
durch sein grobes körniges Gefüge sehr leicht von dem Gebirgsgranit zu unter-
scheiden. D o lo m i e u bemerkte auf seinen Reisen öfters Granit in Gängen,
der, wie er sagt, leicht von dem zu unterscheiden se y, der Gebirge
bildet; und Hr. B e s s o n theilt uns auch die Nachricht m it, dafs sich der Ganggranit
zu L im o u s in von dem Gebirgsgranit durch das grobe Korn des Feld-
spatlis und Quarzes unterscheide. Diefsist jedoch nicht immer der Fall; denn
der Hr. Berghauptmann v o n C h a r p e n t ie r hat Gänge von kleinkörnigem
Granit erwähnt, die er in Sachsen sah *), und ich habe ähnliche Fälle in den
Schottischen Hochlanden bemerkt. Bey dem L o c h A l in zeigte uns der
Oberste M a c l e a n einen kleinen Bleyglanzgang, der ungefähr drey
Zoll mächtig war und den Gneis durchsetzte; er war aber so nahe
an der Küste, dafs w ir ihn nicht einmal eine ganz kleine Strecke zu verfolgen
im Stande waren.
Als wir unsere Reise um die Insel herum fortsetzten, bemerkte ich das
Gneisgebirge durch ein kleines Stück Quarzgebirge unterbrochen. Dieser
Quarz enthält schöne Krys Lallen von Strahlstein. A u f diesen Quarz folgte
wiederum Gneis, der an einigen Stellen Berge formirt, die öfters mit einer
erstaunlichen Menge loser Massen bedeckt sind, die durch, die Gewalt der
Witterung von dem Gebirge abgerissen wOrden sind. Bey der Untersuchung
dieser Massen bemerkteich, daß sie bisweilen auf kleinen Stücken ruhen,
als wenn sie durch Kunst .errichtet worden wären; aber eine genauere Untersuchung
zeigte uns, dafs diese kleinern Massen die festem Theile des
Gneises waren, welche dem Einflüsse der Witterung noch widerstanden.
Hierdurch werden sich viele von den merkwürdigen Erscheinungen, den
sogenannten w a n k e n d e n S te in e n (Rocking Stones), erklären lassen,
welche Alterthiimsforscher öfters als Beweise der frühen Kenntnifs Unserer
Vorfahren in Kraft leistenden Maschinen anzusehen beliebt haben. Dieser
Gneis setzt bis an den Meierhof K n p k fo r t ; aber hie und da bemerkt man
*) v o n C h a r p e n t i e r ' * M in e ra lo g is ch e Geographie, de r Chursächsischen Lande,
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ihn mit glimmerreichem Gneis und Hornb]endschiefer abwechseln, und alle
diese Gebirgslager werden von Basaltgängen durchsetzt. Die Hornblende ist
an einigen Orten in diesem Zuge, und zwar besonders bey G r i s s ö p o o l , sehr
derb und kryslallinisch, so dafs man mit sehr wenig Mühe vortreffliche Stücke
bekommen könnte. Bey K n o c lc wird der Gneis häufig von Basaltgängen
durchsetzt, die von verschiedener Mächtigkeit sind, indem einige nicht über
einen viertel Zoll mächtig sind, während andere mehr als drey Fufs Mächtigkeit
haben. Der .Gneis enthält hier einen großen Antbeil von einem rothen
Feldspath, und der Quarz hat zuweilen, eben so w ie der, den w ir auf der
Insel I - c o 1 umb - k i l l bemerkten, eine zeisiggrüne Farbe. Von K n o c k
bis an das nördliche Ende der Insel sind Gneis, Hornblendgestein und Glimmerschiefer
die Hauptgebirgsarten, welche Vorkommen , und von dem nördlichen
Vorgebirge setzen längs der ganzen östlichen Seite bis an des Obersten
M a c l e a n ’ s Landhaus die nämlichen Gebirge fort.
An einigen Orten, im Innern der Insel, bemerkte ich beträchtliche Quarzfelsen.
Dieser Quarz ist entweder dicht oder körnig und dem von der Insel
J u r a sehr ähnlich; ich hatte aber keine Gelegenheit, seine Lagerungsverhältnisse
in Rücksicht des Gneises oder der andern Urgebirge, aus denen die Insel
besteht, zu bestimmen.