
Hauptmarktplatz auf der Tnsel ist, so befindet sich natürlicherweise
ein Wirthshaus da. Es giebt in den H o c h la n d e n , so wie in andern Gegenden,
Orte, wo Fremde schlechte Bequemlichkeit finden, aber gewifs das
Wirthshaus von P o r t r e e wird vergebens in Absicht des. Schmutzes seines
Gleichen suchen: ein Reisender, der von den H o t t e n t o t t e n zurückkäme,
würde wohl den K r a a l erkennen, obgleich so weit von seinem gewöhnlichen
Vaterlande entfernt. An der nördlichen Seite -des Hafens befinden
sich felsige Klippen, die von dem Wirthshause bis an den Eingang des Hafens,
wo sie sehr kühn und auffallend sind, an Gröfse zunehnien. Nahe
bey dem AVirthshäuse bestehen die Klippen aus einer rothen thonigen Ge-
birgsart, welche viel Aenlichlceit mit Sandstein hat, Stücken Basalt enthält
und auch von Basaltgängen durchsetzt wird; die höhern Klippen aber bestehen
aus einem Sandsteine, der eine Menge Versteinerungen enthält und mit
Basalt abwechselt. Diese Abwechslung des Sandsteines mit Basalt setzt wahrscheinlich
längs der ganzen Küste bis zu dem Moorlande, unweit dem L o ch -
S t a f l in , fort. An der südlichen Seite des Hafens bemerkte ich ein Steinkohlenflötz,
das ein bis zwey Fufs mächtig, über Basalt gelagert war, und
durch ein ähnliches Flötz von 16 — 20 Fufs Mächtigkeit bedeckt wurde.
In dem Steinkohlenflötz sah ich verschiedene Stücke bituminöses Holz das
nicht möglich war von gemeinen Holzkohlen*) zu unterscheiden.
AVenn man sich der Mündung des Hafens von der gegenüberliegenden
Seite nähert, erheben sich die Klippen zu einer grofsen Höhe und bestehen
aus Sandstein und Basalt, d i e ’mit einander ab wechseln, und der Basalt
scheint, wegen seiner geringem Zerstörbarkeit, immer die höhern und ffeyern
Theile zu bilden. In der Entfernung hat der Sandstein das Ansehen eines
Conglomérats, das aus grofsen abgerundeten Massen besteht, aber bey
näherer Untersuchung fand ich ihn zu meinem Erstaunen in grofsen ovalen
oder kugelförmigen abgesonderten Massen, wie diefs bey vielen Arten des
Basaltes und bey einigem Granit der Fall ist.
*) Diefs ist, was Hr. Bergrath Werner in seinem M ine ra lsy s tem unter der
Benennung E rd ko hle als eine Art der B rau nk oh le .aufführt.- Anm. d. Geb.
Dieses scheint auch in andern Gegenden eine seltene Erscheinung zu
seyn, tla ich es nur vom Dr. R e u f s erwähnt finde, welcher kugelförmigen
Sandstein in dem B u n z la u e r K r e i s e , in B ö hm e n , bemerkte *).
Nachdem wir uns ein Boot verschafft hatten, segelten wir längs der
Küste bis K a im i s k i a n e v e g , wo man Steinkohlen entdeckt haben sollte.
Die Küste besteht, als eine Fortsetzung der Gebirgslager der südlichen Seite
des P o r t r e e - H a f e n , diesen ganzen Weg augenscheinlich aus Sandstein
und Basalt. Nachdem wir gelandet waren, bemerkte ich in einer Klippe,
ungefähr 40 Fufs über der Meeressfläche, ein Steinkohlenflötz, das von
Basalt bedeckt wurde, aber die ganze Klippe war unglücklicher AAreise dergestalt
mit Pflanzen überwachsen, dafs man weder die Ausdehnung noch das Streichen
der Steinkohle entdecken konnte. Ganz nahe an dem Fufse dieser
Felswand bemerkte ich ein grofses Flötz von gemeinem thonigen Sandsteine,
und ein Theil desselben zeigte kugliche abgesonderte Massen, wie das bey
dem P o r t r e e - H a fe n . Von hier nach S c o n s e r hin sind die Klippen im
Ganzen genommen niedriger, aber den Sandstein sieht man jetzt nicht, und
Basaltldippen scheinen, so weit als ich untersuchte, die Küste zu begrenzen.
Ein anderes Vorkommen von Steinkohlen, welches ich an der C la c h a n
gegenüberliegenden Küste auf der Insel R a s a y untersuchte, kann ich nicht
mit Stillschweigen übergehen. Es ist ein ganz schmales, ungefähr zwey Zoll
mächtiges Steinkohlenflötz, welches auf ungefähr dreyfsig Fufs sichtbar ist
aber eine wellenförmige Lagerung hat. Dach und Sohle bestehen aus Schieferthon
, über selbigem befindet sich ein dünnes Flötz von einer Abänderung
von Feuerstein, und dieses wird wiederum von grofsen Basaltfelsen bedeckt.
Von hier setzt das|Basaltgebirge ganz bis nahe an S c o n s e r fort, wo die
hohen Berge, die mit der C u l l in - Grvippe in A'erbindung stehen, jetzt
unmittelbar an der Küste zum Vorscheine kommen. Oberhalb dem Fo'st-
hause von S c o n s e r erhebt sich der hohe Berg G iam o s c o r d , den wir in
der Rücksicht bestiegen, um eine Uebersicht von den C u l l in - B e r g e n
*) Reufs mineralog. Geographie von Böhmen, Bd. 2, S. 45,