
vermuthete, dafs es in Glencloy U nd auf dejn Corygills der Fall seyn dürfte.
Wenn man sich dem obern Ende des Thaies noch mehr nähert, verseil windet
der Sandstein und ein Sienit kommt zum Vorschein, der dem auf dem Gipfel
von Glencloy ähnlich is t, und dieser erhebt sich, in so weit als ich es bestimmen
konnte, bis zu den Gipfeln der benachbarten Berge, und wahrscheinlich
liegt dieser Sienit auf jenem Thonporphyr.
Ungefähr zwey Meilen nordwestlich von Shiskin kommt man, wenn man
ein flaches Moorland zurückgelegt hat , zu dem T o rm o r e , welcher das Vorgebirge
von dieser Ebene ist. Ks befinden sich hier Felsen von beträchtlicher
Erstreckung, die eine Reihe weitläufiger Höhlen enthalten, welche zu Folge
einer Tradition als der Ruheplatz von Fingal, dem Vater unsers grofsen Os-
sian’s , der sich, wie man sagt, nach den Beschwerlichkeiten auf der Jagd hierher
zu begeben pflegte, berühmt sind. In dem entferntem Ende der gröfsten
Höhle, welche auch die Königshöhle genannt w ird , ' befinden sich einige Kriz-
zeln, die müfsige Fischer oder Schleichhändler gemacht haben, welche von E inigen
auf das Fingalische Zeitalter bezogen worden sind.
Da die Beschaffenheit dieses Vorgebirges sehr interessant is t, so werde ich
die Beschreibung desselben so deutlich als möglich zu machen suchen, und
defshalb bey dem nordöstlichen Ende oder bey der Machry-Bay anfangen und
so bis an das Drumoodon-Vorgebirge fortgehen. Die Bay ist von einem beträchtlichen
Umfange, und die Küste rund um Irsa herum besteht aus Sandstein.
Der Boden der Bay ist ein niederes sandiges Gestade, aber nach Tormore
hin erhebt er sich und bildet Felsklippen, welche ein und eine halbe Meile bis
an Rue-varey oder das säulenförmige Gebirge fortsetzen. Diese Klippen sind
vierzig bis hundert Fufs hoch. Zwischen diesen Klippen und dem Meere befindet
sich ein beträchtliches Sandsteinufer, welches wegen der grofsen Mannigfaltigkeit
und Menge von Gängen, welche es nach verschiedenen Richtungen
durchsetzen, merkwürdig ist. Diese Gänge scheinen biym ersten Anblick
unter einander verworren zu seyn, aber einem aufmerksamen Beobachter bietet
sich bald ein sehr merkwürdiges Verhältnifs von Lagerstätten dar. Da die
Pechsteingänge die Hauptgegenstände dieser Merkwürdigkeit sind, so werde
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ich diese zuerst beschreiben. Der merkwürdigste ist ein grofser grüner Pechsteingang,
der da, wo er sich aus dem Meere erhebt, einige Fufs mächtig ist.
Er nimmt seine Richtung ziemlich parallel mit dem Meeresufer, und verflacht
sich unter einem Winkel von 6o° nach'dem Meere, also aus Mittag Morgen
in Mitternacht Abend ; in seinem Streichen macht er nur kleine Krümmungen
upd durchsetzt den gewöhnlichen rothen thonigen Sandstein. A u f einige Ellen
lang hat dieser Pechsteingang die Beschaffenheit eines geschichteten Ganges,
d. h. er enthält Lagen oder Schichten von verschiedenen Fossilien, die sich in
ein und dieselbe Spalte abgesetzt haben und mit dem Pechsteingange und überhaupt
mit den Saalbändern parallel laufen. Im Hangenden des Pechsteinganges
(d, i. also hier auf derjenigen Seite des Ganges, welche dem Meere zunächst
liegt), befindet sich eine Schicht, die aus einem Gestein besteht, welches einem
festen Sandsteine nicht unähnlich ist. Dieser im Hangenden des Pechsteinganges
befindlichen Schicht korrespondirt eine andere im Liegenden des Pechsteinganges
unmittelbar anschliefsende Schicht, die wahrscheinlich aus dem
nämlichen Gestein besteht; nur dafs die im Hangenden des Pechsteinganges befindliche
Schicht durch die Wirkung der Witterung und des Meeres mehr verändert
ist, als letztere, welche von der Beschaffenheit des Hornsteins, oder
vielmehr quarzartig zu seyn scheint. Unmittelbar daneben (nämlich immer
noch im Liegenden) befindet sich eine schmale Basaltschiclit, welche aus kug-
lich abgesonderten Stücken besteht und im Liegenden den Gang beschliefst,
also unmittelbar an dem gemeinen thonigen Sandsteingebirge anliegt *). So
geschichtet setzt der Gang ungefähr auf zwanzig Ellen for t, wo dann die im
Hangenden und Liegenden des Pechstein ganges befindlichen Schichten wegen
der umherliegenden Bruchstücke nicht mehr zu bemerken sind. W eiter hinan,
wo der Pechsteingang beynahe ganz von den darüber liegenden Bruchstücken
entblöfst is t, scheint er mit seinen beyden Saalbändern unmittelbar an dem gewöhnlichen
thonigen Sandstein anzuliegen, doch ist di-efs ungewifs, indem von
den oben erwähnten Schichten doch noch schmale Lagen vorhanden seyn können,
die man aber wegen der darüber befindlichen Bruchstücke nicht beobach- *)
*) Die Folge der Schichten vom Hangenden nach dem Liegenden des Ganges ist also
diese: Sandstein, Pechstein, Sandstein, Basalt. Anm. d. Üebers.