
barten Felsen durch die grofse Expansivkraft des Frostes abgesondert wor-
den sind.
Geb ir ge. Einen regelmäfsigen Gebirgszug bemerkt man nicht. Sie bil-
den entweder Gruppen wie das Goatfield und anliegende Gebirge, welches erstaunenswürdig
grofse spitzige' Gipfel zeigt; oder sie sind unregehnäfsig und
bilden abgerundete Berge, wie diejenigen nach dem südlichen Xheile der
Insel hin.
O b e r f lä c h e . Das Land ist gröfstentheils sehr hoch, vorzüglich nach
dem nördlichen Ende hin, wo die bewundernswürdige Gruppe, die aus dem
Goatfield, Caime - na - callich u. a. m. besteht, Berge von beynahe 3000 Fufs
Höhe zeigt. Hier stellt die Natur dem erstaunenden Auge die schrecklichsten
und erhabensten Seenen dar, die auch von der geschicktesten Feder nur schwach
geschildert werden könnten. Die südlichen Theile sind niedriger, und statt
des. nackten felsigen Ansehens der nördlichen Theile erblickt man hier mit Heidekraut
bedeckte Hügel und einen beträchtlichen Theil kultivirtes Land.
Um die Insel genauer zu beschreiben, mache ich mit der
B r o d i c k B a y , welche an der Ostseite liegt, den Anfang. Diese schöne
Bay wird gegen Süden von den Cory - gills Bergen, gegen Westen von denThä-
lern Giencloy und Glenshirreg begränzt, und gegen Norden bildet der erschreckliche
Goatfield eine majestätische Einfassung. Sie ist von keiner regelmäfsigen
Figur, hat ungefähr fünf Meilen in die Länge,, viere in die Breite und
etw a fünf Faden Wasser mit gutem Ankergrunde; aber nur bey gutem Wetter
lcönnen Schiffe mit Sicherheit darinnen fahren- Aus dieser Bay gehen Beise-
bopte nach Saltcpats, welches sechzehn bis achtzehn Meilen von hier entfernt
ist, wodurch sie der Haupteingang zur Insel w ird , so dafs sie beträchtlich bevölkert
ist. Viele kommen von dem festen Lande während den Sommermona-
ten hierher sich umzusehen, die freye Luft zu geniefsen und die wundervollen
Seenen dieser interessanten Insel anzustaimen; aber der Mangel.eines guten
Wirthshanses ist sehr zu^edauern. An der nördlichen Seite der Bay stellt!Bro-
dick Castle, ein altes baufälliges Gebäude, welches zuweilen, einen Tlieil des
Sommers über, der Herzog von Hamilton bewohnt. Da es an dem Gehänge
des Goatfield lie g t, so hat es die weiteste und angenehmste Aussicht und könnte
leicht zu einem schönen Wohnsitz gemacht werden. Ungefähr zwey Meilen
davon ist in Glencloy der angenehme Wohnsitz der würdigen und so gast-
freyen Familie Fullerton von Kilmichael, welche auf dieser Insel seit 700 Jahren
hauset.
M in e r a lo g i e . Die Mineralgeschichte dieses Theils der Insel ist in manchem
Betrachte interessant; nicht allein wegen der Mannigfaltigkeit der Fossilien,
welche sie darbietet, sondern auch weil sie uns in einem kleinen Raum
ein Bild der Schichtungsverhältnisse und Gebirgsarten beynahe von der ganzen
Insel darstellt. Aus dieser Rücksicht werde ich in meiner Beschreibung sehr
ausführlich seyn, da ich in der Folge Veranlassung haben dürfte, wenn ich die
andern Theile der Insel besebreiben werde., mich auf diesen besondern Theil zu
beziehen.
Das Ufer der B ay ist auf der Südseite flach, aber es erhebt sich allmählig
und bildet die Berge in der Nachbarschaft von C o ry -g ills , und nach der See
hin giebt es Klippen von beträchtlicher Höhe, beynahe durchgängig aus Sandstein.
Dieser Sandstein ist sehr fest, von einer röthlichen Farbe und dem auf
Shetland sehr ähnlich. Hin und wieder wechselt er mit Flötzen von einem
Conglomérat ab, welches aus abgerundeten Geschieben von Quarz mit Bruchstücken
von Sandstein von verschiedener Grofse und Gestalt besteht. Die
Schichten beyder Gebirgsarten verflachen sich unter einem Winkel von 10° bis
15 0. An mehrern Punkten giebt es sehr beträchtliche Basaltgänge, oder, wie
man sie nennt, Whin- dyltes *), welche den Sandstein nach verschiedenen Rich*)
Die Benennung Whinstone bezeichnet nicht, so wie mehrere andere Trivialnamen,
einen deutlichen Begriff irgend einer besondern Gattung von Fossilien, sondern die
Einwohner von Schottland und dem nördlichen England bedienen sich derselben, um
die zur T rap p fo rm a tion g eh ö r ig en F o s s ilie n zu bezeichnen. Die Mineralogen
scheinen diese Benennung in mehrern- Fällen in einem sehr schwankenden
Sinne gebraucht zu haben: so benennen einige den Trapp, andere den Basalt; und nicht