
Eigg, Rume und Canna.
E i 1 f t e s K a p'.i't e I.
K u r z e m i n e r a l o g i s c h e B e s c h r e i b u n g d e r I n s e l a E i g g , R u in e u n d
C a n n a .
N a ch d em ich nun eine allgemeine Uebersicht von den Inseln C o l i und
T i r i e bekommen hatte, verliefsen w ir , wiewohl sehr ungern, die gastfreyC
Familie v o n C a l l , die uns durch ihre Artigkeit und ihr Zuvorkommen
unsern Aufenthalt auf dieser Insel so angenehm gemacht hatte.
Wir gingen aus der unmittelbar unterhalb des O b e r s t e n M a c le a n ’s
Wohnung befindlichen Bay unter Seegel, und nach einer Reise von fünf
Stunden landeten wir an der Insel E i g g , wo wir uns zu Hrn. M a c a s g i l l ’s
Wohnung begaben, der aber jetzt auf dem festen Lande war, doch genossen
wir während unsers Aufenthalts auf dieser Insel; alle Aufmerksamkeit
von dieser Familie.
E i g g .
Diese Insel ist das Eigenthum von J o h n M a c d o n a ld , E sq . o f C la n -
r a n a ld ; zwischen vier und fü n f Meilen lang und zwey bis drey Meilen
breit. Sie ist bergig; diejenige Gegend, welche vorzüglich eben und angebaut
is t, beschränkt sich auf das der gebirgigen Insel R um e gegenüber liegende
Ufer.
M in e r a lo g i e . Der an dem südöstlichen Ende der Insel befindliche
Hafen, in Welchem man landet, wenn man von C o l i kommt, wird durch
eine kleine Insel, E i l l e a n - C h a s t e i l genannt, die aus Basaltbergen besteht,
gebildet. Das unmittelbar dieser Insel gegenüber liegende Ufer
ist hoch, und die Klippen sind in ziemlich regelmäfsigeBasaltsäulen gespaltet,
die von beträchtlicher Gröfse sind. So wie man nach der Östlichen Seite fortgeht
, wiijd die Küste niedriger, aber nur auf einen kurzen W e g ; denn
auf der Ostseite erhebt sie sich bald und Bildet Klippen von aufserordent-
licher Höhe. Diese erstaunlich steilen Felsen erstrecken sich längs dem ganzen
östlichen nnd nördlichen Theile der Insel; sie bilden viele wilde romantische
Partliien, und geben verschiedene deutliche Ansichten von den Lagerungs-
Verhältnissen der Gebirge. Die Flötze sind ziemlich horizontal geschichtet,
und an einigen Stellen so deutlich entblöfst, dals man ihre Abwechselungen
von der Meeresfläche an bis an den Gipfel der Klippen bemerken kann. Ich
werde daher bey Beschreibung derselben mit dem untersten Flötze anfangen,
und dieses i s t :
1) S c h i e f e r th o n . Dieses Flöte ist einige Zoll mächtig und besteht aus
einem dunkeln Schieferthon, der eine Menge wohl konservirter Muscheln
enthält, die wahrscheinlich zu der Gattung TeUina gehören.
s) D i c h t e r K a lk s t e in . Dieser bildet ein schwaches Flötz und liegt unmittelbar
auf dem Schieferthon,
3) S c h i e f e r t h o n . Dieses Flötz ist ungefähr zehn Zo ll mächtig und
. auf den Kalkstein gelagert.