
der in Berührung stehen. Diefs ist aber auf keine Weise der Fall; S a u s su re ,
C h a r p e n t ie r und Andere haben ungeheure Züge von Granitgegenden untersucht,
ohne dergleichen Erscheinungen zu bemerken; und in S c h o t t la n d
habe ich grofse Granitzüge untersucht, aber die von Dr. H u t to n beschriebenen
Erscheinungen kamen selten vor,
3) Wenn alle Arten des Granits von unten herauf geworfen worden
wären und alle Granitgänge mit einer Centralmasse von Granit in Verbindung
ständen, wie sollte man da das Vorkommen der Granitgänge in solchen
Gegenden erklären, wo kein Granitgebirge bemerkt worden ist ?
Nein, wo diese Gänge von ihrem' Anfänge bis zu ihrem Ende in dem
Gneis verfolgt worden sind, ist diefs nicht ein hinreichender Beweis,
dafs sie in keiner Verbindung mit irgend einem darunter befindlichen Granitgebirge
stehen?
4 ) Die allgemeine Beobachtung, dafs der Granit, welcher in Gängen
aufsetzt, ein von den als Gebirgsmasse sich findenden verschiedenes Ansehen
hat, beweist sehr stark, dafs er in einer andern Periode entstanden is t, als
der Gebirgsgranit.
Diese Einwürfe gegen Dr. H u t t o n ’ s Meinung sind sehr triftig, und
dürften selbige wahrscheinlich in einem beträchtlichen Grade entkräften.
Ich will'mich hierbey nicht auf halten,, sondern nur jetzt eine ThatsachA anführen,
die mir jene Zweifel in Rücksicht der Verbindung des Granits mit
andern Gebirgsmassen um ein Beträchtliches zu entfernen scheint. Die
Beobachtungen vqn W e r n e r , S a u s s u r e , C h a r p e n t i e r und andern
Geognosten von einem vorzüglichen Werthe haben bewiesen, dafs der Granit,
da wo er vom Gneisgebirge bedeckt wird, allmähjig einen schieferigen
Bruch erhält und endlich nicht mehr von selbigem zu unterscheiden ist;
dafs der Gneis, wo er von dem Glimmerschiefer bedeckt w ird , allmählig in
selbigen übergeht, indem er den Feldspath verliert; und dafs endlich, wenn
der Thonschiefer den Glimmerschiefer bedeckt, eine deutliche Stufenfolge zu
bemerken ist, indem der Quarz verschwindet und der thonige Bestandtheil
zunimmt.
zunimmt. Hier haben wir nun einen Beweis, dafs sich diese verschiedenen
Gebirge auf eine und die nämliche Weise und nach einander gebildet haben;
daher sind alle Hypothesen, welche auf irgend eine dieser Gebirgsarten Beziehung
haben, auf die übrigen Gebirgsarten gleich anwendbar; und folglich
mufs Dr. H u t to n ’ s Hypothese als unzureichend angesehen werden. Das
Uebergehen dieser Gebirgsarten in einander ist keine Erscheinung, die sich
blofs auf eine Gegend beschränkt; sondern sie hat die Aufmerksamkeit der
Geognosten in allen Theilen der Erde auf sich gezogen und ist allgemein als
ein Beweis für die Identität der Bildung dieser verschiedenen Gebirgsmassen
angesehen worden. Die Erscheinung von Granitgängen, die aus den Granitgebirgen
in den Gneis u.s. w. fortsetzen, kann auf die nämliche Art, wie die
gewöhnlichen Gänge, erklärt werden. Granitgebirge werden häufig von Granitgängen
durchsetzt, und obschon diese Gänge im Ganzen genommen von
einem andern Korne sind, als die Gebirgsmasse, durch welche sie setzen, so
kann man sie doch in einigen Fällen nur mit grofser Mühe von dem Gebirgs-
granit unterscheiden. Jetzt, da es bewiesen ist, dafs Granit, Gneis, Glimmerschiefer
und Thonschiefer von ein und derselben Formation sind, ist es
nicht im mindesten unwahrscheinlich, dafs sich Spaltungen eben so gut durch
den Gneis und Granit, wie durch den Gneis und Glimmerschiefer,' erstrecken
konnten, und dafs diese Spaltungen nachher mit Granit, der dem Gebirgsgranit
ähnlich ist, ausgefüllt werden, und auf diese Weise jene Erscheinung (dafs
Granit in dem Gneis in Gängen fortsetzt) hervorbringen konnten. In Gneis
eingewachsene Granitmassen und in Granit eingewachsene Gneismassen, die
man da bemerkt, wo Granit und Gneis Zusammentreffen, sind an einem andern
Orte in diesem Werke erklärt worden.
Ich kann diesen Gegenstand nicht verlassen, ohne zu bemerken, dafs
Dr. H u t to n behauptet, der Granit sey nicht geschichtet, und dafs diefs folglich
ein Beweis sey, dafs er zu einer verschiedenen Zeit und auf eine verschiedene
Weise, als die andern Gebirgsarten,-welche ihn bedecken, gebildet worden
sey. Den nämlichen Sclilufs wendet er auf den Porphyr und Basalt an,
von denen er ebenfalls sagt, dafs sie nicht geschichtet wären. Es ist jedoch
jetzt hinlänglich bewiesen, wie ich in dem Vorhergehenden dieses Werkes
Jameson’s mineral. Reisen. ,B b