
„d ie wir davon erhalten haben, und von welcher Bewunderung werden
„w i r bey dem Anblicke der Säulengänge an unsern neuen Gebäuden ergriffen!
„W enn man aber die von der Natur auf der Insel S t a f f a gebildete F in g a l s -
„ h ö h le gesehen hat, so ist es nicht länger möglich, eine Vergleichung zu
„machen, und man sieht sich einzugestehen genöthigt, dafs dieses von der Na-
„ tu r errichtete Stück der Baukunst die Kolonnade vom L o u v r e , die von der
„ St. Peterskirche zu R om , und selbst die, welche von P a lm y r a und Pe-
„ s t u m noch übrig geblieben is t, und Alles, was das Genie, der Luxus und
„ Geschmack der Griechen nur je erfinden konnte, bey weitem übertreffe *). “
Einen solchen Eindruck machten die säulenförmigen Gebirge von S t a f f a
auf diese gelehrten Männer, die sie zuerst beschrieben, und es wird Niemanden
befremden, dafs das Anschauen einer so neuen und auffallenden Scene in
ihrer Phantasie ein Gemählde hervorgebracht haben sollte, Welches andern
Reisenden mit zu lebhaften Farben gemahlt zu seyn scheinen dürfte. Ob ich
gleich keine Gelegenheit hatte, an dieser Insel zu landen, so zweifle ich doch,
"nachdem, was ich sah und öfters erzählen hörte, keinesweges, dafs die Ruinen
von P a lm y r a und die Ungeheuern Ueberreste der Egyptisehen Baukunst
mit mehr Stärke die Gefühle interessiren können, als die Wunder von
S t a f f a . Doch ist diefs blofse Muthmafsung, und ich w ill defshalb zu der
mineralogischen Beschreibung der Insel fortgehen.
Nach allen Beschreibungen, die bekannt gemacht worden sind, und
den Fossilien, die ich untersucht habe, scheint diese Insel hauptsächlich aus
Basalt und Wacke zu bestehen. Dieser Basalt ist gewöhnlich in der Form von
Säulen, welche 1) dreyseitig sind: von dieser Form giebt es Stücke in dem
Museum der Universität; 2) vierseitig; 3) fünfseitig; 4) sechsseitig; 5) siebenseitig;
6) achtseitig; 7) artikulirt, so wie die auf dem R i e s e n w e g e oder
jene schönen Säulen bey dem D u n b a r H a f e n ; 8) zergliedert, aber ohne
konvexe oder konkave Endflächen. Diese Säulen ruhen gewöhnlich auf einem
*) Lettre« su r 1’ Irland par M r . T r o ü l . p.
Basalttuff oder einer Breccia *), und die Lagen von Basaltsaulen (so wie diefs
der Fall in andern Theilen von Schottland ist) richten sich nach der mehr oder
minder starken Verflachung des Tuffs oder der Breccia. Die Säulenreihen sind
gewöhnlich von einem dicken Flötz. von Basalt bedeckt, der bisweilen eine
unregelmäfsig säulenförmige Gestalt hat/ Hr. St. F o n d sagt, dafs er Würfelzeolith,
achtseitigen halbdurchsichtigen Zeolith, weifsen halbdurchsichtigen
Zeolith in Krystallen von 30 Facetten (vermuthlich Leucitli) und auch einen
Zeolith, der in Calcedon übergeht, gesehen habe * **).
Sowohl Hr. S t. Fo n d ***), als auch Hr. M i l l s , benachrichtigt u n s , dafs
sie unter den Geschieben auf der Küste der Insel Granit gefunden haben.
Dieser rührt entweder von Basalttuff’her, oder er ist durch Ströme von der
benachbarten Granitküste von R o f s herbeygeführt worden; aber die erstere
Vermuthung scheint mir die wahrscheinlichste zu seyn.
#) F à u j a s V o y a g e , V o l. 2. p. 6 3 , 69. E r nen n t h ie r den B a sa lttu ff ^ r u f s i g e
L 'a v a (L a v e graveleuse).
**) F .a u j a s V o y a g e , V o l. 2. p. 7 0 , 7 1 e t 72 . Anm. d. Ueb .
***) F a u j a s V o y a g e , V o l. 2. p . 7 5 . Anm. d. Ueb.