
brennen mit einer ldaren, hellen Flamme und lassen eine Asche Von lichter
Farbe zurück; die schlechtem Arten hingegen geben beym Verbrennen oft
einen unangenehmen Geruch von sich und lassen eine dunkelrothe Art von
Asche zurück. Bey dem Turfstechen bemerkt man,, dafs er, sobald er aus
der Grube genommen w ird , fast unmittelbar seine Farbe verändert und mit
der Zeit eine mehr oder weniger dunkelbraune oder schwarze Farbe annimmt.
Auch verändert sich die Turfmaterie um vieles, indem sie unfähig wird mit
dem Wasser einen knetbaren Teig zu bilden. Trocken und zu Staub verwandelt,
so wie er diefs öfters durch die Wirkung der Witterung wird,
bildet er eine schwärzliche staubartige Materie, die, mit Kalkerde vermischt]
Pflanzen zu ernähren fähig ist. Die Turferde hält die Feuchtigkeit sehr zuruck,
ein Umstand, der uns in Rücksicht der schwimmenden Inseln, die
man an vielen Orten in H o l la n d , z. B. in den Provinzen F r ie s la n d ,
G r o n in g e n u. s. w ., ferner in dem H e r z o g th um O ld e n b u r g , bey
B r em en u. a. a. O. bemerkt hat, eine hinlängliche Erklärung giebt. Diese
entstehen nämlich durch Turf, der einen so grofsen Antheil Wasser enthält,
um ungeheure Massen davon schwimmend zu machen, welche dann auf der
Oberfläche von Seen umhergetrieben, oder auf das Land selbst geschwemmt
•nerden. Dieses ist in H o l la n d so wohl bekannt, dafs man grofse .Turfstrecken
vermittelst Ketten u. dergl. m. sichert.
Man findet den T u r f verschieden gelagert, öfters in Thälern oder Ebenen,
w o er sehr ausgebreitete, tiefe, dreyfsig bis vierzig Fufs mächtige Lager bih
det, wie z,.B. in A b e r d e e n s h i r e ; auch kommt er an den Gehängen der
Berge vo r , aber selbst hier gewöhnlich in einer söhligen Lage. Die Gipfel
der Berge sind in den S c h o t t i s c h e n H o c h la n d e n bis zu einer Höhe von
zweytausend Fufs. mit Tu rf von einer vortrefflichen Art bedsckt. Auch in
D e u t s c h l a n d findet man ihn auf sehr grofsen Höhen, so ist z. B. der
B r o c k e n , der höchste Berg auf dem H a r z e , bis aufseinen Gipfel mit Turf
bedeckt. Man. trifft ihn auch beynahe in gleicher Höhe mit der Meeresfläche
gelagert: das grofse Turflager bey C r e e , in G a l lo w a y , z, B. liegt dicht
an der See über einem Thonlager, ein wenig höher als der Wasserstand bey den
Ueber den Turf. 165
Vollmondsflüthen ( Springtides) *). Das L o c k e r -M o o s (der Name eines
Torflagers) nahe bey D u m f r i e s , welches sich ungefähr zehn Meilen weit
erstreckt, ist nur einige Fufs über den Stand des Wassers bey'der Fluth erhaben;
auf der Insel L e w i s (eine von den H e b r id e n ) befindet sich eine grofse,
ungefähr dreyfsig Meilen lange Ebene, mit T u r f bedeckt, deren Oberfläche
sehr wenig über die des Meeres erhaben ist. ln andern Gegenden, z. B. in
H o l la n d , gewinnt man eine Art Tu rf dadurch, dafs man die Kanäle schlemmt,
und diesen Schlamm wie Ziegel formt; diese Art wird auch oft an der Küste
von H o l la n d von den Ankerhaken mit in die Höhe genommen und bisweilen
durch stürmische Witterung an die Küste geworfen. Diefs hat einige Theorienkrämer
veranlafst, zu yermuthen: er habe seinen Ursprung dem Meere zu
verdanken. . In dem Hafen von O b an in A r g y l e s h i r e scheint ein Theil
des Grundes aus Tu r f zu bestehen, welcher keinen sichern Ankergrund giebt.
Die See ist daselbst ungefähr zwanzig Faden tief **). Bisweilen bemerkt man
den Tu r f mit schmalen Lagern von Sand oder Thon abwechseln. Hiervon
habe ich Beyspiele auf den O r k n e y Xnse 1 n gesehen, und in dem zweyten
Bande des Journal des Mines finde ich ähnliche Erscheinungen von Frankreich
angemerkt.
Er scheint den kalten Himmelsstrichen eigen zu seyn. Diefs ist eins der
unzähligen Beispiele von der Weisheit der Natur in Versorgung der Bewohner
einer kalten Gegend mit einem Material, welches zu ihrer Bequemlichkeit, ja
selbst zu ihrer Existenz so nothwendig ist. Dr. A n d e r s o n bemerkt in seiner
A b h a n d lu n g ü b e r d en T u r f , dafs er sich nicht allein auf die kalten
Himmelsgegenden beschränke, indem er Stücke von wirklichen1! T u r f besitze,
die ihm von der Insel S um a t r a geschickt worden sind. Es iät
nicht unwahrscheinlich, dafs eine dem Tu rf in einigen Eigenschaften
ähnliche Substanz in den wärmsten Gegenden gefunden werden kann;
wenn man überlegt, dafs aufgelöste Vegetabiliën, bey einem gewissen
*) Springtide ist diejenige Fluth, die während dem Vollmond statt findet, und höher
als die zu andern Zeiten. An in, d. Uebers.
**) A nd e rsön’s Treatise upon Peat JVfofs.