
bis an den Urkalksteinbrueh. Dieser Kalkstein, oder jetzt so genannte Dolomit,
bildet ein grofses, ungefähr 40 Hufs mächtiges Lager, das nordwestlich
streicht und zwischen fast senkrechten Lagern von einer Gebirgsart Iie^t,
die bisweilen von der Natur des Talkschiefers is t, oder in Chlorit übergeht
°). Der Kalkstein ist mehr oder weniger, so wie er sich den andern Lagern
nähert, mit Talk gemischt, wodurch er schuppig oder faserig wird und
sieh dem Talkschiefer nähert and eine gelblichgrüne Farbe bekommt. Ich bemerkte
auch öfters Massen von Nephrit und einem grünen Talkschiefer in den
Kalkstein eingemengt. Der Nephrit scheint mit dem Kalksteine von gleichzeitiger
Entstehung zu seyn, denn ich bemerkte, dals er auf eine ähnliche Art
eingemengt und mit demselben verwachsen is t , wie jene Hornblende in dem
zeisiggrünen Quarze; der Talkschiefer aber is't ui grofsen unregelmäfsigeri i\Xäs-
sen eingewachsen. Von dem Kalksteinbruch bis an den Landungsplatz ist die
Küste nackig und uneben, und das Gebirge unterscheidet sich nicht
von dem schon beschriebenen. In einer kleinen Entfernung von hier
sahen wir verschiedene Inseln und Felsen, die ganz aus rothem Granit
bestanden, so dafs es wahrscheinlich wird, dafs diese Insel ehedem mit
der aus Granit bestehenden Küste von K o l s , auf der Insel 'M u l l
verbunden war.
Dr. G a rn e t bemerkt in seiner neulich IierattSgekommenen Reise durch
die Hochlande, dafs der gröfste Th eil dieser Insel aus Kalkstein besteht und
dafs die Gebirge alle zur Flötzformation gehören. Die erstere Bemerkung ist,
in so weit meine Erfahrung geht, unrichtig; denn nachdem ich einen beträchtlichen
Theil der Insel umgangen hatte, so fand ich nur an einem Funkte Kalkstein,
und hörte, dafs man ihn noch an einem andern Orte getroffen habe.
Die letztere Beobachtungwird durch die Beschreibung, die ich so eben von den
Gebirgsjägern der Insel gegeben habe, widerlegt. *)
*) A u f der einen Seite diese» Lager» bemerkte ich ein Feldspathlager, welche» mit e in e »
Qu arz gemengt i s t , der in Horns tein übergeht.
S t a f f a .
Da ich-keine Gelegenheit hatte, an dieser merkwürdigen Insel zu landen,
so bin ich nicht im Stande, von den Gebirgen, aus welchen sie besteht, nach
eigenen Beobachtungen eine Beschreibung zu geben; defshalb werde ich eine
kurze Beschreibung, die ich aus den Berichten Anderer gezogen habe, und
nach Fossilien, ‘ die von dieser Insel mitgebracht worden sind, theils
bestätigt fand, theils verbessert habe, mittheilen.
Diese Insel ist ungefähr eine Meile lang und eine halbe Meile
breit, und hat -beynahe zwey Meilen im Umfang. Sie ist nicht sehr
hoch, indem der höchste Punkt, der sich unmittelbar über der F in g a l ’ s-
H ö h le befindet, ungefähr 114 Fufs über der Meeresfiäclie erhaben ist. Ihre
Küste ist steil und mit prächtigen Basaltsäulenreihen begrenzt, die an verschiedenen
Stellen zu Höhlen ausgebrochen sind, unter welchen die F in g a l 's -
H ö h le die merkwürdigste ist. Es sind kaum 25 Jahre, seitdem die Wunder
dieses kleinen Stück Landes den philosophischen Nachforschern durch Sir
J o s e p h B a n k s bekannt gemacht worden sind, der seine Beschreibung
und eleganten Zeichnungen dem verstorbenen Hin. P e n n a n t mittheilte.
Dieses ist nicht zu verwundern, wenn man überlegt, dafs diejenigen, welche
gewohnt sind, öfters in den Hebriden zu reisen, so sehr an den Anblick von
Basaltsäulenreihen gewöhnt werden, dafs etwas ganz aufserordentliches erford
er tw ird, um ihre Neugierde zu reitzen. S t a f f a hat, selbst in einer unbeträchtlichen
Entfernung, ein geringfügigeres Ansehen, als die andern Basaltgebirge,
welche aber auf keine Weise so prächtig sind; und vermuthlich dieses
Umstandes wegen ist sie lange Zeit selbst der Aufmerksamkeit der Gutsbesitzer
in der Nachbarschaft entgangen. Die durch den Anblick dieser prächtigen
Scene erregten Gefühle sind von dem gelehrten Präsidenten der königlichen
Societät, Sir J o s e p h B a n k s , auf folgende Weise beschrieben worden:
„Um 9 Uhr (sagt er) kamen wir nach einer langweiligen Fahrt, indem wir
„nicht einen Athemzug von Wind hatten, unter Hm. M a c le a n ’ s Sohns und
„H in . L e a c h ’ s Leitung an. Es war zu dunkel, um irgend etwas zu sehen,