
tungen durchsetzen. Einige ragen aus der See hervor und setzen im Sandstein
fort. An andern Orten Kann man das Streichen der Gänge mit ihren kaum
merklichen Veränderungen in Absicht ihrer Mächtigkeit und ihres Streichens
beyna.he auf eine Meile weit beobachten. Man bemerkt diese Gänge nicht allem
an der Küste, sondern man findet auch, dafs sie nach verschiedenen Richtungen
und mit verschiedener Mächtigkeit in dem Sandsteine und andern Ge-
birgsarten in dem Innern der Insel aufsetzen, so wie in der Folge deutlich gezeigt
werden wird. Wenn man den Berg nach Cory-gills hin besteigt, so erblickt
man einen dunktfllaucbgrünen Pechsteingang, der von den an den Ufern
befindlichen Klippen in Sandstein bis an dieLamlasher Strafse fortsetzt, wo man
ihn bald zwischen dem Sandstein der benachbarten Hügel verliert. Dieser
Gang ist von ungleicher Mächtigkeit; an einigen Punkten, so. z. B. bey der
Lamlasher Strafse, ist er ungefähr acht Fufs mächtig. Den Sandstein an den
Saalbändern scheint er nicht verändert zu haben; aber an einigen Stellen verliert
der Pechstein, wo er den Sandstein berührt, viel von seinem Glanze und nähert
sich im Bruch und in der Härte der Natur des Basaltes,
Das Vorkommen des Pechsteins in Gangform und in Flotzgebirgen ist bis
jetzt noch von keinem andern Mineralogen bemerkt worden. I-Jeir B e r g r a t h
W e r n er ist, zu Folge seiner eignen ausgebreiteten Kenntnisse und den gesammelten
Berichten seiner zahlreichen Schüler, der Meinung, dafs der Pechstein
stets auf Lagern vorkommt und ganz zu den Urgebirgen gehöre *). Der ver‘
storbene Abbe Spallanzani beschreibt 'verschiedene Gänge von Pechsteinlava,
selten haben sie Wacke, Grünstein, verhärteten Thon unter jenem Namen anfgefübrt.
Es ist sehr zu wünschen, dafs diese Benennung ganz abgesehafft werden möchte; vör-
züglich da man einsieht, dafs der g ro fs e W e rn e r 'für diese verschiedenenüehirgs-
arten befriedigende Kennzeichen erfunden hat.
*) Mein gelehrter Freund, der Herr Dr. M itch e ll, ist der Meinung, und ich stimme
ihm hierinn völlig bey, dafs aller der Pechstein, welcher in dem Flötztr.ppgebirge in
Gangen oder Fletzen verkommt , eine ganz eigentümliche zur Flötztrappftumation gehörige
Gebirgsart ist, denn er ist von dem eigentlichen Pechstein in Urgebirgen gar
sehr verschieden. Anm. d. Gebers.
welche er in dem Eugäneischcn Gebirge beobachtete, aber es ist schwer mit Ge-
wifsheit zu bestimmen, ob es wahrer Pecbstein sey *).
Höher hinauf, über den Häusern von Cory- g ills , bemerkte ich eine Anzahl
Säulen von Thonporphyr. Diese Säulen haben verschiedene Richtungen:
einige stehen ganz senkrecht, andere verflachen sich mehr oder weniger, und
weiter oben sah ich sie ganz horizontal liegen.
Ich bemühte mich das Verhältnifs des Thonporphyrs zu dem Sandstein zu
entdecken, aber ich konnte sie nicht in Berührung mit einander ausfindig machen,
doch bin ich geneigt, zu Folge der Natur der Gebirge in der ganzen umliegenden
Gegend, zu glauben, dafs er unter dem Sandsteine liegt. Herab-
wärts von’ diesem Thonpqrpliyrberge nach Lamläsh b in , kommt der Sandstein
wiederum zum Vorschein, aber bald verliert er sich, indem er von einer
Gebirgsart bedeckt w ird , die hauptsächlich aus dunkelgrüner Hornblende mit
etwas Feldspath und Quarz besteht, und mit dem Fl'ötzgrünsteirider Deutschen
sehr übereinkommt. Di'eser Grünstein bildet die Gipfel von verschiedenen Bergen
in der Nachbarschaft, und indem ersieh nach der See hinzieht, bildet er
hohe Klippen. An einem Punkte bemerkte ich (wie es schien) ein mächtiges
Flötzvon grünem Pechstein, welches unmittelbar unter dem Grünstein liegt.
Man sagte mir, dafs dieses Pechsteinflötz bis an den Abhang einer hohen Klippe
an dem Seeufer gefunden worden sey, wo es auf Sandstein liegen soll, und dafs
es daselbst auch in Säulen wie Basalt gespalten sey.
Nachdem ich jetzt die Verhältnisse der Gänge itnd Gebirgsschichten auf der
südlichen Seite erwähnt habe, so kehre ich zu dem Seenfer zurück, wo sich die
Bay nach Westen zu erhebt und die eine Seite von Glencloy bildet.
G len -C Io y . Dieses Thal ist beynajie drey Meilen lang und eine halbe
breit; gegen Osten offen, aber an den andern Seiten durch hohe Berge begrenzt.
*) Spallanzani’s Travels in the Two Sicilies, vok geh p, 251 et..