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262 gortpflnnsung uub Sl^eniieOruuß burcf; g^vücí;te.
Unterlippe aug in ben roeit geöffneten kacßen ber Blüte oorbringen. kun finbet ficß aber
gerabe bort bag merfroürbige ©cßlagroerf aufgeftellt. ©g erßebt ficß nämticß recßtg nnb linfg
am ©ingange je ein Tolienblatt (f. nntenfteßenbe Slbbitbung, gig. 3), bag ffh ang einem
aufrehten, turgeu, feffen unb unoerrüdbaren Dräger unb ber oon einem ßalbbogenförmigen
Konnettio getragenen fhanlelnben Slntßere gnfammenfefft. Die Berbinbung biefer beiben
Deite roirb mittelg eineg ©elenleg ßergeftedt, roelheg bie ©hunlelberoegung nur iiadj einer
in ber untenfteßenben Slbbitbung burh bie'giguren 4 unb 5 erffhtlih gemähten kihtung
geftattet. Der in fhanfelnbe Beroegung gn oerfeffenbe Deit beg Todeublatteg befteßt ang
einem oberen längeren Hebelarme, ber mit ber podenbebedien Slntßere abfhliefft, nnb einem
« f r i V E r'V i ' p p SdjIasiDerteS: 1. gin Seil beS SÖIiitenftanbeS bon Salvia glutinosa; bie SBtüte
srVnfAuE r ™ r X " bollenbebecite '¿Inttjere ierabf^Iägt. - 2. gin anberer Seil beSfelben
Slutenftanbcs mit brci oftenen SBIüten, bie atif bcrfdjiebencn giitibideliinsgftiifen ffet)en. S ie SBtüte linfa unten; bon einer
IwbTEbftam r i ff- “ r i T T ì miU’Ungt nnb benfelben nn bie tjerabgebogene
^nrbe abftreift - 3. gin SCoIIenbtntt ber Salvia glutinosa mit f«auternbem Konnettib. - 4. ßängafdbnitt bnrd) eine SBIüte
feTbcfrAtrifdi f f beutet bie Ki«tung an, roetd)er entlang bie §nmmetn aum SBlütengriinbe einfal)ren. - 5. ®er=
f be ßau9§icfjnitt; bei unteie §ebelarm be^ j?DnuefttD§ ift geqeit ben Ajintergrimb berSlüte gebrängt, infoigebeffen bie boaen=
bebccfte ^ntl;ere am ©nbe be§ anberen $ebeiarme§ fjerabgebrüift murbe. ißgi. B. 261.
unteren lurgen Hebelarme, ber gegen fein freieg ©nbe fpatelförmig oerbreitert unb etroag
lolbenförmtg oerbidt ift. ©töffi bie Hummel in ber kihtung beg Tfedeg (gig. 4) an ben
unteren Hebelarm an, fo roirb ber obere ßerabgefhlagen (gig. 5). Da bie beiben alg ©hiag=
roerle au»gebilbeten Todenblätter biht nebeneinanber [teßen unb ingbefonbere bie unteren
Hebelarme gufammenfhlieffen, fo erfolgt auh bag Herabfhlagen ber oberen Hebelarme gu
glether ,3 eii, unb man lönnte bei feitliher Slnffht glauben, eg fei ßter nur eine eingige
fhanfelnbe Slntßere oorßanben. Söenn nun bie oon ißrem Sanbunggploffe ouf ber Unterlippe
gnm Blütengrunbe oorbringenbe Hummel an bag ben kahen oerfperrenbe Taor ber Hebed
arme onftöfft, fo roirb in bemfelben Slugeublide ißr küden ober bie obere ©eite ißreg Hinter;
leibeg oon ben ßerabfhlagenben Slnißeren mit Toden belaben (gig. 1). Daff folhe oon bem
©hiugwerle getroffene Hummeln, roenn fie fpäterßin anbere Blüten befnhen, bei bem ©in=
faßren ben aufgelabenen Toden an bte oor bie Blütenpforte ßerabgebogene karbe anftreifen
(gig. 2), roirb fpäter nohmalg gur ©prahe Iommen. Dag ©hiagroerl in ben Biüten beg im
©cilogirerfe juin Sluflaben beg 1)3oiieng. 263
Skittelmeergebiete roeitoerbreiteten gebräuhlicßen ©albeig (Salvia officinalis) roeidji oon
bem oben gefhdöerten nur barin ab, baff ouh an bem unteren Hebelarme ber Sintßeren etroag
Toden auggebilbet ift, roeiher oon ben gum Blütengrunbe einfaßrenben gnfeiten on ben
Kopf angeftrihen roirb. Dag fhaufeinbe ©tüd beg Todeublatteg ift näiülih bei aden ©al=
beiarten alg eine Slntßere aufgufaffeu, beren Konnettio eine eigentümlihe Beränbernng er;
foßren ßat. Dogfelbe ift in einen ftroffen Halbbogen umgeroanbelt, ber an jebem ©nbe ein
gah gn tragen ßat. Bei bem fiebrigen ©albei ift nur an bem oberen ©nbe ein mit Toden
gefüdteg godj oorßanben, roäßrenb bem unteren ©nbe ber Toden oollftänbig feßlt. Bei bem
gebräuhlihen ©albei bagegen ift, roie gefagt, auh iu bem Heineren gadje am ©nbe beg lur;
gen unteren Hebelarmeg etroag Toden gur ©ntroideinng gefommen. Sin ben Sintßeren jener
gaßtreihen Slrten, für roeldje ber Söiefenfalbei (Salvia pratensis) olg Borbilb geiten lonn,
ift ber Dräger ber Slnißeren ungemein lurg unb bie untere Hälfte ber Slntßere, begießenilidj
ber liniere Hebelarm in einen oieredigen fiappen umgeftoltet. Die Sappen ber gegenüber;
liegenben beiben Todenblätter finb fo müeinonber oerbunben, baff fíe roie eine gadtßür bte
Blütenpforte oerfdjtieffen. Slur bort, roo beibe Sappen gufammenftoffen, geigt jeber berfelben
eine Heine, mufhelförmige Slugßößlung, bte genau auf bie entfprehenbe Slugßößtung beg
benahborien Sappeng pafft, rooburh ein Sodj in ber Skitte ber gadtßür entfteßt. Durdj
biefeg Soh faßren bie angeffogenen gnfefien mit bem küffel ein unb brüden babei bie gad=
tßür nah rüdroärtg unb gugleih üt bie Höße. Die Sappen, aug roethen ffh bie gadtßür
gufammenfefft, bilben aber gugleih bie furgen Hebelarme beg ©htagroerleg, unb inbent fie
in bie Höße geßoben roerben, fhlagen bte anberen langen Hebelarme, beren jeber an feinem
©nbe ein mit Toden erfüdieg Slnißerenfadj trägt, ßerob, unb eg roirb auf biefe Söeife bie
Dberfeite beg ßonigfaugenben gnfelteg mit Toden belaben.
Söäßrenb bd ben ©albeiarten ber Toden auf bie obere ©eite ber ßonigfaugenben Hunt;
mein fommt, roirb er bei ben in Skepifo einßetmifhen Sopegten burh bag Slnfhlagen ber
Slntßere an bie untere ©eite ber gu ben Blüten fommenben gnfeiten gebraht. Diefe Sope;
gien (Lopezia coronata, miniata, racemosa) ftnb fhon baburh auffodenb, baff jebe ißrer
Biüten nur ein etngigeg antßerentragenbeg Todenblatt enißäit. Dagfelbe Hegt eingellemmt
in bem barunier fteßenben, ber Sänge nadj gufammengefaiieien unb an feinem freien ©nbe
löffelförmig gefiaiieien Bloite. ©obalb fidj ein gnfelt auf biefeg Blatt, begießentlih auf
bag löffelförmtge, ben bequemften Slnffuggplaff bietenbe ©nbe begfelbeu nieberläffi. Happt eg
aiigenbltdlicß noh abioärtg; gugleih fh«edt öag in ißm oerfiedte Todenblatt in bte Höße,
fhlägt an bte untere ©eite begjenigen Diereg on, roeidje« ongeffogen lam, unb lobet ißm an
ber ©tede be« Slnfhlageg ben Toden auf.
gn ben Blüten beg ©auerborneg (Berberis) roirb bag Slnfhlagen burh bie keigborfeit
ber Slntßerenträger oeraulafft. gebe biefer Biüten enißäit, in groei SBirtel georbuet, feh«
Todenblätter, toeihe, fhräg nah ouffen geridjíeí, in ben baßinter fteßenben fhaienförmtgen
Kronenbtäiiern oerftedt finb. Sin ber bem gruhHnoten gugeroenbeten inneren ©eite ber
Sinttjerenträger ober ©taubfäben finbet ffh im Blütengrunbe rei'hliher Honig, roelher oon
fafranfarbigen SBülften ber Kronenblätter ßerftammt. Diefer Honig roirb oon Bienen unb
Hummeln oufgefuht, toelhe ffh bei ißrem Slnfluge an bie nidenben Blütentranben oii;
ßängen. ©hon bei_ biefem Slnßängen treten bte gnfefien ßäuffg mit ben Borberbeinen in
bte Biüten unb treffen babei bie ©toubfäben; unoermeiblih roerben aber bie ©taubfäben
an ißrer Baffg berüßrt, toenn bie gnfeften mit bem küffel in ben Blütengrunb einfaßren,
um bort ben Honig gu fangen. Die leifeffe Berüßrung, roeldje bie ©taubfäben in ißrem
unteren Drittel erfaßren, roirft aber alg keig, ßat eine Beränbernng in ber ©pannung ber
©eroebefdjidjten unb eine piöfflidje rudroeife Beroegung, begießentlih ein Sluffdjneden ber
betreffenben Todenblätter gnr gotge. Dag Sluffhneden roirb gugleih JU eWem Sluffhlagen
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