n - in n um so angenehmer war.
Als wir die ganze Nacht ausgeruht hatten, brachen wir früh Morgens
nach G a r v im o r e auf, da wir diesen Weg jenem über F o r t -W i l l i a m
vorzogen. Die Strafse zieht sich einen beträchtlichen Weg sehr steil fort. Sie
führt über einen Berg, der aus Glimmerschiefer besteht, und wahrscheinlich
von Granitgängen durchsetzt wird, da ich an einigen Stellen auf dem Wege
grofse Massen von Granit bemerkte, die von den benachbarten Felsen herzurühren
schienen. Nachdem wir den Gipfel erreicht hatten, gingen w ir einige
Meilen weit zwischen mit Heidekraut bewachsenen Bergen, die gröfstentheils
aus Glimmerschiefer bestanden, bis wir an denFufs des Berges C o r in r ia c h
kamen. Wir erstiegen ihn auf einem langen, sich windenden, langweiligen
Wege von sechs Meilen; er war ungemein traurig und einsam; kein menschliches
Wesen, nicht einmal ein Vogel war zu sehen, und die langen gebleichten
* ) D e r B e n - N e v i s , w e lch e r 5400 Fnfs hoch und der höchste B e rg in S c h o t t l a n d
i s t , bes teht ans Granit. Sein G ip fe l aber w ird von einer Ungeheuern K u p p e von
T h o n p o rp h y r bedeckt.