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ber Todeu bei rußiger Sufi ftuubeniang abgelagert bieibeu. Erft beim Eintreteu eineg irä'-
tigen SBinbftoffeg wirb er aug ber ©cßale weggeblafen nnb in mageredjier Siihtung gu anbern
über bag SBaffer aufragenben Slßren ßingetragen, beren Vlüten fidj nodj in einem feßr
frütjen Entioidelnnggguftanbe befinben, nnb mo gmar bie oierftroßligen Siarbeu fdjon gur
Sliifnaßme oon Toden bereit, aber bie Sintßeren nodj nidjt aufgefprungen unb bie Vlumen-
blätter nodj gefdjloffen finb (f. nntenfteßenbe Slbbilbung).
Slocß auffadeuber alg bei biefem Saidjfrante ift bie geitioeilige Sluffpeidjerung beg Tod'
leng in ben auggeßößlten Vlumenblättern bei bem Dreigade (Triglochin). Sludj bei biefer
Tffange eilt bic Entioidelung ber Siarbeu jener ber Slnißeren um 2 — 3 Dage ooraug. ©o-
Krauje» Öaid)fvaut (Potamogetón crispus) mit aii§ftäuBenben ^^^ollen. ©gl. 0.133, 145 nnb 148.
lange bie fprengmebelförmtge Siarbe am ©djeitel beg Btucßtfnoteng frifh onb gur Slufuaßme
beg Todeng geeignet ift, finb bie Sintßeren gefhloffeu, unb erft bann, wenn bie Starben oer-
wellt, oerfdjrumpft unb gebrannt finb, öffnen ffh Sintßeren (f. Slbbilbung, ©. 147,
Big. 1 unb 2). Die Todeublätter, feh^ an ber Baßl, fteßen in gwei breiglieberigen SBirteln
überetnanber (ogl. Vanb I , ©. 605), unb unter jebem Todenblatte befiubet ffh ein tief
auggeßößiteg Vlumenblatt. ©obalb ffdj bte Sintßeren öffnen, lodert ber Toden in bie Slug-
ßößlung beg barnnterfteßenben Vlumenblatteg, bag ffh ingwifhen etwag oon ber Sldjfe entfernt
nnb gelodert ßot. H^r oerweilt er fo lange, big ißn ein bie fhlanlen Vlütenäßren
tjin= unb ßerjhwenlenber SBinbftoff aug feinem geiiweiltgen Verffede ßinaugbläff. Venter-
lengwert ift ber Umftanb, baff ffh nidji ade feh§ Slnißeren einer Vlüte auf einmal öffnen,
fonbern baff guerft ber untere breiglieberige SBirtel ber Todeublätter an bte keiße lommt,
unb baff bann, wenn ber Toden berfelben auf bie angegebene SBeife burh ^on SBinb entfüßrt
worben ift, fowoßt bie entleerten Todeubiätter alg auh bie barnnterfteßenben Vlumenblätter
abfaden. Sinn erft lodert ffh ber nädjft ßößere SBirtel ber Vlumenblätter; bie Sintßeren
ber brei obern Todeublätter fpringen auf, ißr Toden gleitet in bte barunterfteßenben Slug-
fadnngen ber Vlumenblätter, unb eg wieberßolt ffh genau ber früßer gefhilberte Vorgang.
Sllg ein britteg ßierßer geßörigeg Veifpiel wäre nodj ber ©anbborn (Hippophae) er-
wäßnengwert, ber auf ©. 109, Big. 2—5 abgebilbet ift. Die Vlüten erfheinen bei biefem
©trandje an ber ©eite ßolgiger Broeige in Bonn Heiner Knäuel gruppiert. Bebe ©taubblüte
fefft ffh ang oier Todenblättern unb aug gwei fdjalenförmigen, gegenüberfteßenben Ded-
blättern gufammen; bie lefftern liegen mit ißren känbern aneinanber, unb eg entfteßt baburh
eine Heine Vlafe, in ber bie oier Todeublätter oerftedt finb. Der Toden ßat eine orangegelbe
Barbe, ift meßlig unb wirb fhon gu einer Beit aug ben Sintßeren entbunben, wenn
bie Viafe noh gefhloffeu ift. Er fällt auf ben Voben beg blafenförmigen Hoßlraumeg unb
ift bort gegen kegen unb Dan burh bte ißn überwölbenben Dedblätter trefflih gefdjüßt.
SBenn ein warmer, trodner SBinb über bte ©anbbornfträncßer weßt, öffnen ffh bie Vlafen,
eg entfteßen gwei gegenüberfteßenbe,
Haffenbe ©palten, unb ber Toden wirb
aug feiner bigßerigen Slblagerungg-
ftätte in Heinen Tuffen ßinauggebla-
fen. Vei feiihiem SBetter fhlieffeu bie
beiben Dedblätter rafh gufammen unb
fhüßeu ben noh oorßanbenen Toden
gegen Siäffe; bei Eintritt trodner SBit-
terung weihen ffe wieber augeinanber,
geftatten bem SBiube ben Durhgug unb
laffen bie Sleffe beg noh oorßanbenen
Todeng enifüßren. Durh biefe ein-
fadje Vorrihtnng wirb oerßinbert, baff
ber ftäubenbe Toden bei kegenwetter
©re i ja t i (Triglochin palustre): 1. ©ine ©liite, beren fprcngiuebeH
burdj Siäffe oerbirbt, unb auberfeitg iff
förmige ©arbe bereitg beiegung§fäl)ig ift, luäijrenb bie fämtUd)en
^nti)eren nod) geftbloffen finb. — 2. ©ine ©lüte, beren 91arbe bereitg
boh l>le Sltögiihleit gegeben, baff er bei
üertüelit ift, mäl)renb bie brei untern ?lnii)eren fid) geöffnet unb ii)ren
bem Eintritte günftiger ätifferer Ver-
5poHen in bie barunterfteijenben auggei)öl)Itcn ©erigonblätier abgelagert
i)aben. — ©on beiben ©lüten bag oorbere untere ©erigonblalt meg=
ßältniffe gu ben Siarbeu beuahbarter
gefd)uitien. 8fad) bergrö^ert. ©gl. ©. 133, 146 nnb 148.
©träudjer gelangt.
Bm Bufammeußauge mit ben ßier in langer keißenfolge gefhilberteu Einridjinngen,
beren Vebeutung barin liegt, baff bag Slugftäuben beg Todeng nur in ben geeignetften,
günftigften Bedpunften erfotgt, fteßt auh I’d Bi^odjaltung beg SBegeg, auf welhem ber ftäubenbe
Toden burh SBinb fortgefüßrt wirb, unb weiterßiu auh I'd ©eftalt ber gur Sluf-
naßme beg ftäubenbeu Todeng beftimmten karben. SBag bag erffere anbelangt, fo iff eg
eigeuttih felbftoerftänblih, baff f ih in bte Vaßn, auf welher bie ©taubwölfhen
beg Tolleng gu ben Siarbeu ßingefüßrt werben follen, fein Hlubernig ein-
fhiebt. SBürben bie Vlüten beg Dreigadeg, beg fiaihfrauteg unb ber ©räfer oon breiten
Saubblättern oerßüdt fein, fo müffte ein groffer Ded beg Todeng an biefen Vlättern ßängen
bteiben, unb er müffte bafelbft gerabe fo gu ©runbe geßen, wie wenn er auf bie Erbe ober
in bag SBaffer gefallen wäre. Dem entfpredjenb finb aucß ade Viüien, aug weihen ber SBinb
ben Toden fortgublafen ßat, an ben obern Enben ber ©tengel in Slßren nnb kifpen gu-
fammengeftedt unb frei in bie Buft ragenb, aber niemalg oon breit angelegtem Saubwerfe
oerbedt. Vefouberg gu beadjten iff auh l'or Umftanb, baff eine groffe Baßl ber Tflangen mit
ftäubenbem Toden oorlätiffg blüßen, bag ßeifft fhon gu einer Bod ißren Toden bem SBiube
übergeben, wenn bag grüne ßaub noh uneniwidelt in ben Knofpen geborgen iff ober eben
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