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augiliedjenben Siaupen alfogletdj bie ißnen gufagenbe Siaßrung finben, baff oiele auf Vaum-
rinbe fidj einfpinnenben Siaupen bag ©efpinft, in bem fie fidj fpäter oerpuppen, mit gRdj-
ten unb Vrudjftiiden ber Vamnborfe burdjfeffen, bamit ißre geiitoetlige Siußefiätte oon ben
infeftenfreffenben Vögeln nidji bemerft roirb, unb baff bie im Buuern ßarier Tftaugenteile
lebenben Siaupen oor ber Verpuppung einen befonbern Sfuggang für ben fpäter augfriedßen-
ben roeidjen unb garten ©hmeiierfing oorbereiien.
Siodj ift gu erroäßnen, baff bie Siaupen ber Prónuba yuccasella niht ade ©amen
jeneg BonhÜnoteng anfgeßren, in roelhen bie Skotte ißre Eier gelegt ßat. Eg finben fih
in einem Birohfütoien nngefäßr 200 ©amenanlagen. Söenn nun auh bie Hälfte, ja felbft
groei Drittel baoon oergeßri roerben, fo bleibt noh imroer eine genügenbe Baßl unoerfeßrter
©amen übrig, roeldje nah oodenbeter Sieife auggefireut roerben fönnen, roäßrenb oßne
Dagroifhenfimft iDer Skotte fein eiugiger feimfäßiger ©ame eniftanben fein roürbe. Db, ab-
gefeßen oon jenen Slrten ber ©attung Yucca, roelhe Kapfelfrühie ßaben, audj noh bei ben
beereniragenben Slrten ein Bufammenleben mit Skotien oorfommt, ift groar mit ©iherßeit
nidjt nadjgeroiefen, aber feßr roaßrfheinlih, ba an ben beereniragenben Slrten Yucca aloefolia,
Treculiaua 2c. roenigfteng im Heiutaiianbe (Bioriba, Earolina, Skepifo, Souifiana,
Depag) in allen ouggereiften B^üh^u Södjer unb anbre ©puren roaßrgenommen roerben,
roeldje beroeifen, baff bafelbft Siaupen geßäuft ßaben.
Siod) merfioürbiger alg bag Verßäitnig groifhen ben fapfelfrühügen Slrten ber ©attung
Yucca nnb ber mit ißr gufammenlebenben Skotte ift jeneg groifhen ben BoÍ9^3^ =
bäumen unb geroiffen fteinen SBefpen aug ber ©ruppe ber Eßalcibier. Um
in bagfelbe einen fiaren Einbüd gu geroinnen, ift eg oor adern uotroeubig, ben Vau beg
Viütenftanbeg, roie er ben Beigen gufommt, fennen gu lernen. Vetrahiet man eine ber Sänge
nadj anfgefdjniitene Beige, roie fie burdj bte Big- 6 auf ©. 154 bargefiedt ift, fo bemerft man,
baff fie nidji eine einfadje B^nhíaníage, fonbern oieüneßr eine gange ©ammlung oon Bi^uhi=
anlagen, ein aug bem betreffenben B^^eige beg Beigenbaumeg ßeroorgeroadjfener furger, oerbidter
nnb auggeßößfter ©eiienfproff ift, roelher in ber Slugßößfung eine Skenge Vlüten, be-
gießentüdj B^-'i^Maidagen birgt, ©ofdje ©eitenfproffe, roelhe, oon auffen gefeßen, bie Bonn
einer Keule, einer Virne ober einer Kugel geigen, finb bemnadj in Söirfühleit Veher ober
Urnen, oon bereu Bnnenroanb bte Vlüienfüeie alg leffte Sltigäfiungen beg ©proffeg entfprin-
gen. Die Skünbung ber Urne ift feßr eng, unb eg roirb biefelbe noh bagu burdj Uetne fhup-
peitförmtge Vlätthen befhränfi. Die Vlüten, roelhe faft ben gangen Biwenraum erfüden,
finb gtoeterlei Slrt, B^^iihU’idien unb Todenblüien. Veibe finb feßr einfadj gebaut. Bebe
Todenblüte befießt aug 1—2, feiten 3— 6 Todenblättern, roelhe oon f^PPenförmigen
Vlätthen geftüfft unb oon einem furgen ©tiefe getragen roerben (f. ©. 154, Big- 12). Die
Todeublätter ßaben bei ntandjen Slrten, fo namentüh bei Ficus pumila, bie ©eftalt eineg
Söffelg, unb in ber Slugljößlung biefeg löffelförmigen ©ebilbeg finb bte Slnißeren eingebettet
(f. ©. 154, Big- 8 unb 9). Die Bíuhíblüíen geigen einen einfäherlgen MuhÜiiolott mit
einer eingtgen ©amenanlage. Der ©riffel erßebt fih etnfeiiig oom B^uhlütoien unb ift
burdj eine feßr mannigfadj geftaliete Siarbe abgefhloffeu- ber Vafig beg BEuhÜtioieng
bemerft man fdjmaíe ©djuppen in oerfhiebener Baßl, roelhe alg Tengon aufgefafft roerben
(f. ©. 154, B'lg- 7 unb 13). Viele Slrten ßaben in einer unb berfelben Urne gioeierlei
Brudjiblüten, foldje mit längerm ©riffel unb enirotdelier Siarbe unb folhe mit fürgerm
©riffel unb oerfümmerier Siorbe. Die lefftern roerben aug einem roeiierßtn gu erörternben
©runbe auh ©adenblüten genannt (f. ©. 154, Big- 14). Die Verteilung ber Todenblüien
unb Brudjiblüten ift bei ben oerfhiebeueu Slrten feßr oerfhiebeu. Bu ben Urnen beg in
Vanb I auf ©. 713 abgebilbeteu ©iimmibaumeg (Ficus elástica) fteßen bte Todenbiüien
unb Brndjiblüten fheiubar regellog biirheinanber, in jenen ber Ficus pumila (f. Slbbitbung,
©. 154, Big- 6) beobahtet man im ©ritnbe ber Urne nur Brnhiblüten unb in ber Siäße
ber Skünbung nur Todenblüien. Diefe Verteilung ift rooßl bie geroößnühfte, aber eg befteßt
roieber ein roeiierer Unterfhieb in betreff ber Baßl ber Todenblüien. Bu ben Urnen
manher Slrten ift nämüh bte Umgebung ber Skünbung rethüh, ln jenen anbrer Slrten
nur feßr fpärüh mit Todenblüien befefft, ja eg fommt auh oor, baff bie Todenblüien tn
einer ober ber anbern Urne gang feßien, unb baff biefe nur Brahtblüien enißält. Vei
oieien Slrten enirotdeln einige ©töde nur Urnen mit Bruhtblüten, einige ©töde nur Urnen,
in roelhen bte Umgebung ber Skünbung mit Todenblüien auggeftattet ift, unb roo tiefer
abioärtg nur Bruhtblüten fteßen. Dag merfroürbtgfie aber tfi, baff in ben Urnen mandjer
Slrten unierßalb ber Todenbiüien ade ober bte meifien B^uihtblüten in ©adenblüten ui|t-
geroanbelt finb. Dag ift g. V. an bem in ©übettropa oielfah gepflangten geroößnüdjen
Beigenbaume (Ficus Carica) ber Bad, oon roelhem tn ber Dßat groeterlet ©töde oorfom-
men, foldje, beren Urnen nur BtuhrfÜtien entßalten, unb folhe, roelhe in ißren Urnen an
ber Skünbung mit Todenblüien, roeiier abtoärtg mit ©adenblüten befefft finb (f. Slbbilbung,
©. 154, Big. 10 unb 11). Die erfiern finb unter bem kamen Ficus, bie leffiern unter bem
Stamen Caprificus befannt.
Eg bräugt fih nun gunähfi bte B^age auf, roefhe Vebeutung beu fogenannten ©aden-
bfüten gufommt. SBie fhon ber käme anbeutei, geßen aug ben in ©adenbüiten umgeroan-
beiten B'EuhibÜtien feine Bklhü/ fonbern ©aden ßeroor, unb bag gefhießt auf folgeube
Söeife. Eine fieine Söefpe aug ber früßer erroäßnten ©ruppe ber Eßalcibier (f. ©. 154,
Big. 16 unb 17), roelhe auf ber in ©übeuropa gegogenen Beige lebt, unb bie oon ben Boo-
iogen Blastophaga grossorum genannt roirb, gefangi burh l>le Skünbung ber Urne in ben
Bnnenraum, füßrt bort ben Segefiahet fenfreht in ben ©riffetfanal einer Vlüte ein tmb
fefft in ber käße beg Kerneg ber ©amenanlage ein E i ab. Die roetffe fufflofe Saroe, roelhe
ih aug bem E i entroidelt, nimmt rafh an Umfang gu unb füdt algbalb ben Biiahrfaoten
gang aug, bte ©amenanlage bagegen geßt gu ©runbe. Der BruhUnoten tfi jefft gur ©ade
geroorben (f. ©. 154, Big- 14). Söenn bte fieinen SBefpen auggereifi finb, oerMffon fie bie
©allen. Die ftügetlofen Skännhen fhlüpfen guerft aug unb groar burh ein Soh, toelheg
burh Bei’^etffen in ber fie beßerbergenben ©ade ergeugt rourbe. Die Söeibhen bleiben noh
einige Beü in ißrer ©ade unb roerben bort burh l>le Skännhen befruhtet. kahbem bag
gefheßeu ift, fhlüpfen auh fie aug (f. ©. 154, Big- 13), ßalten fih aber nur furge Belt in
bem Hoßlraume ber Urne auf, fithen oielmeßr fobalb roie mögüh aug ber Urne ßinaug ing
Breie gu fommen. ©ie fümmen baßer gu ber Urnenmünbung empor, roobet fie mit ben
Toden ber bort enirotdeÜen Todenbiüien in Verüßrtmg fommen unb ffh mit benfelben ben
Kopf, bie Vruft, ben Hinterleib, bte Veine unb BlngU/ inrg ben gangen Körper beffäuben.
Siahbem ffe ffh auh noh gwifhen ben fhuppenförmigen Vlätthen an ber Skünbung ber
Urne burhgegroängt ßaben, finb fie enbücß an ber Sluffenfeüe ber Urne angelangi, laffen
ßier ißre Blngel irodnen unb laufen nun gu anbern Urnen begfelbeu ober beuahbarter
Beigenftöde ßin. Bh fnge augbrüdüh laufen; benn oon ben Blügeln mähen ffe bei btefer
Drtgoeränberimg nur feiten ©ebrauh- ©ie fuhen nunmeßr augfhüeffüh biejenigen Urnen
auf, roelhe ffh ln einem jüngern Eniroidelunggfiabium befinben, um bort ißre Eier in bie
BrtthUnoien gu legen, laufen ber Urnenmünbung gu unb fhlüpfen groifhen ben bort be-
fiubühen ©hüpphen in ben Bnnenraum. Vei btefer ©eiegenßeit roerben btgroeüen bie
Blüget oerlefft, ja eg fommt oor, baff bie Blügel gang abbrehen unb groifdjen ben Vlättdjen
an ber Urnenmünbung fteden bleiben.
Bm Bnnenraume ber Urne angelangt, mähen ffh bie SBefpen fofort an bag Eierlegen,
roobet ffe unoermetbüh mit ben karben ber Bmihtblüien in Verüßruug fommen. Da bte
SBefpen noh ünmer mit ben beim Verlaffeu ißrer ©eburtgffätte aufgelabenen Toden