
Ein Flötz von eben solchem quarzigen Sandstein, wie bey S k a l l , bemerkte
ich zwischen den weichen Sandsteinflötzen unweit S c a p a , und trage
nicht den mindesten Zw e ife l, dafs, wenn er gut gebrochen w ird, er sich eben
so gut zu Mühlsteinen schicken würde. Bisweilen findet man eingestreute
Parthien von Schwefelkies, die eine kugelige oder knollige Gestalt haben,
z. B. in den zwischen S c a p a und O r p h i r - k i r k an der Küste befindlichen
Stuidsteinfelsen. Man hat in dem südlichen Theile der Insel nach Bleyglanz-
gangen geschürft, jedoch ohne Erfolg. Zu Y e s t n e b y , nahe bey S k a i l l ,
sähe ich Schwe'rspathgänge im Sandsteine aufsetzen; diesem Schwerspathe waren
Kalkspath, Schwefelkies und Bleyglanz beygemengt. Zu S k a i l spaltet
der Sandstein durch die Wirkung der Witterung in viele sonderbare Gestalten,
so wie der Sandstein, den ich von der Insel A r r a n beschrieben habe.
2) S c h i e f e r t h o n . Diese Gebirgsart hat eine schwarze Farbe, ist stets
mit Glimmerschüppchen gemengt und geht einer Seits in den plattehförmigen
Sandstein, anderer Seits in Thon über, in welchem letztem die schiefrig»
Textur schwerer zu unterscheiden ist. Durch die Verwitterung erhält er eine
eisenockrige Farbe, so dafs die Felsen in der Entfernung viel Aehnlichkeit mit
den verwitterten Serpenlinfelsen auf den Inseln U n s t und F e f l a r in den
S h e t l a n d I n s e ln hat. An einigen Stellen, so wie z. B. unweit S trom -
n e f s , bemerkte ich einen rotben Thon, der deutlich von dem verwitterten
Schieferthon herzurühren schien. Der Sdiieferthon wird in verschiedenen
Theilen der Insel in einer beträchtlichen Menge gebrochen, vorzüglich in der
Nähe von S t r om n e f s , und die Schieferplatten werden zum Dachdecken
gebraucht; aber sie sind in jeder Rücksicht weit schlechter, als der Tlion-
schiefer, welcher bey B a l l y h u l i s h und auf E a s d a le gebrochen w i ld .—
An der Küste, unweit B r in n ig a r - m a n s e , welches ungefähr eine Meile
von S t r om n e f s entfernt is t, befinden sich in einer Gebirgsart, die das
Mittel zwischen Schieferthon und verhärtetem Thon hält, viele Stücke Bley-
glanz eingestreut. Vor mehrern Jahren untersuchte eine Parthie Bergleute
dieses Vorkommen, und da sie es für wahrscheinlich hielten, dafs sie bald
in Ueberflufs Bleyglanz finden würden, so fuhren sie.einige Zeit zu arheilen
fort, standen aber endlich davon ab, weil sie es, wie sie sagten, nicht der
fernem
fernem Bearbeitung würdig fanden.. Nahe bey dem Hause B r in n ig a r bemerkte
ich Massen von Lydischem Steine in dem Schieferthone eiDgewachsen :
in dem Lydischen Steine befanden sich verschiedene Höhlen, die mit Ejdpech
ausgefüllt waren.
5) K a lk s t e in . Bey Y e s k n e b y befindet sich ein beträchtliches Flötz
von schwarzem Kalksteine, welches mit einer zwischen plattenförmigem Sandstein
und Schieferthon das Mittel haltenden Gebirgsart abwechselt. Er ist sehr
mit Bitumen durchdrungen und bildet Stinkstein; und an verschiedenen Orten
bemerkte ich Massen vop Erdpech in ihm eingewachsen.
4.) B a s a l t . Bey Y e s k n e b y befindet sich die einzige zur Trappformation
gehörige Gebirgsart, die ich auf der ganzen'Insel bemerkte. Dieser Basalt
bildet Gänge, welche den gemeinen thonigen Sandstein durchsetzen. Die
Hornblendkrystalle, welche er enthält, sind gröfser als gewöhnlich in
solchen Gebirgsarten, denn sie sind mehr als einen Zoll lang und einen
halben Zoll breit. Ich nahm bisweilen kleine mit Erdpech ausgefüllte Höhlungen
wahr.
Diese so eben beschriebenen Gebirgsarten, der Sandstein, Schieferthon
u. s. w ., bilden die ganze Insel, ausgenommen einen Umkreis von einigen
Meilen rund um S t r om n e f s herum, der aus Urgebirgen besteht. Dieses
Gebirge besteht aus Granit, Gneis, Glimmerschiefer und Hornblendgestein,
und alle diese werden von grobkörnigen Granitgängen durchsetzt. Der Granit
scheint den Mittelpunkt dieser Urgebirge zu bilden. und wird vom Gneis,
Glimmerschiefer und Hornblendschiefer bedeckt, Bey dem C a i r s t o n e r
Mühlgraben, der nicht weit von S t r om n e f s ist, bemerkte ich die Gebirgs-
scheide zwischen dem Ur- und Flötzgebirge. Ueber dem Glimmerschiefer ist
eine Breccie gelagert, welche aus Bruchstücken von Gr. nit und Quarz besteht,
die durch kleinere Theilohen von den nämlichen Gebirgsarten mit einander
verbunden sind, und in dieser Breccie sah ich Stücken von Bleyglanz
ein gern engt.
Jameson's mineral. Reisen. G