
schein. Diese Geschiebe bestehen aus Granit, Glimmerschiefer, Quarz, Kalkstein
und sandsteinartigem Conglomérat. Bey L o s s i em o u t h , einem elenden
Dorfe, bemerkte ich Flötze von rothem thonigen Sandstein; aber in der
ganzen Nachbarschaft war keine andere Gébirgsart zu bemerken. Wir mar-
schirten nun eine beträchtliche Strecke längs der Küste immer noch über
Geschiebe hin; dann nahmen wir eine andere Richtung und gingen einige
M eilenweit auf der F o ch a b e r s s ch en Straße for t, wo wir denn fanden , daß
die Gegend um vieles schöner wurde. Da uns diese Route nicht sehr
interessant schien, so gingen wir wieder quer durch das Land, bis wir
nahe an die Mündung des S p e y -S tr om s kamen, über den wir in einem
kleinen Boote setzten.
Hier marschirten wir nun längs einem mit Geschieben bedeckten Seeufer,
welches nicht einmal mit Heide bewachsen und außerordentlich
ermüdend war. Nachdem wir das äufserste Ende desselben erreicht
hatten, gingen w ir auf einem bessern Wege bis zu der kleinen Fischerstadt
B u c k i e .
An verschiedenen Orten bemerkte ich an der Küste den rothen thonigen
Sandstein, und bey B u c k ie war er fast saiger geschichtet. Bey diesem
Orte verschwindet (in so weit nämlich, als ich diefs zu bestimmen Zeit
hatte) der Flötzsandstein, den wir längs der Küste den ganzen W eg 'von dem
P e n t la n d - F r i t h an verfolgt hatten, denn die Seeküste bestand aus Urge-
birgen. Wir verliefsen nun die Küste und gingen auf eine kleine Strecke
bergan, wo wir dann auf eine Ebene kamen; die sich ein beträchtliches
Stück Weges fortzieht, und entweder nackt oder mit Heide bewachsen ist
in einer kleinen Entfernung aber von beträchtlich hohen Bergen begrenzt
wird. So wie man sich C u l l e n nähert, ist die Gegend gut angebaut, und
bis an diesen reitzenden Flecken kommt man durch sehr schöne Und üppige
Plantagen. Es war beynahe ganz dunkel, ehe wir C u l l e n erreichten so
dafs wir wahrscheinlich durch reichlich bewaldete Gegenden marschirt sind.
Den ganzen Weg von B u c k i e her besteht das Gebirge ganz aus Urgebir-
gen, und vorzüglich aus Glimmerschiefer, der von Quarzgängen durchsetzt
wird. An einigen Stellen bemerkte ich Granitmassen; aber ich hatte keine
Zeit, das Yerhältnifs seiner Lage zu den andern Gebirgsarten zu bestimmen.
Ungern verliefsen wir des Morgens das so angenehm'gelegene Städtchen
C u l l e n , und schlugen den Weg’ ein , der nach P o r t s o y führt. In
einer kleinen Entfernung von der Stadt verliert die Gegend viel von ihrer
Schönheit und die Waldungen verschwinden allmählig. Ungefähr zwey
Meilen von C u l l e n verliefsen wir die Strafse und gingen nach der Küste
h in, um das alte Schloß,. den einstmaligen Wohnsitz des Lord O l ip h a n t ,
Z u sehen. Das Schloß ist auf dem Gipfel einer ungefähr 8 b Fu ß hohen
Klippe, die in die See hinaus läuft, gebaut, und seine Ruinen zeigen, dafs
es ehedem ein Ort von beträchtlicher Festigkeit gewesen seyn müsse. Die
Zeiten haben sich jetzt glücklich verändert; anstatt der, auf einer der fast
unzugänglichsten Seeklippen gelegenen Festung , befinden sich jetzt die Wohnungen
unserer Edelleute in den reitendsten Gegenden, und sind mildern
ganzen Reichthume und der üppigen Abwechslung der Natur und Kunst
vereint. Es ist diefs ein sehr charakteristisches Merkmal für die Rauhheit
der ehemaligen Zeiten und für die gegenwärtige glückliche Veränderung der
Sitten und. Regierungsform. Der Felsen, auf welchem dieses Schloß liegt,
besteht aus Talkschiefer, der fast senkrecht geschichtet und mehr oder
weniger mit Quarz gemengt ist. Auch bemerkte ich ein mächtiges Lager
von derbem Quarze, welches an einigen Stellen 16 bis 17 F u ß mächtig ist.
Merkwürdig is t e s, daß dieses Lager an einigen Stellen die Kennzeichen
des körnigen Quarzes hat, und daß der Quarz öfters dergestalt mit Talle
«■ emengf is t , daß er eine Art von Talkschiefer bildet. Die Schichtung des
Talkschiefers im Liegenden des Quarzlagers ist sehr wellenförmig, da hingegen
der im Hangenden befindliche Talkschiefer vollkommen regelmäßig
geschichtet ist.
Wir setzten nun unsere Reise längs der Seeküste fort, um eine bessere
Gelegenheit zu haben, einige zu beobachtende interessante Erscheinungen
zu entdecken.
Die Klippen bestehen bis S a n d s id e aus beynahe senkrecht geschieh-
tetem, sich dem Talkschiefer nähernden Glimmerschiefer, aber an der südlichen
Seite von S a n d s id e bemerkte ich ein beträchtliches Lager von stahlgrauem,
blättrig-körnigem Kalkstein, welches auf Urthonschiefer liegt, und