
R a s a y , R o n a und S c a l p a .
D r e y z e ' h n t e s K a p i t e l .
K u rze m in e ra lo g is ch e B e s ch re ib un g der In s e ln Ra.say, Rona und
S cal pa.
R a s a yv
D i e s e J am e s M a c le o d Esç[. zugehörige Insel ist ungefähr 15 Meilen
lang- und 3 Meilen breit, und von der Insel S k y e durch einen ungefähr
3 Meilen breiten Sund getrennt. Gegen die beyden Enden zu ist sie niedrig,
aber in der Mitte erhebt sie sich zu einer beträchtlichen Höhe und bildet den
D u n - c a n - B e rg . Die Ufer sind im Allgemeinen sehr felsig, und an einigen
Stellen erheben sich die Klippen zu einer beträchtlichen Höhe;, aber Höhlen
von irgend einer beträchtlichen Gröfse finden -sich nicht, so wie es auch auf
der ganzen Insel keinen Hafen giebt.
M in e r a lo g i e . Die Küste unterhalb CI ach an, dem angenehmen Sitze
des gastfreyen Hrn. M a c le o d , besteht aus einem weifsen thonigen Sandsteine,
der horizontal geschichtet ist; wenn man aber nach dem Vorgebirge S w e n i s h
zu geht, so trifft man auf einen Thonporphyr. Geht man nach dem südlichen
Theile der Insel, so setzt der Porphyr immer noch fort; aber S c o n s e r (auf der
Insel S k y e ) fast gegenüber, bemerkte ich an der Küste blauen Kalkstein aus
den Bruchstücken hervorragen, und er setzt sogar bis zu einiger Höhe in der
benachbarten Gegend fort. Z u R u e c la c h a n , dem südlichsten Theil der Insel,
verschwindet der Porphyr und ein Sandsteiuconglomerat tritt an seine Stelle.
In diesem Conglomérat bemerkte ich , aufser den Bruchstücken von Quarz,
kleine Lagen von rothem Sandsteine und Geschiebe von einem sehr schönen
Porphyr, der eine blaue Hauptmasse hatte. Von hier aus sind die Klippen
längs einer beträchtlichen Strecke der östlichen Küste der Insel niedrig; aber
der Insel S c a lp a heynahe gegenüber erheben sie sich zu einer beträchtlichen
Höhe und setzen so bis B r o c k e l - C a s t l e fort. Die vorwaltenden
Gebirgsarten bey diesen Klippen sind Sandstejn und Conglomérat, welche
mit einander abwechseln. Der Sandstein hat häufig ein kalkartiges Bindemittel
und enthält eine Menge Muschelabdrücke, als Pectiniten u. s. w. Einige
von den Pectiniten , welche wir bemerkten, waren sechs bis acht Zoll lang und
vier oder fünf Zoll breit. Auch enthält der Sandstein nicht selten Stücke von
bituminösem Holzë. Nachdem wir die Klippen, die sich ganz nähe unterhalb
dem Berge D u n - c a n befinden, erreicht hatten, stiegen wir auf einem
schmalen Fufssteig in die Höhe und erreichten bald den Gipfel. Ich bemerkte
keine interessante Verschiedenheit des Gebirges , indem es nahe an dem Gipfel
aus Sandstein bestand, der an einigen Stellen sehr hart *) war; auf dem
Gipfel befanden sich Basaltfelsen, welche beträchtlich auf die Magnetnadel
wirkten. Die Aussicht von diesem Platzedst sehr ausgebreitet; was uns aber
am-meisten interessirte, war das Oberflächenansehen des nördlichen Endes
der lnsel und d e r in s e l R o n a , ■ welches wegen ihres beiderseitigen felsigen;
grauen, unfruchtbaren Ansehens, und weil sie sich in niedrige unregelmäfsige
Berge, auf die nämliche Art, wie die Inseln C o l i und T i r i e , erheben, eine
Aehnliclikeit in Rücksicht der Gebirge, aus welchen sie bestehen,- anzukündigen
scheint. Wir stiegen nunmehr von hier nach B r o c k e l - C a s t le hinab
und trafen auf unserm Wege auf vielen rothen thonigen Sandstein, und an
einigen Stellen auf grofse Massen von Conglomérat. Dieses Schlofs ist auf
einen grofsen Conglomeratfelsen gebaut und bildet die mahlerischsten und auffallendsten
Patinen , welche wir je au f einer der H e b r id i s c h e n Inseln gesehen
hatten. Einige Schritte von dem Schlosse und unmittelbar an der Seeküste
haben die Elötzgebirge ihre Endschaft erreicht und Gneis und Hornblendgestein
nehmen ihren Anfang.- In einer kleinen Entfernung von da, wo
*) D ie se r harte Sandstein ist nichts anders als ein quarzige r S an d s te in , der zu r F lötz -
-trappformation g eh ö r t," Anrn, d. Uebers. '