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198 igoi-tpflanäunsj unb Sermefjrunfl burcfi griufite.
SÌngabeu ber ©ßemifer ift ber gereinigte kipricilalfoßol bufttog, nnb eg wäre baßer möglicß,
baff ber Honigbnft burdß eine anbre Verbinbnng oeraulafft mirb. Bebenfallg reißt ftcß ber
Honigbiift naturgemäff an bie anbern oben angefüßrten Düfte nnb mirb ancß am paffenbften
ßier befprocßen. ©g ift biefer Vlütenbnft einer ber ßänfigften, wenn nicßt gerabegu ber ßäu=
figfte oon allen. Der llmftonb, baff ber Hoingbuft oftmalg mit anbern, gumal mit bengotoiben,
Düften oerbunben oorlommt, bebingt oiete Sibftufungen begfelbeu. Sim meiften überein=
ftimmenb mit bem Dufte frtfdßer, aug bem Vienenftocfe genommener ßoniggefüllter Sßaben
ift ber Duft aug ben Vtüten beg ©cßleßborneg, ber Sipritofeu;, .Kirfcß; unb SJianbelbäume
(Prnnus spinosa, Armeniaca, avium. Amygdalus communis 2c.), ebenfo jener beg gu ben
Drcßibeeu geßörigen Herminiiim, beg SBegborneg (Rhamnus pumila 2C.) unb beg 9Bangen=
frauteg (Cimicifuga foetida). SBenig abioeidßenb ift ber aug ben Vlüten ber Draubenlirfcße
(Primus Padiis), ber Sablröuter (Galinm Cruciata, vernum, verum), beg Sllpenoergiff;
meinuicßtg (Myosotis alpestris), beg Tßlope« (Phlox paniculata), ber ©eibenpflange (Asclepias),
ber ©cßioalbenmurg (Cynanchum), beg Lercßenfporneg (Corydalis cava), meßrerer
9Bolfgmild;arten (Euphorbia Cyparissias 2C.), ber SBeibeu (Salix Caprea, daphnoides 2C.),
einiger Korbblütler (g. V. Cirsium arveuse unb hrachycephalum), oieler Dolbenpftangen
(g. V. Angelica officinalis, Heracleum Sphondylium, Meum Mutellina, Pimpinella
magua), gaßlreidjer ©djotengeraäcßfe (g. V. Alyssum montanum. Erysimum odoratum),
meßrerer Dnlpen nnb Sandje (Tulipa silvestris, Allium Sibiricum, Chamaemoly 2C.),
beg Hetbelorneg (Polygonum Fagopyrum) unb nocß oieler anbrer. Sind; ber fogenannte
füffe Duft beg Kleeg, loelcßer übrigeng nicßt nur an bem getoößnlidjen SBiefenltee (T r ifolium
pratense), fonbern audß an anbern Kleearten unb überßaupt an oieien ©djmetter;
linggblütiern (g. V. Trifolium resupinatum, Lathyrus odoratus) oorlommt, ift nur eine
Slbftiifung beg Honigbnfteg.
Die leffte ©ruppe ber Düfte begreift jene fauerftofffreien ätßerifcßen Die, toeldje bie
neuere ©ßemie Derpene nennt, unb loeldße bem entfpredßenb aig terpenoibe Düfte aufge=
füßrt loerben tönnen. Die ©toffe, oon loeldjen biefe Düfte auggeßeu, finben ficß batb in be;
fonbern Veßältern im Tffangengetoebe eingefdßaltet, balb in ben enbftänbigen föpfdßen;
förmigen Bellen ber fogenannten Drüfenßaare, oorioaltenb im Vereicße ber ©teuget unb beg
Lanbeg, feltener in ber Vlütenregion. Die befannteften in ben Vlüten oortornmenben terpe=
noiben Düfte finb ber oon bemkeroliöte auggeßenbe Drangenblütenbuft, loelcßer in ben
Vlumen ber Drangenbäiime (Citrus), in jenen ber ©arbenien (Gardenia), beg Pittosporum
Tobira, ber fibirifdßen Pirus baccata unb ettoag abgeäubert in ben Vlüten einiger Ükagno;
tien (g. V. Magnolia obovata unb Yulau) loaßrgenommen loirb, ber oon bem BEronenöle
auggeßenbe Bitronenbuft, loetdjer an ben Viüien einiger krten beg Dßpmiang (Thymus
citriodorus, moutanus 2C.) unb ingbefonbere audj an ben Vtüten beg Diptamg (Dictamnus
Eraxiuella) gerocßen wirb, ber Laoenbelbuft, welcßer oon bem nicßt nur im Laube, fon;
bern audj in ben Vlüten beg Laoenbelg (Lavandula) oortornmenben Laoenbelöle ßerftammt.
Daff bigweilen gweierlei kiedjftoffe gleicßgeitig aug einer unb berfelben Vtüte
entbunben werben, unb baff ingbefonbere ber Honigbuft nidjt feiten mit trgenb einem an;
bern oereinigt oorfommt, würbe einfcßaitunggweife fcßon wieberßolt erwäßnt. Die Beft=
ftellung beg Dufteg wirb burdß ein fotdjeg Bifftfttiinenfommen wefentlidß erfcßwert, gumat
bann, wenn oon ben beiben Düften baib ber eine, balb ber anbre oorßerrfdjt, unb wenn
biefeg Vorßerrfhen nocß bagu nacß ber Dageggeit wedßfeft. 3kan ßört niht fetten gang oer;
fhtebene Urteile über ben Duft einer Vlüte. Der eine Veobadjter glaubt ben Duft ber
Vanille, ber anbre ben beg Veilheng gu erfennen. ©g mögen beibe reht ßaben, infofern
nämlidj, afg tßatfählih gioeierlei Düfte berfefben Vlüte entftrömen fönnen nnb oon bem
einen Veobahter biefer, oon bem anbern jener Duft beffer waßrgenommen wirb.
S2er stütenbuft at§ Socimittel für ^nfetten unb anbre ariere. ^gg
r,-». ® 4 roiOT9ieitei, Sei bet geftftcauiia be« SHitenbiiftc« itetben ouäi noi) babired) ev.
ra h ! ©inneáíaufc^ungen bei bem Sííecíjen faft uraermeibíídj finb. ©omoM ber
©etcfjmaá aí§ auä) ba§ ©eftd^t föttnen Bei biefen Sinnegtäufdjiingen Beteiligt-fein. (SrBIicft
man eine keife, fo fommt fofort ber kelfenbuft in ©rinnerung. Dag fann gefheßeu, beoor
nodj ber oon ber keife auggeßenbe Duft gu bem ©eruhgorgane gelangte, ©g ift barum an-
guempfeßfen, bei Befiftefiung beg Dufteg bie betreffenbe Viüie gar nidjt augufeßen unb mit
gefhtopnen kugen bie Unterfuhung gu mähen, etwa fo, baff man einem Vefannten bie gu
prufenbe Vinte erft bann oor bie kafe ßäft, wenn biefer oorßer bie kugen gefhloffeu ßat.
or r f r iieahtengioert ift bie Dßatfahe, baff naße oerwanbte, äiifferlih äßnlihe
krten ßaufig oerfhiebene Düfte befiffen. Skeßrere Veifpiete finb bereitg in ben obigen
Vergeicßmffen eingefhaftet, unter anbern, baff Gymnadenia conopea kelfenbuft bie ißr
ungmein äßnlihe Gymnadenia odoratissima bagegen Vanitlebuft befifft. Von ben krten
ber ©attung ©eibetbaft (Daphne) ßat Daphne alpina Vanillebuft, Daphne striata BUe;
berbuft Daphne Philippi Veithenbuft unb Daphne Blagayana kelfenbuft. Die fo naße
oerwaubteu Ordus fragrans unb coriophora finb gieihfalfg an ißrem oerfdjiebenen Viüten=
bufte aiigenblidlidj gu erfennen. Skit Leíhíígfeit nníerfheibeí man audj bie Düfte wethe
ben oerfhiebenen krten oon Syringa, Tilia unb Sambucus gnfommen. koh auffaiteiiber
oerßalt^ e» ffh in biefer Vegießung mit ben kofen. SBer ffdj nur einigermaffen mit biefer
artenreihen ©attung abgegeben ßat, wirb bie Rosa alpina, pimpinellifolia, arvensis,
indica moschata, canina. Gallica, cinnamomea, Centifolia unb Thea mit gefhloffenen
kugen fofort am Dufte erfennen. Skertwürbig tft eg anh, baff oon naße oerwaubteu krten
bie Vluten ber einen buften, bie ber anbern buftfog finb. Platanthera montana eutbeßrt
beg Dufteg, wäßrenb Platanthera bifolia einen ftarfen keffenbuft augßaudjt. Viola tricolor
ift buftfog, Viola polychroma entwidelt ftarfen Veifhenbuft. Die Vlüten ber P r imula
Lehmanni finb oßne Duft, jene ber ginn Verwehfein äßnfihen unb burdj wenig in
bie kugen faflenbe Skerfmafe ber ©eftalt unterfheibbaren Primula Auricula entbinben
ftarfen kurifefbuff. Diefe Dßatfahen finb afg Vefege für bie Dßeorte ber fpegififhen Kon;
jtitution beg Trotopfagmag, oon wether fpäter tn bem kbfhnitte über bte ©ntfteßuna ber
krten bie kebe fein wirb, niht oßne Vebeutung, unb eg foil ßier fhon oor läufig auf biefen
Umftanb aufmerffam gemäht fein.
.vjn betreff ber SBaßrneßmung beg Vlütenbufteg burh Diere ftnb wir oieien Boßk
fhlüffen auggefefft, weif ffh nnfer Urtetf oorwaffenb auf bie eigne ©ernh«empfinbung ftüfft
unb eg feßr leiht mögfih, ja fogar waßrfheinith ift, baff bag kiehoermögen ber btnmen=
befuhenben Diere oon bem unfern wefentlih abweidjt. Dem ©eruhe beg Skenfhen bient
ein fharf umgrengteg ©tüd ber ©djfeimßaut im obern Dette ber kafenßößle Bn einem
eigentumfihen Skafhenwerfe treffen bort bie oberffähiihen Beilen ber ©hfetmßani mit ben
lefften Vergweigungen beg kiehnerog gufammen, unb auf biefeg befhränfte ©ebiet müffen
SDiifte uumittelBar einratrfen, wenn fíe eine ©eruc^gempfinbung ^eröorrufen folien
Aag t)t aBer mieber nur möglich, menn bie Siie^ftoffe aig ®üfte in ber Sufi oerteiit finb
unb wenn bie fo gefhwängerte Luft über ben erwäßnten Deit ber kafenfhfeimßaut ßin!
Itreiht. ©g würbe in früßerer Beit angenommen, baff bte über bie kiehfhieimßout ßinftrei;
henben ©toffe bort in einer Biüfffgfeit getöft werben, ffh im gelöfteu Buftanbe oerbreiten
unb nur fo auf bie Steroenenben ©inffuff neßmen fönnen. Diefe kuffaffung ift aber mit
einer keiße oon Dßatfadjeu im SBiberfpruhe, oon weihen bie wihtigften ßeroorgeßobeu
werben folien. Vefanntlih riehen wir auh gewiffe Sketalle, beren feinftoerteitte, oon ber
befprodjenen Skaffe abgefpaltene Deifhen in bie kafe fommen, obfdjon biefe Sketalfe im
Vereihe ber ©hfeimßaut gewiff niht föglih finb. ©benfo teßrt bie ©cfaßrung baff wir
furg nadjeinanber feßr oerfhiebene ©toffe gu riehen im ftanbe finb, wag nidjt' ber B«I1
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