
A u f der Insel Rinne giebt es, so viel ich erfahren konnte, kein Kalksteinlager:
ein Umstand, der die Erklärung dieser Erscheinungen ein we-
nig erschwert.
Da uns die Umstände nicht erlaubten, mehr Zeit auf diese Insel zu
verwenden, so verliefsen wir K in lo c h , und nach einer beschwerlichen
Reise, bey einem heftigen Sturme, erreichten wir die Küste der Insel, welche
C an n a gegenüber liegt; hier fanden wir eine ungemein prachtvolle, kühne,
felsige Küste, die aus-Sandsteingebirgen bestand, dessen Schichten sich unter
einem beträchtlichen Winkel verflachen, mit Basalt abwechseln und auch von
einer Menge Basaltgängen durchsetzt werden.
Auch in diesen Gebirgen bemerkte ich , da Svir längs dem Ufer hingingen
(indem wir warteten, bis der Sturm uns erlauben sollte, mach C an n a
über zu fahren), mächtige Flötze, die wahrscheinlich aus Basalt oder Wacke
bestanden und,auf dem Gipfel der erschrecklichen Sandsteinklippen, welche
hier die Insel begrenzen, gelagert waren. Ich bedaure jetzt außerordentlich,
dafs mich die ungünstige Witterung abhielt, diese Gebirge zu untersuchen,
denn unstreitig wurden sie sich aufserordentlich interessant gezeigt haben,
wenn wir nach den Stücken, die von ihnen an das Ufer herabgefallen sind,
urtheilen dürfen. Folgendes sind einige wenige von den Fossilien, die ich
an der Küste fan d :
i) Grüner oder gelblichgrüner H e l io t r o p , der an Basaltmassen gewachsen,
oder in kleinen Kugeln in selbigen eingewachsen ist.
s) B a s a l t , der runde Kugeln von Grünerde und eben so gestaltete Massen
von Kalkspath enthält.
jenseits der Eg e r . D o r t kommt Ba salt mit dichtem K a lk s te in , und zw a r in einem
solchen Verhältnisse mit einander, verwachsen v o r , dafs man nicht bestimmen kann,
ob der Ba salt oder der Ka lk stein die Hauptmasse ausmacht. D ie se r Kalkstein w a r
jedoch in solcher M en g e und in so derben Stücken vorhanden j dafs man ih n vor
etliche «nd zw a n z ig Jahren brach und brannte. D ie Ueberreste des daneben erbau-
ten h a lk o fen s sind noch zu sehen. Anmerk. d. Ucbers.
5) B a s a l t , der Kalzedon enthält. Dieser Kalzedon ist öfters mit dem
grünen Heliotrop innig gemischt.
4) B a s a l t *) mit weifslichem oder lichtbraunem Hornstein, der bisweilen
eine apfelgrüne Farbe hat, indem er von Heliotrop durchdrungen ist.
5) H o r n s t e in m a s s e n , die schöne Quarzkrystalle enthalten.
G) T r o p f s t e in a r t i g e r K a l z e d o n , und was merkwürdig is t, man
findet selbigen in Kalkspath liegen und damit umgeben.
7) Schöne Stücke O n y x , von welchen einige mit einer weifsen Kruste
umgeben sind.
Da die Witterung jetzt leidlicher geworden war , so fuhren wir auf einer
sehr unruhigen See über den Sund nach C an n a .
*) . S o llte dieser Ba salt von N o . 1 , 2 , 3 und 4 n icht ein M a n d e l s t e i n s e y n ?
Anmerk. d. Hebers.