
lètzterer scheint von einem Conglomérat *) bedeckt zu Werden. Da das
Meer den gröfsern Theil dieses Conglomeratgebirges bedeckt, so konnte ich
seine Lagerungsverhältnisse in Ansehung des Kalksteins nicht mit Gewifs-
heit bestimmen. Nachdem wir bey diesem Kalksteinlager, welches sich ein
ansehnliches Stück Weges in das Land hinein erstrecken soll, vorbey waren,
kamen wir zu einer Ungeheuern Masse von Conglomérat, die ganz wie eine
Insel aussieht: es ist jedoch nicht unwahrscheinlich, dafs, che die See den
talkigen Glimmerschiefer weggewaschen hatte, das Conglomérat als darüber
gelagert zu beobachten gewesen seyn möchte. Wir verfolgten unsere Reise
noch immer längs der Küste, bis wir nur noch eine viertel Meile
von P o r t s o y entfernt waren, und auf dieser Strecke sah ich Lager von
Talk- Glimmer- und Hornblendschiefer mit einander abwechseln. Wir
begab en uns nunmehr in die Stadt, die wir ziemlich unregelmäfsig und
unreinlich fanden.
Da die unweit dieser Stadt an der Küste befindlichen Felsen sehr intores-
sant sind, so fafsten wir den Entschlufs, ein oder, zwèy Tage hier zu bleiben
und sie genau zu untersuchen. Ich war um so besorgter, diefs zu thun, da
sie lange die Aufmerksamkeit der Mineralogen auf sich gezogen haben, aber
von ihren speciellen geognostischen Verhältnissen nie öffentlich etwas bekannt
gemacht worden ist. Nachdem ich diese Felsen untersucht hatte, so ergab
sich aus meinen Beobachtungen folgendes Resultat:
Ungefähr eine viertel Meile von P o r t s o y , und zwar an dem nämlichen
Orte, bis wohin ich das Gebirge verfolgt hatte, als ich nach dieser Stadt kam,
kommt der Chloritschiefer senkrecht geschichtet zum Vorschein, und nahe bey
der nämlichen Stelle bemerkte ich ein Lager von weifsem Kalkstein. Dieses
Lager ist ungefähr 12 Fufs mächtig^, und streicht, so wie die übrigen darüber
Und darunter befindlichen Lager, südwestlich **)_.' Die Verflachung desselben
ist, so Wie die der übrigen Lager, fast senkrecht. Dieses Kalksteinlager scheint
zu architektonischen Verzierungen bearbeitet worden zu seyn, denn ich sali
*) N ämlich in abw eich en de r und übergreifender L a g e run g , Anmerk. d. Üebers.
**) D ie se r K a lk stein ist von w e ifse r Farbe oder stahlgrau ges treift und mit v ie len T a lk schuppen
gemengt.
verschiedene Blöcke an der Küste, die gesägt worden zu seyn schienen. Au f
dieses Lager folgte ein anderes von Chloritschiefer *), der sehr derb, und da,
wo er mit dem Kalkstein in Berührung steht, von schwärzlicher Farbe ist,
Von grünlicher aber da, wo er das nächstfolgende Lager, welches Serpentin
is t , berührt **). Das Serpentinlager, welches auf den Talkschiefer folgt, ist
von grofser Mächtigkeit und hat mit den übrigen gleiches Streichen und Fallen.
Es läuft wie ein grofser Damm in das Meer hinaus, und dieCs giebt mit seiner
grünen Farbe ein sonderbares Ansehen. Auf dieses Lager, oder vielmehr
Stück Gebirge, ist ein Lager von Chloritschiefer gelagert, der da, wo er mit
dem Serpentin in Berührung steht, fast ganz aus Quarz besteht} so wie er sich
aber dem nächstfolgenden Lager nähert, welches Kalkstein is t, hat er ein mehr
chloritschicferartiges Ansehen und enthält auch Quarztrümchen. Das Kalksteinlager
ist 15 bis 20 Fufs mächtig, aber von schlechter Beschaffenheit und
nicht zur Bildhauerey geeignet; denn es enthält Nieren von Quarz und Chloritschiefer.
Diesem Lager folgt ein schmales Quarzlager, und diesem wiederum
ein schwaches Lager von Talkschiefer. Die beyden letztem Lager sind nur
einige Fufs mächtig, und auf sie folgt ein Lager von Kalkstein, welches bey-
nahe die nämliche Mächtigkeit hat wie das vorherige. Auf dieses folgt eia
mächtiges Lager von Serpentin, der von der nämlichen Beschaffenheit is t, wie
der oben beschriebene. Nach diesem Serpenlinlager folgt endlich ein Hornblendgestein
***), welches die Felsen ausmacht, die den Hafen von P o r t s o y
umgeben, und sich darüber hinaus nach einer Bay hin erstrecken, deren
* ) D e r C h lo r its ch ie fe r , der m it diesen L a g e rn abw e ch se lt, hat b iswe ilen so v ie l Aeh n-
lich k e it mit derbem G lim merschiefer, dafs man ihn n ich t von selbigem unterscheiden
kann. So w ie er sich dem Kalk stein n äh e r t , bemerkt m an , dafs er mit selbigem
, g em en g t ist und in selbigen übergeht.
**) D ie s e r Serpentin besteht gröfstentbeils aus edelm S e rp en tin , und en th ä lt verschiedene
F o s s ilien , als A sb e s t, verhärteten Sp e ck ste in (des W a l l e r i n s T a lc i t ) , Ita lk -
spath und S chwe fe lk ie s .
***) D ie fs T-Tornblendgestein is t g ew ö h n lich s c h ie f r ig , hat b iswe ilen braune G lim merschüppchen
b ey g em en g t, und is t daher w o h l Hornblendschiefer.