
von dieser Seite der Insel zu erhalten. Die Küste und der niedrigere Theil
des Berges besteht aus rolliem thonigen Sandstein; auf diesen folgt ein fester
und fast ganz quarziger Sandstein, der sich aber nicht weit erstreckt; denn
so wie der Berg steiler w ird , findet man ihn aus grofsen Lagern von Porphyr
gebildet, welche von Basaltgängen durchsetzt werden. Diese Lager
erstrecken sich bis an den Gipfel des Berges, der eine verbrannte oder rö.th-
lichbraune Farbe hat, indem er von aufgelöstem Porphyr bedeckt wird.
Die benachbarten Berge scheinen, wenn man sie von dieser Höhe herab
erblickt, sich zu einer grofsen Höhe zu erheben, und .sind durch grofse Thä-
ler von einander getrennt, die wegen der rolhen Farbe der Berge, welche sie
begrenzen, ein auffallendes Ansehen haben. Beym Herabsteigen waren wir
wegen des heftigen Windes genötliigt, die gegen den Wind geschützte.Seite
des Berges zu nehmen. Diefis war ein glücklicher Zufall; denn da wir in
dieser Richtung gingen, bemerkte ich eine Menge von gelblichem und grünem
Pechstein. Diefs war mir eine interessante Erscheinung, da ich. vorher
noch nie Pechstein zwischen Porphyrgebirgen bemerkt hatte : ich untersuchte
defshalb alles umher sehr sorgfältig in der Absicht, um wo möglich zu entdecken,
ob er in Flötzen oder Gängen vorkäme. Jedoch war ich wegen
der grofsen Menge von Bruchstücken » die alles bedeckten, nicht so glücklich
, diesen Punkt zu bestimmen; doch bin ich geneigt, zu vermuthen, dafg
er entweder in sehr dünnen Flötzen oder in Gängen vorkommt, da die
Menge von Bruchstücken zu klein schien, um zu vermuthen, dafs in der
Nähe dieses Ortes grofse Flötze vorhanden wären. Da die Bestimmung der
geognostischen Verhältnisse dieser Gebirgsart ein Gegenstand von grofser
Wichtigkeit is t, so würde ich zukünftigen Reisenden eine sorgfältige Untersuchung
dieses Berges recht angelegentlich empfehlen. Um dieses mit hinlänglicher
Muse zu thun, wird es schicklich seyn, einige Tage in S c o n s e r
zuzubringen und von da aus den G lam a s o a rd und die benachbarten Berge
zu untersuchen, wo man ganz gewifs in den Stand gesetzt seyn wird, die
relativen Lagerungsverhältnisse des Pechsteins gegen die andern Gebirgsar-
ten zu entdecken. Um diese Untersuchung zu erleichtern, dürfte ich erwähnen,
dafs Pechstein zwischen ähnlichen Gebirgsarten in verschiedenen Th eilen
von Europa gefunden worden ist; so bemerkt man z. R. in dem M e f f s a i -
s e h e n K r e i s e , in S a c h s e n , grofse Pechsteinlager, die mit Porphyr abwechseln*).
E sm a r k p 'e in sehr unterrichteter Schüler des Hrn. B e r g r a th
W e r n e r , schreibt, dafs er in Ungarn mit dem Porphyr abwechselt **);
und V o ig t fand ihn in dem T h ü r in g e r W a ld an dem Fufse der Schriee-
k u p p e zwischen Porphyrgebirge, er erwähnt aber nicht, ob er in Lagern
oder in Gängen verkomme.
Von S c o n s e r bi3 B r o a d fo r d segelten wir längs der Küste durch den
Sund, welcher von den Inseln R a s a y und S c a lp a gebildet, und an der einen
Seite von hohen majestätischen Bergen begrenzt wird. Diese Berge scheinen, in so
weit es mir die Witterung erlaubte sie zu untersuchen, aus Porphyr zu bestehen,
und an der;Küste befand, sich anstatt des Basalts und Sandsteins ein Gemenge
von Feldspath und Quarz, welches auf Kalkstein zu liegen schien, und von
Basaltgängen durchsetzt wird. Dieses Gemenge scheint eine Abänderung von
Elötzgrünstein zu seyn, wo Feldspath der vorwaltende Gemengtheil is t, auch
liegt sie hier wahrscheinlich in abweichender Lagerung. Zu B r o a d f o r d ist
die Küste niedrig bis an den K y l e s von S k y e ; die Gegend ist ziemlich flach
und giebt einen angenehmen Anblick, wenn man so lange zwischen rauhen
Bergen herumgewandert ist. Von B r o a d f o r d bis C o r y ist die Gegend niedrig,
wird aber zu beyden Seiten von Bergen begrenzt, welche.auf diese Art
ein unregelmäßiges Thal bilden, welches sich bis an den L o c h - S l e p in an
der entgegengesetzten Seite der Insel erstreckt. Der niedrige Theil des Thaies
scheint hauptsächlich aus dem oben erwähnten Flötzgrünstein zu bestehen,
welcher, so wie es auch bey jenem der Fall ist, bisweilen etwas Chlorit enthält;
in andern Abänderungen scheint er eine porphyrartige Struktur anzunehmen.
Auf der einen Seite befindet sich eine Reihe blauer Kalksteinhügel, welche sich
von der Küste bey B r o a d f o r d erheben und mit zunehmender Höhe bis Su-
w a r d e l , welches der höchste Theil ist, fortsetzen, wo sie sich dann unregel-
mäfsig.gegen den L o c h - S l e p in hinziehen. Dieser blaue Kalkstein wird an
vielen Stellen von Basaltgängen durchsetzt, welche oft von grofser Mächtigkeit
*) E m m e r l i n g ’s M in era lo g ie.
N eu es Bergmännisches Journal.