
Dâs S a nds t e i h g eb ir g e besteht aus mechanischen Niederschlägen nur
dafs mehr oder weniger chemischer Niederschlag bisweilen mit Statt gefunden
hat welche vorhergegangenen zerstörenden Revolutionen ihr Daseyn zu
verdanken haben.
Der eigentliche Sandstein besteht aus kleinen und gröfsern Körnern (Geschieben)
von Quarz u. dergl., die durch irgend ein Bindemittel mit einander verbunden
sind. Je nachdem dieses Bindemittel T h o n , der bisweilen eisenschüssig
ist, Q u a r z , K a lk , M e r g e l u. s. \v. is t, je nachdem nennt man ihn tlio -
n ig e n , ^ q u a r z ig e n , k a l k a r t i g e n , m e r g e la r t i g e n Sandstein ,-u. s. f.,
wozu noch die Bestimmung der Gröfse des Kornes kommt. Die genannten
Bindemittel sind wiederum verschiedentlich nüancirt und oft in so geringer
Menge vorhanden, dafs man sie kaum erkennen kann. Einige Arten sind
auch blasig.
Die weiter hier vorkommenden Verschiedenheiten, so wie die hierher
gehörigen Gebirgsarten, welche das Sandsteingebirge Am Grofsen mit kon-
Siruiren, wollen wir bey Aufführung der verschiedenen Formationen mit
erwähnen.
M ir unterscheiden bey dem Sandsteingebirge d r e y a u s g e z e i c h n e t e
F o rm a t io n e n . Um diese genau zu cliarakterisiren, wird es nicht überflüssig,
seyn, wenn ich hier die Folge der Flötzgebirge' in D e u t s c h la n d angebe,
welches uns auch in aer Folge bey Betrachtung der übrigen Flötzgebirge und
der speciellen Formationen derselben zu Statten kommen wird.
Auf dem G r a u w a c k e n g e b i r g e , oder wenn dieses fehlt, auf einem
altern Gebirge, liegt unmittelbar die e r s t e oder r o th e San d s te in fo .rm a -
t i ° n , welche insgemein in denjenigen Gegenden., .wo Bergbau getrieben wird,
das I to th e T o d t e L i e g e n d e genannt wird, E s 'is t chefs ein rolher Sandstein,
der meistens ziemlich grobkörnig ist und öfters ein sehr grobes Conglomérat
zeigt. Die Sandkörner, so wie die gröfsern Geschiebe, bestellen aus
Quarz, Kieselschiefer u. s. w . , die einen eisenschüssigen Thon zu in Binde-'
mittel haben. Er scheint immer mit seinen Ausgehenden ein höheres Niveau
als die übrige Formation einzunelunen.
A u f diesen rothen Sandstein folgt dér a l t e F l ö t z k a l k s t e in mit dem
ihm zugehörigen K u p f e r s c h i e f e r f l ö t z e — daher diese Formation auch
das K u p f e r s c h i e f e r g e b i r g e genannt wird — dann die a l t e F lö t z -
g y p s f o r r f i a t io n mit dem S t è in s a l z g f e b i r g e , und auf diese die z w e y t e
S a n d s t e in f o rm a t io n , die wir auch den b u n t e n S a n d s t e in nennen,
und zu einem ungleich niedrigem Niveau liegt. Diéfs ist ein thoniger,
meist'klein - und feinkörniger Sandstein, der gewöhnlich von einer grünen,
braunen, rothén, auch weifsen Farbe ist. Von diesen Farben kommen bisweilen
mehrere zusammen vor und setzen streifenweis mehrere Stunden lang
fort. Häufig finden sich in ihm größere und kleinere Parthien von einem
meist grünen, aber authf röfhlichen und gelblichen fettigen Thone, die dem
Ganzen eine gefleckte Zeichnung geben, und unter dem Namen der Thongallen
bekannt sind.
Diese Formation charaktèrisirt sich auch noch durch zwey besondere
Gebirgsarten, die mit dem Sandstein abwechseln und ihr fast ausschließlich
zuzugehören scheinen. Diefs ist der S a n d s t e in s c h i e f e r und
R o g g e n s t e in . Letzterer ist bekannt genug, weswegen ich ihn hier nicht
genauer beschreiben will. Was aber den S a n d s t e in s c h i e f e r betrifft, der
auch schon in dem alten rothen Sandsteine mit vorkommt, so ist dieß eine
Gèbirgsart, welche größten Theils aus feinen Glimmerschuppen besteht, die
ein schiefriges Gewebe zeigen und meistens mit dünnen Lagen von feinkörnigem
Sandstein abwechseln *).
Au f diese zweyte Sandsteinformation folgt die n e u e r e F lö t z g v p s -
f o r ma t io n , und auf diese die z w e y t e F lö t z k a lk s t e in fo rm a t io n oder
der M u s c h e lk a lk , auf welchen endlich a u f g e s c h w em m t e s G e b i r g e
folgt.
*3 Ein berühmter M ine ra lo g sah und sieht vielleicht noch den S an d s tei n sch i e-
£er für G lim m e r s ch ie fe r an, mit dem er allerdings einige Aehnlichkeit hat.
Anmerk. d. Uehers.