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600 Urfprung ber 2irten.
wenigen aufgefßioffeneu unb genauer unierfitßien ©teOen ber ©rboberffaße ben ©ßiuff
gieffeu gn wollen, baff bie bort gefunbenen foffiien kefte meffr feien als ein wiugiger Bruß-
teil ber TflFiiiäenwelt oerfßollener T<wioben.
küt biefen Bemerfuugen fod ffier nur angebeutet fein, baff eg nißt auffer bem Bereiße
ber Sköglißfeit liegt, baff in ben ©ßißten ber paläogoifßen Teriobe auffer ben auf
Dorfmooren gewaßfenen ©efäfflrpptogamen, ©ptabeeu nnb kabelffölgern bermateinft auß
noß ©ewäßfe anberer ©tanborte, gumal folße ang bem füffen nnb falgigeu Söaffer ober
aug ben SBälbern ber ©anbbünen unb gluffufer aufgefunben werben. Daff aber unter
biefen anß bebedtfamige Blütenpflangen nertreten fein würben, wirb niemanb begweifelu,
ber einen Blid auf bie Tftcinsenrefte wirft, weiße ang ber mefogoifßen geit auf ung gelommen
finb. Sieben ben Tßansen ber Dorfmoore finbet man nämliß in ben oberen © ß iß ten
ber Kreibe anß bie Bertreter einer unenbliß reißen, aug bebedtfamigeu Blütenpflangen
gebilbeten SBalbflora. Da gibt eg Titanen, Birten, Bußen, ©ißen, Tappeln, SBeibeu,
geigen- nnb Sorbeerbäume, kfforue, ©pffeu nnb anbere kraliaceen, Brotfrußtbäume, Dud
penbäume iinö S)iagnoIien, Kirfßbäume unb Hdlfengewäßfe aug ber kbteilung ber ©äfal-
pineen, Taimen, Binfen nnb ©räfer. SBer nißt beg ©laiibeng ift, baff biefe bebedtfamigeu
Blütenpflangen erft in ber mefogoifßen geit erfßaffen würben, unb wer nißt an bag noß
gröffere SBunber glaubt, baff fie ang ben ©efäfflrpptogamen, ©plabeen unb kabelffölgern
fferoorgegaugeu feien, lommt gu ber Übergeugung, baff fie auß in ber paläogoifßen geit
bereitg oertreten gpefen fein müffen. Befonberg fferoorguffeben ift noß, baff man oon
kiittelftufen ober Übergauggformeu, weiße bie oben aufgegäfflten bebedtfamigeu Blütenpflangen
mit ben uadtfamigeu Blütenpflaugen ober mit ben ©efäfflrpptogamen oerbinben
würben, nißt bie geriugfte ©pur gefunben ffat. Skan erfennt fofort, baff bag eine Blatt oon
einem Dulpenbaume, bag gweite oon einem kfforue, bag britte oon einem geigenbaume, bag
oierte oon einer Talme 2C. fferftammt; aber eine TflmRri metße etwa alg Binbeglieb ber
Taimen ober geigenbäume mit ben kabelffölgern ober ©efäfflrpptogamen gebeutet werbeu
lönnte, ift uirgeubg naßgewiefen.
Der ftüßtigfte Blid auf bie genannten Tflanaenformen geigt, baff fie Beftanbteile oon
Saub- unb Skifßwälbern waren, ©g lann aber oorauggefefft werben, baff gleißgeitig mit
biefen SBätbern anß noß anbere Tflangengefedfßaften bie ©rbe beoöllerten. Die gelgterraffen
unb ©erödffalben fowie bag ebene trodene Saub waren gewiff nißt pflangenleer. Daff fiß oon
ben an biefen ©tanborten gewaßfenen Tflangen leine foffileu kefte erffalten ffaben, barf
nißt überrafßeu. Die ©tauben unb Kräuter beg trodenen Bobeng oerwittern fofort,'naßbem
fie abgeftorbeu finb, unb wag oon iffnen übrigbleibt, ift formlofer, ber ©rbe beigemengter
Humug. Bon ben gleßteu unb Skoofen, keilen unb Korbblütlern, ©leinbreßen
unb gettpflangen, weiße gegenwärtig bie gelggefimfe an ben trodenen kbffängen ber Berge
fßmüden, wirb ebenfowenig etwag im foffileu guftaube auf bie kaßwelt fommen, wie oon
ben Dulpeu unb ©ßwertlilien, Dolbenpflangen nnb ©alglräutern ber ©teppenjiora, unb
wenn naß Skidionen oon gaffreu aug bem geffleu foffiler kefte biefer Tfianjen gefßioffeu
werben fodte, baff fie in unferer Teriobe gar nißt oorffanben gewefeu feien, fo wäre bag ein
arger grrtum. ©benfo unrißtig wäre eg aber, wenn jemanb aug bem geffleu folßer Tftangen
in ben ©ßißten früfferer Terioben begrünben wodte, baff fie bamalg nißt beftanben
ffätteu. Dagfelbe gilt auß oon ben meiften unter SBaffer lebenben grünen, braunen unb roten
Sagerpflangen nnb ben gaffllofen Berwefunggpflangen, weiße bie gerfeffung ber tierifßen
nnb pflangUßen Seißname unter unb über SBaffer gu beforgen ffaben unb baburß ben
ewigen Kreiglauf beg Sebeng im ©ange erffalten. Bon ben erfteren ffat man nur bie Diatomeen,
beren gedffaut fiß in einen nnoerwüftlißen Kiefelpanger oerroanbelt, bann jene
gloribeen, roelße fiß äffuliß roie bie Koraden mit einem Kallgerüfte oerfeffeu, unb einige
®ie ©tämme be§ ipfianäenrcic[;e§. 601
berbe Dange im foffiien guftaube lennen gelernt, ©g ift aber feffr beaßtengroert, baff bie
gaffllofen foffiien Diatomeen, roelße im fogenannten Dripel auf ung gelommen finb, unb
bie mannigfaltigen oerlallten gloribeen, roetdje fiß in ben Bänlen beg Sludiporenlatleg er-
ffalteu ffaben, ben noß jefft lebenben Iäufßenb äffntiß feffen, baff fiß biefe ©tämme feit Slonen
gleißgeblieben finb, unb baff in feiner ber älteren ©ßißten eine gorm gefunben roorben ift,
roelße aig Übergang gu einem anberen ©tamme gebeutet roerben lönnte. Bon ben gafflreißen
SBafferpftaugeu mit garter gedffaut, roelße ebenfo rafß oergeffeu, roie fie fidj entioideln, oon
ben bag kegenwaffer unb ben girn ber ©letfßer rot färbenben Spliaerella-krten, ben milro-
flopifdjen Degmibiaceeu, ben grünen gäben ber ©attung Spirogyra unb ben merlroürbigen
bunlelgrünen ©ßläußen ber Vauchei la, oon roeißen bie Dafel in Banb I , bei ©. 22 eine
Überfißt gibt, ebenfo oon ben garten gloribeen, roelße auf ber Dafel in Banb I, bei ©. 547
abgebilbet finb, lennt man mit ©ißerffeit leine foffiien kefte. Bon ©ßroämmen finb einige
ffolgige Polyporus-krten auf ung gelommen nnb groar in gönnen, roelße ben jefft an alten
Baumftrünlen Ießenben feffr äffntiß feffen. Bon ©ßimmelbilbungeu ffaben fiß einige krten
im Bernftein erffalten. ©g liegt mir ein ©tüd Bernftein oor, in roelßem gnfetten ein-
gefßloffeu finb; oon einem gnfelte gefft ein ©efpinft oon Skpcelfäben aug, roeißeg groeifel-
log einem ©djimmel angeffört. Diefer Befunb ift infofern feffr leffrreiß, roeil er geigt, baff
in ber Dertiärgeit unb geroiff auß in ben früffereu Terioben bie Begieffungen ber Berroefungg-
pflangen gu ben Seißen ber Diere unb Tffangen biefetben roaren roie ffeutgutage. kde biefe
©rfaffrungen gufammengeffalten, ergeben, baff garte Sagerpflangen, beren geden nißt oer-
liefeln unb oerlallen, ober roelße nißt in Harg eingefßloffen roerben, auß nißt im foffiien
guftaube erffalten bteiben. Süemanb aber roirb aug biefem ©rgebuiffe ben ©ßluff gieffeu
rooden, baff bie ©tämme, roeißen foldje garte ©eroäßfe augefföreu, in früffereu Terioben
nißt oertreteu geroefen feien.
Bergteißt man, oon ben ffier entroidelten ©efißtgpunlten auggeffenb, bag ©inft unb
gefft ber Tffangenroelt unb groar ingbefonbere im Hinblide auf bie grage, ob bie jefft lebenben
©tämme auß in früffereu Terioben nebeneinanber beftanben ffaben, ober ob fie im Saufe
ber geiten aug einem eingigen ober aug einigen roenigen burß Urgeugung entftanbenen
Seberoefen fferoorgegaugeu finb, fo roirb man fiß für bag erftere entfßciben müffen. Die
fogenannten „fföfferen" Tffangen finb nißt aug ben fogenannten „nieberen" fferoorgegan-
gen, bie ©tämme ber fföfferen unb nieberen Tfiangen lebten oon jeffer nebeneinanber
in SBeßfelbegieffungen, auf roeißen bie Sköglidjleit unb biegortbauer
beg pflanglidjen Sebeng berufft. gm Bereidje eineg jeben ©tammeg fanben gu
allen geilen Hmgeftaltungen ftatt. ©g entftanben infotge ber Kreugung aug
fßon oorffaubeneu krten neue k rte n , begieffeutliß neue krtengruppen. Bon
biefen erffielten f iß biejenigen, roelße mit ben jeweiligen H im a tifß e n B e r ffältniffen
am beften im ©in llan g e ftaubeu. kber bie Umgeftaliung bei ber
B ilb u n g neuer krten ging niemalg fo roeit, baff baburß bie ©igentümlißle iten
beg ©tammeg oerfßroanben. SBir erlennen in ben foffileu Sorbeerbäumen, Skagnolien,
©ißen, Taimen, ©räfern. Dannen, ©ßaßielffalmen, garnen, Bärlappen, gloribeen, Diatomeen
unb ©ßimmeln fofort bie Boreltern jefft lebeuber krten. Dag wäre nißt mögiiß,
roenn burß bie Beränberungen, roelße bie krten erfaffren ffaben, auß bie ©tammegeigen-
tümlißleiten oerroifßt roorben roären.
SBenn iß nun an bie kufgabe fferantrete, bagjenige, roag bie tffeoretifßen ©rroägungen
ergeben ffaben, im eingelnen auggufüffreu, iDie oerfßiebenen oon jeffer nebeneinanber be-
fteffenben ©tämme beg Tfiangenreißeg oorgufüffren unb burß kngabe ber iffnen eigentüm-
(ißen Skertmale gu lenngeißnen, fo oerffeffle iß mir nißt bie groffen ©ßroierigleiien biefeg
llnterneffmeng. ©o roertood auß bie ©rgebuiffe finb, roetße Taläontoiogie, Skorpffologie
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