
schädlichem Gase gebildet wird — oder von der Absorbirung dieser Gase durch
die Turftheile, die sich dem Zustande der Kohle nähern, herzurühren. Diese
letztere Erklärung wird durch die wohl bekannte Thatsache, dafs auf Kirchhöfen,
wo eine grofse Menge von Leichnamen begraben worden, kein übler
Geruch zu bemerken is t, welches offenbar von der Absorbirung der schädlichen
Luftarten durch den Kohlenstoff der Erdtheilchen herrührt, um so
wahrscheinlicher gemacht.
Verbesserung des Turfbodens.
Die Methode, den Turf mittelst Kalkerde zu verbessern, ist gewifs eine
der nützlichsten Entdeckungen der gegenwärtigen Zeit, und wird ohne
Zweifel eine wichtige Epoche in den Jahrbüchern des Ackerbaues machen.
Es ist nicht lange her, dafs Turfboden einzig und allein wegen des Brennmaterials,
welches er liefert, als nutzbar angesehen wurde. Dieses ist jetzt
ganz anders: die Turflager werden begierig aufgesucht, und in dem w e s t l
i c h e n S c h o t t la n d betreibt man die Verbesserungsmethode mit grofsem
Eifer und. sie belohnt den verständigen Landwirth sehr reichlich. Eine genaue
Beschreibung von den Verfahrungsarten zu geben, die man befolgt (und
diefs ist das einzige, was man eigentlich geben kann), würde ein ganzes
Buch erfordern; und das Ganze wür'de dann wenig mehr seyn, als eine
Wiederholung desjenigen, was schon bekannt ist. Ich werde mich deshalb
begnügen mich zu bemühen, die obigen Versuche zur Erklärung der Wir-
kungsart der Kalkerde anzuwenden.
W ir haben bereits bemerkt, dafs der T u r f die Korksäure, oder eine ihr
nahe verwandte Säure enthält, welche in desto gröfserer Menge gebildet zu
werden scheint, je länger der Tu rf der Wirkung der Luft ausgesetzt wird,
indem sie auf diese Weise dazu beyträgt, dafs die Auflösung des Turfes
verzögert wird, und natürlicher Weise verhindert, dafs er für die Vegetation
nüLzJich wird. Mergel, Muschelschalen und Kalkstein sind auf
eine drey fache Weise nützlicli: zuerst wird die vegetabilische Substanz
durch
durch Entziehung der Säure in den Stand gesetzt, sich schneller aufzulösen;
zweytens bildet die Verbindung dieser Säure mit der Kalkerde ein
Gemische, welches die Vegetation befördern kann; und endlich wird die
Korksäüre, welche eine stärkere Verwandschaft gegen die Kalkerde' als die
Kohlensäure hat, letztere in beträchtlicher Menge entbinden, wodurch denn
die Vegetation befördert wird.
Schlüfslich bemerke ich, dafs man zu Gunsten des gebrannten Kalks
ein beträchtliches'Vorurtheil hat. Wenn aber diese jetzt gegebene Erklärung
einige Wahrscheinlichkeit hat, so ist es klar, dafs ungebrannter
Kalk eben so gut, wo nicht besser, der Verbesserung des Turflandes entsprechen
wird.
Jameson's mineral. Reisen. A a