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148 ¡yortpflnnjung unb Sevmejning buvcj gvücjte.
erft aug ben Knofpen ßeroorbrnngt. Der ©onbborn, bie Erle, bie Efdje, bie küfter, bie
Hafei, bie Stirfe nnb bie Efpe, fie alle blüßen nnb ftäubeu gu einer Bod, in loefcßer bie Broeige
beg grünen Vlattfdjmiideg entbeßren (f. bte Slbbilbungen auf ©. 109, 133, 136, 141 unb 145).
SBürben biefe ©cioädjfe erft bann gu blüßen beginnen, toenn bag breit angelegte ßaub fdjon
üollftänbig anggeioodjfen ift, fo wäre bie Übertragung beg Todeug burdß ben SBinb uaßegu
umnöglidj. Der SBeg gu ben Starben wäre mit ungäßltgen ßemmenben ©djetbewänben oerftedt
nitb oerrammelt, an weldjeu ber Toden unoermeiblih ßängen bleiben müffte.
SBag bie Siarbeu anbelangt, fo finb fie bei ben Tflangen mit ftäubenbem
Tolien allefamt olg redjte ©taubfänger auggebilbet. Qn bem einen Bade finb
fie ffeifdjig, gewidftet unb an ber bem SBiube gugänglihon Blädje wie mit ©amt übergogeu
(f. Slbbilbung, ©. 146), in bem anbern Bade bilben fie ein ©ewirre aug langen, papidöfen
ober ßaarigen Bäben, wie beifpielgweife an bem Tapiermanlbeerbaume (f. Slbbilbung, ©. 135,
Big. 1 nnb 6), balb erfdjeiueu fie alg garte Bol'efn (f. Slbbilbung, ©. 137), balb alg Tlnfel
unb ©prengwebel (f. Slbbilbimg, ©. 147). Bromer finb fie gnr Bod,-in welcßev, burdß bie
SBitteruug begünftigt, bag Slugftäuben ftattfinbet, gang frei bem SBiube auggefeßt unb fo geftedt,
baff bie burdj bie ßüfte fdjwebenben Todengeden, fobalb fie mit ißnen in Slerüßrung
fommen, wie bie ktüden oon bem ©pinnengewebc feftgeßalteu werben. Unb troß aller biefer
Einridjinngen würbe bie Sleftänbiing ber karben bnrdj Söermittetung beg SBiubeg fraglicß
bleiben, wenn nidjt nodj ein anbrer Umftanb ing Skittel fäme. Der SBinb ift eben ein gar
unfidjereg ©efäßrt, gumal für einen ©egenftanb, ber fidj gang untßätig oerßäit, nnb ber auf
bie kidjinng beg SBegeg gar feinen Einflnff gu neßmen oermag. Da ift eg aber oon SBidjtig=
feit, baff eine möglidjft weitgeßeube Verteilung unb Verbreitung beg gu übertragenben Tod
feng ftattfinbe, unb biefe ift wieber nur bann möglicß, wenn bieBoßl ber entfüßrten
Tolfengelten redjt groff ift. SBürben in bem Sdütenftanbe einer keffel nur ein paar
taufeub Todengeden ergeugt nnb afg ein ©piel beg SBiubeg preiggegeben werben, fo müffte
man eg faft afg einen gfüdtidjen B^fod preifen, wenn aucß nur eine eingige biefer Todengeden
oon ben Starben eineg 5 m weit entfernten ©todeg aufgefangen würbe; fo aber geßt
bte Boljl ber Beden, weldje ben ftäubenbeu Toden einer Steffelftaube bdben, in bie Skidiar-
ben, unb eg wirb baburdj bie SBaßrfdjeinlidjfeit ber Veftänbung in entfpredjenbem Skaffe
erßüßt. SBenn man bie ©tanbblüten oon Stabelßöfgern, Hofel^e, Virfeu, Ho^f unb keffeln,
noh eße ffh bereu Sintßeren geöffnet ßaben, abpffüdt, auf eine entfpredjenbe Unterlage
bringt unb bag Sluffpringen ber Sintßeren abwartet, fo ftaunt man über bie Skaffe beg ffh
entbinbenben Viütenftanbeg. Eg fdjeint faum gfaublih, baff ffdj dt ben fo fleinen Sintßeren
eine fo groffe Skenge oon Toden entwideln fonnte, unb bag fheinbare Sktffoerljälinig wirb
erft begreiflidj, wenn man bebenft, baff bie Boden, weldje inuerßalb ber Sintßeren biht aneinanber
fhloffen, jeßt nur meßr lofe gufammengeßäuft finb, unb baff biefeg Houfroerf oon
ungäßltgen Broifhei'Eäumen burhfeßt ift. B^ Bofü^en, bie für bie Vlüte ber Stabelßölger be-
fonberg günftig ffub, wallen unb wogen in ben Kiefernwälbern bei mäffigem SBinbe gewaltige
©taubwolfen nidjt nur burh Vaumfronen, fonbern oft weit barüber ßiuaug, fo baff
fdjliefflidj auffer ben BttthUdden, Stabein unb Broetgen biefer Väume. audj bie Vtätter be-
nadjbarier ßanbßölger, ja felbft Kräuter unb ©räfer ber angrengenben SBiefeu mit gelb-
lidjem Toden eingepubert werben. Bödt in einer folhen Vlüienpertobe ein ©ewitterregen,
fo fann ber Toden abgefpütt unb burh über ben Voben ffieffenbe kegenwaffer gufam-
mengefdjwemmt werben, nnb wenn bann bie ©ewäffer abgeffoffen finb, bleiben auf ber
Erbe mitunter ffreifen- unb fledenförmige Stblagerungen eineg gelben Ttdoerg gurüd, weihe
üieffadj bie Slngaben oon gefadenem ©hwefelregen oeraulafft ßaben.
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Sie ÜOertragung bc§ ipoIienS burcj Siere.
Die ÜBeriragitttö i>cg ìturdj Diere.
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SBürbc biefeg S3uh mit Bndialen auggeftattet fein, weldje ben Bttßali ber Slbfhnitte
burdj bilblthe Darftedungen anbeuten fodeu, fo müffte ßier am Kopfe beg Kapitelg eine
©ruppe oon Vlumen fteßen, weihe oon Badern, Hummeln unb Vienen umfhwärmt wirb,
eg müffte ber Künftler in bie ©djnörfel beg Slnfanggbuhffabeng etng jener ©tidleben ein-
lehten, bie an ßeden ©ommertageu in SBalb unb Btur fo lieblih gu fdjauen finb unb
in ben poetifdj angeßauhten ©hdberungen ber Vlumenwelt fowie in ben ©höpfungen
ber bilbeuben Kunft bei naioen Völfern eine fo ßeroorrageube kode fpielen. Darftedungen
oon ©hmetterlingen, weihe um bunte Sllumen gaufein, unb oon emffgen Vienen,
weihe ffh ben Honigfeim aug ben Viütenfeldjen ßolen, finben übrigeng felbft in unfrer ber
Kleinmalerei abßolben Bed immer noh banfbareg Tublifum. Bumal in ber frößlidjen
Bugenbgeit ßaftet bag Sluge mit Vorliebe an folhen freunblihen Sldbern, nnb ba bie Bugenb
niemalg augftirbt, wirb eg auh JU feiner Bed an Beuten feßlen, weihe ben fhöneu Binien
unb Barben im engen kaßmen ber blumigen SBiefe unb beg fonnenburhleuhteten SBalb-
ranbeg weit meßr Buneigung entgegenbringen afg ber in groffen Bügen ffh barftedenben
Banbfdjaft. SBenn aber fhon bie ffühüge Sletrahtung ber SSegießungen gwifhen ben Vlumen
nnb ißren Vefudjern ein äftßetifheg SSeßagen gu oeranlaffeu im ftanbe ift unb bei allen
Völfern unb gu aden Beden bie Slnreguug gu anmutigen Kunftfhöpfungen gegeben ßat, um
wieoiel meßroermag ber tiefere Einblid bag wiffenidjaftlihe Batereffe anguregen, unb weihe
ßoße geiftige Vefriebigung muff eg gewäßren, ben ©rünben biefer merfwürbigen Vegießungen
nahguforfdjen unb bie gewonnenen Ergebniffe mit anbern Blagen ber SBiffenfhaft tn Bu-
fammenßang gu bringen. Eg läfft ffh breift beßaupten, baff bie forgfältigen Unterfuhungen
ber Vorgänge bei bem S3efuhe ber Vlumen burh Bnfefien unb anbre Diere bie Böfung
ber bie moberne katurforfhung beßerrfhenben T^obletne um ein guteg ©tüd bem ¿die
uäßer gebraht ßaben, unb ebenfo läfft ffh bie begrünbete Erwartung augfprehen, baff ber
über fo inandje kätfel noh lagernbe ©djleier burh Borffeßnng btefer Borfhungen in Kürge
gelüftet werben wirb.
SBenn bie Boologen beßaupten, baff oiele Slugbilbungen an bem Körper ber Bafeften
mit ber Botin gewiffer Sdüten im Baiammenßange jießen, fo ift biefe Erflärung oodauf
berehtigt. Dagfelbe gilt aber audj oon bem Ergebniffe, gu welhem bie Sloiantfer gefommen
finb, baff nämlih gaßlreidje Eigenßeiten ber Vlüten mit ber ©eftalt unb Bebengweife ber
blütenbefnhenben Diere im Etnflange fteßen. Stun finb aber gerabe jene Diere, weihe
oon ben Vlüten leben, unb bie gu ©runbe geßen müfften, wenn eg nur ein eiugigeg Baßr ßin-
burh feine Vlüten auf bem Erbenrunbe gäbe, in anbetraht ber ©röffe, Bonn unb Vefiei-
buug, in betreff ber kaljrunggbebürfniffe, in Hinbdcf auf bie Bfaggeit fowie mit Stüdffdji
auf gaßlreihe anbre nah Klima unb Voben fidj rihtenbe ©ewoßnßeiten ungemein oerfdjie-
Den. Von ben wingigen Sküden big gu ben Koübrig unb Honigoögeln, oon ben faum 1 mm
fangen fpringenben Vlafenfüffen, bie in nnb mit ben Vtüten leben unb fterbeu, big gu ben
kiefenfhmetterlingen Eeplong, Vrafflieng unb keuguineag, beren Bfüsel eine ©pannweiie
oon 16 cm erreiheu, unb bie fdjwerfädig oon Vlüte gu Vlüte flattern, gießt ffdj eine lange
©tufenleiter, welißet eine gang äßnlihe keiße aug ber Vlütenwelt an bie ©eite geftedt
werben fann. Der Vuntßeit in ber Batbe blütenbefudjenber Diere, ber Slugbilbuug ber Bfug-
oorrihiung bei Käfern, Bldgen, Vienen, ©hmetterlingen nnb Vögeln, ber Vielfältigfeit ber
Organe, mit weihen bte genannten Diere ißre kaßrung aug ben Vlüten gewinnen, ber ©reif-
werfgeuge, mit weihen ffe ffh an ben Vlüten anffammern unb feftßaften, ber Vorfteu
nnb Haoiipelge, mit benen ffe ben Toden abftreifen, eutfpriht eine ebenfo groffe, augen-
fheinlidj parallel faufenbe Bomben- unb BoEroenoerfdjtebenßeit im Steicße ber Tfdngen.