
Dammerde,gehörig wegräumte, guten Schiefer finden dürfte, gröfsere Steinbrüche
an! egte.
Vor ungefähr hundert Jahren fing man erst an auf dieser Insel den Thonschiefer
zu brechen; aber er war auf eine lange Zeit von geringer Wichtigkeit,
indem man Sandsteinplatten und Ziegel gewöhnlich zum Dachdecken gebrauchte.
Als der Gebrauch der Schieferplatten herrschender wurde, vergröfserte man die
Steinbrüche, und da die gegenwärtigen Vorsteher einen sehr vortheilhaften
Pachtbrief erhalten haben, so sind diese Steinbrüche in einem,so grofsen Umfange
bearbeitet worden, dafs jährlich fünf Millionen Schieferplatten von dieser
Insel eingeschifft werden. Die Anzahl der Arbeitsleute beläuft sich gegenwärtig
ungefähr’auf dreyhundertyTmd sie werden in Steinbrecher (quärriers) und
Tagearbeiter (da y Jabourersj eingetheilt. Jene werden jährlich nach einer
bestimmten Taxe bezahlt, ich glaube mit 6 bis 10 Gr. für jedes Tausend
Schieferplatten, je nachdem ihre Arbeit mit mehr oder weniger Schwierigkeit
verbunden war. Die Tagearbeiter werden auf Kosten der Gesellschaft beschäftigt,
neue Schieferbrüche anzulegen, und erhalten täglich 6 bis 7 Groschen.
O b a n.
Da die Witterung immer noch sehr angenehm war, so gingen wir lieber
zu Schiffe nach Ob a n , anstatt auf dem weitschweifigen Wege zu Lande,
Nachdem w ir uns ein &oot verschafft hatten, verliefsen wir bey einem günstigen
Winde die Insel S e i l. Unsere Reise war wegen der oft so schönen Gegenden
angenehm; zur einen Seite befand1 sich che schroffe Küste.von M u l l
welche sich von der L o c h R a y bis C r o g a n erstreckt, und deutlich aus Basalt
besteht; auf der andern Seite erhob sich das feste Land in kleine Hirne];
die auch ein Flötztrappartiges Ansehen hatten. Nachdem wir bey der Insel
K e r r e r a , welche der Bay von O b an schief gegen über liegt, vorbey gefahren
waren, landeten wir kurze Zeit nachher bey dem Dorfe.
Die Ba y v o n O b a n bat eine halbrunde Form und ist zw ö lf bis vierzehn
Faden tief, hat guten Ankergrund und wird 500 Seegel von Kaufmanns-
schiffen fassen. Das Do r f liegt sehr angenehm an dem obern Theile d.er
B a y , ein Ort, der sich vortrefflich zur Fischerey schickt. Der Verfall dieses
Handelszweiges is t in der That für das Emporkommen von O b a n ungünstig
gewesen, aber, es ist demungeachtet das beträchtlichste Dor f in diesem
Theile der Küste und enthält ungefähr ö0G Einwohner. Hauptsächlich der
Thätigkeit. der beyden Brüder, der Herren S t e v e n s o n s , .welche sich hier im
Jahr 1778 niederliefsen, ist der gegenwärtige blühende Zustand Ob a n s zu
verdanken.
Da wir besorgt waren, unsere Reise durch die Inseln fortzusetzen und
uns die veränderliche Witterung in diesen Gegenden des Hochlandes wohl bekannt
war, so besahen wir nur ganz flüchtig das Gebirge in der Nachbarschaft
von Oban. Das unmittelbar an der Küste zu beyden Seiten der Stadt befindliche
Gebirge besteht aus dunkelblauem Schieferthon; unmittelbar über diesem
bemerkte ich an einigen Stellen bald gewöhnlichen, bald porphyrartigen
Basalt. .So wie man sich D u n o l l y C a s t le nähert, welches den äufseusten
Punkt des Landes, auf der einen Seite der Bay bildet, kommen ungeheuer
grofse Felsen von Conglomérat zum Vorschein, und diese setzen den ganzen
Weg bis D u ns t a f f n a g e -C a s t le fort *). Diese beyden Schlösser sind auf
Felsen vpn-Conglomérat erbaut, welches aus verschiedentlich gestalteten Stük-
ken von Granit, Glimmerschiefer und Sandstein besteht, Veiche durch ein
sandsteinartiges Bindemittel verbunden sind. In verschiedenen Theilen, sowohl
an der Küste als in dem Innern des Landes, scheint dieses Conglomérat
auf einem rothen thonigen Sandsteine zu liegen. Von O b an aus wird die
B e y B o r e g o n l o m , w elch e s e in ig e M e ilen v o n D u n s t a f f n a g e l ie g t , g ieb t es,
nach B in . D r . G a r n e t , u n b e zw e ife lte vulkanische Spuren ( ?). A b er n u r kürzlich
habe ich e r fah ren , d a fs der B im s s te in , w e lch e r b e y B o r e g ö n i n m gefunden w ird ,
schwer von dem L i p a r i s c h e n zu unterscheiden ist. D ie fs macht es nicht unwahr-
, s cb e in lich , dafs er mit Pe r lste in im P o r p h y r V o rk om m e n m a g , w ie de r jen ig e , w elch en
E s m a r k in Ungarn bemerkte.