
Der Fafs' selbst wurde von der einen Seite durch einen Steilen Granitberg
begrenzt *) ; an der andern Seite befand sich ein schauderhafter Abgrund
nach der See hinab, und dieser bestand aus einer Art von Conglomérat,
welches (in so ferne es mir meine kurze Zeit zu-bestimmen erlauben wollte)
unmittelbar auf dem Granit aufzuliegen scheint. Wir stiegen nun auf einem
gewundenen Wege nach dem so eben erwähnten an der Küste befindlichen
Streif hinab und gingen längs ■ demselben nach einem ^kleinen Dorfe,
H e ln r s d a le genannt, wo wir unglücklicher Weise unsern nagenden Hunger
wenig befriedigen konnten. Dieses Dorf oder dieser K r a a l liegt in
einem beträchtlich grofsen Thaïe und wird zu beyden Seiten durch hohe
Granitberge begrenzt. Wir gingen jezt über die H e lm s d a le s c h e Bach und
marschirten längs der Küste und an derv Seite jenes angebaulen Ufers oder
Strich Landes, welches sich von H e l ms da le fortzieht, bis an eine schmuz-
zige Hütte, die für ein Wirthshaus gilt und W ille - H o u s e genannt wird.
Dieses Ufer besteht aus rothen und weifsen Sandsteinflötzen, aber an der
Küste befinden sich in einer kleinen Entfernung von diesem Sandstèine, niedrige,
flache Felsen von einem thonigen Conglomérat, welches aus Bruchstücken
von Sandstein und Quarz besteht, die in einer thonigen Breccia liegen.
Dieses Elötzgebirge wird durch höhere Berge begrenzt, die uranfänglich sind
und wahrscheinlich aus Granit bestehen.
Nachdem wir W i lk -H o u s e verlassen hatten, folgte nunmehr auf jenes
Ufer, auf welchem wir von dem O rd o f C a i th n e f s an bis hierher gegangenwaren,
flaches Land; aber der größte Theil unsers Weges ging über Sandufer,
und dieses, verbunden mit der großen Hitze des Tages, machte unsere
Reise sehr ermüdend. Als wir uns D u n r o b in - C a s t le , dem schönen
Wohnsitze der G r ä f in v o n S u t h e r l a n d , ; näherten, wurde die Gegend
bewaldet, und endlich sahen wir das Schloß zwischen den schönen Gehölzen,
mit denen es so reichlich geziert ist, mit vieler Würde hervorragen. Bald
nachher erreichten wir die Kirche G o l s p ie .
Q D ie s e r Granit is t fe s t und besteht aus F eldspalh und Quarz.
Nachdem wir, ein wenig ausgeruht hatten, setzten wiir unsere Reise über
einen flachen sandigen Strich Landes, der durch hohe Urgebirge begrenzt
w ird, weiter fort. Ungefähr drey »Meilen hinter G o l s p i e kamen wir an
einen F lu fs , wo wir fast eine Stunde aufgehälten wurden, bis die trotzköpfir
gen Schiffer uns übersetzen,wollten, und'dann gingen wir über Sandlager
und Heidemoor bis D o r n o c h ,.w o wir des Abends ganz ermüdet nach einem
Marsche von beynahe 20 Stunden ankamen. Ich war ziemlich erstaunt, in
den Sandlagern zwischen G o l s p ie und D o r n o c h auf viele Stücke von
Bimsstein zu treffen: diese sind zuverlässig von der See an die Küste getrieben
worden, so wie diefs, wie ich schon oben,erwähnt habe, mit dem an den Kü-?
Sten der S h e t la n d In s e ln gefundenen Bimsstein der Fall ist.
D o r n o c h ist eine alte zerstört aussehende Stadt, die einzig und allein
wegen der Ruinen ihrer Kathedrale merkwürdig ist.
Wir verließen des Morgens D o r n o c h und begaben uns auf den Weg
nach dem Dorfe T a in . Der Weg nach dem Fährplatze, der sich an der nördlichen
Seite des F r i t h o f D o r n o c h (Meerbusen von Dornoch) befindet,
geht- durch eine niedrige, ebene und angenehme .Gegend. Sie ist an vielen
Stellen gut angebaut und mit Waldungen geziert, die sich an einigen Bergen,
welche das niedere Land begrenzen, zu einer beträchtlichen Höhe "erstrecken.
Das Gebirge der niedern Theile besteht aus rothenl Sandsteine, und ich bemerkte
viele Geschiebe von Glimmerschiefer und Granit, die von den benachbarten
Bejgen weggewaschen worden sind. Wir setzten nun über den Fuhrt,
der . ungefähr drey Viertelmeile breit ist. Sahen wir bey unserer Ueberfabrt
niederwärts, so hatten wir eine ziemlich weitumfassende Aussicht auf die niedrige
Sandgegend zu beyden Seiten des Meerbusens, ein Prospekt, der den
Aussichten auf vielen der niedrigen Ufer der Englischen Küste nicht unähnlich
ist. Die Aussicht mehr aufwärts war von einer ganz andern Beschaffenheit:
da wurde man die wilden und rauhen Gebirge von R o f s s h i r e gewahr, die
an einigen Stellen w e iß mit Schnee bedeckt, an andern Stellen reichlich mit
Waldungen bewachsen waren. Der Weg von hier nach T a in führt zuerst
durch eine nutzende, mit Ginster gezierte Ebene, dann ging er durch eine