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Stod; auffallenber tritt biefe Erfheiniing bei Tfiaugeu mit einijäiifigen Viüteu ßeroor.
Von ben Bioeigen ber Eidjen, Virfeu, Erien 2C. ßängen bie ftäubenbeu Vtütentäffdjen atg
fdjioantenbe Onaften nah abioärtg, wäßreub bie Viüien mit ben belegunggfäßigen karben
au benfelben ober andj an benadjbarieit ¿weigen ftetg barüber fteßeu (f. Sibbiibnng, ©. 133).
Slu ben Stiien ber Bihienbänme finb nur bie ßerabßängenben ©eüeitgroeige mit ben ©taub-
blütenftänben, bie, oon fern gefeßen, faft ben Eiubrud roter Erbbeeren maheu, gefdjmüdi,
wäßreub bie gn beftäubenben Bi'iihtbiüienftäube alg fleine Bapfen au benfelben Siften
obenauf wie bie Kergen auf einem SBeißnahigbanme emporragen; ja, oiete Bfdltenbänme
tragen mir an ben oberften tfien, timpp am Sßipfel, bie Bnihtblüten, an ben untern tfien
bagegeu mir ©tanbblüten, nnb eg würbe ßier eine Veftäubnng ber erfiern gaiig nnmögtih
fein, weuu ber Todeu mir iu ßorigontaier kidjinng burh bie SBiube entfüßrt würbe, ©elbft
an gweißäufigeu Tfiaugeu ift eine fotdje tiefere Sage ber ©tanbblüten gn beobadjten, nnb eg
wirb biefelbe babnrdj erreidjt, baff bie ©töde mit ©tanbbiüten im Verßäitniffe gu jenen mit
Byihtblüien niebrtg bleiben, ©o fießt man g. V. auf ben Hanffelbern bte fiänbenben
Tflangen niemafg bie Höße berjenigeu erreiheu, bereu Vlüten beftänbi werben follen. Die
Sioßrfolbeit (Typha), bie Boelfolben (Sparganium) nnb meßrere Halbgräfer, namentlih
gaßlreidje Slrten ber ©attung ©egge (Carex), toeldje eintjänfige Vlüten ßaben, fheiueu- aller-
bingg eine Slngitaßme gu macljeu, ba bei ißueu bie ©ianbHüien über ben Bnidjiblüteii fteßen;
ßier fommeu aber infotge nmjleihgeittger ©tredung ber Sthfen bie gn befiänbeubeu Vtüten
beg einett ©todeg niit älterm ßößern ©ieitgel gewößnlidj ßößer gu Hegen atg bte ©tanb-
blüten beg nebenbei fteßenben ©todeg mit jüngerm ntebern ©tengel, nnb man famt fidj burdj
Veoadjtiing leidjt übergengeu, baff andj ßier ber ftäubenbe Todeu bnrdj bie Snfifirömnngeu
nidji in wagerehier, fouberu in fhräger «kthtnng nodj aufioärig entfüßrt tutb an bie gn
belegenben Siarbeu beuahbarter ©töde angeweßt wirb.
Dag ift aderbiugg nidji fo aufgufaffeu, atg ob bei bem Eitifüßren beg ftäubenbeu Todeng
bnrdj ben SBinb gar fein Toden gnr Diefe getangen würbe; für bie Skeßrgaßl ber Bäde
aber fteßt eg anffer Brage, baff bte SBöltheu beg Vlütenftaubeg, wetdje bnrdj mäffige
^ inb e fortgefüßrt werben, gnnädjfi nah anfioärtg fdjwebeit nnb entweber
fdjon auf biefem SBege gn ben ßößer fteßenben gn belegenben karben gelangen,
ober aber erft fpäter, wenn bie über weite känme oerteilien Tolleugeiten bei
rußigerer S u f i wieber taugfam gnr Diefe finteii, bte karben belegen, äßnHh
fo, wie ber in ben ©iiiben anfgewirbelie ©taub fhliefflidj wieber longfam gnr Diefe finti
nnb ade Sköbei in ber ©inbe alg gleihmäfftge ©djiht belegt.
Vei einigen Sirieit toirb ber Tollen in bemfelben Singeitblide, in weldjem
bte Slntßereufäher atiffprtngen, mit ©ewalt in bie Su fi ßtitanggefhleuberi
nnb enifhtoebi in Bonn fleiuer ©iatibwölfhen fdjräg itadj oben. Bn unfern ©egenben
t)i btefer Vorgang befouberg fdjött an ben keffeln gn feßen. SBer fidj an einem ßeden
ianfrifdjen ©ommermorgeit oor ein Dididji aug keffeln ftedt nnb bort guwartet, big bie
erfien ©onnenftraßlen bte Vlüieit firetfen, wirb niht wenig überrafdjt, wenn er balb ßier,
baib bort ein tteiueg btaffeg ©iatibwölfhen oon ben bttnfei belaubten ©ianbeit anffteigen
ließt. Slnfänglth ffnb bie ©iatibwölfhen nur oereingett unb erßebeu fidj in abmejjbaren
Beitränmen, adgemah roerben fie ßäufiger, nnb bigweilen fießt man fünf, fedj§ unb meßr
tm felbeu Slugenbltde nnb in geringen Slbfiäiiben enifteßen. kah unb nadj aber fteden ffh
bte fleinen Epptoffonen wieber feltener ein, nnb eße noh eine ßalbe ©tunbe oergangeit ift,
ßerrfht über bem keffetbidihie wieber oodfiäitbtge knße. Vei Veffhitgnng aug nähffer käße
erfennt man teidji, baff bie eben gefhilberte Erfheiittiitg auf einem plöffltdjeit Slnffhitedett
ber fabeuförmigeu, iu ber Kuofpe fhltngenförmig eingebogenen Dräger ber Slnißeren unb
etuem glethgetiigeii Verfielt ber Slnißerenfädjer berußt.
SBie mit niifern Steffeln oerßält eg ffdj mit beit Strien ber ©attung ©lagfrani (Parietaria)
nnb mit gaßlrethen tropifheu Uriictiieeit. Eine biefer leffiern nämlth, bie im gentralen
Stmerifa tjeimifdje Pilea microphylla (anh unter bem kamen Pilea muscosa befannt),
wirb ßäuffg in ben boianifhen ©ärien gegogeii, um an ißr bag Stugfhleubern beg ftäuben-
ben Todeng geigen gn fömien. Skan brandji biefe Tffouge gnr Beit, loemt ffe mit VIü-
tenfnofpen bebedt iff, mir mit SBaffer gu befpriffen unb bann aug bem ©hatten in bte
©oime gn fteden, fo geßt fofort ber ©peftafel log. Sin allen Eden unb Enben epplobteren
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^nptermaulbeerbaum (Broussonetia papyrifera): 1. ßin iidauDter giucig mit töpfiljcuförmig üevcinigtcii grVudjtDiuten. ~
2. ßin be§ ßaui)c§ beraubte» mit nijrenförmig gruppierteu ^oiienbiüten. — 3. ßtne uod) gefdjioffene ijlotleublüic
im S3äugSid)nitte. — 4. ßine geöffnete ^oflenblüte im ßnitg^fdjniiie; ^mei Slutßereuträger nod) eingcfdjiagen, ein Stntßcren-
trägcr nufgefdjneilt unb au§ ber oufgefprungeuen Slutßere beu ipollcn au»fd}ieuberitb. ~ 5. ßine geöffnete '.jSotlenbUite, beren
fämtlidje ^ollenblättcr bereite aufgefdjueiit fiub uub ben Rollen au3 beu Slntßereu au^gefdjleubert ßaben. — 6. Qiuei fr*rud)t=
blüteu mit langen ßaarigeii Siarbeu. — g-ig. 1, 2 iu natürlidjer ©röfee; gfig. 8—6 : 4—5fad) üergröfjert. Sigl. B . 136
uub 148.
bie Vlüienfnofpen, nnb eg wirb toeifflther Vlütenftanb in Bonn Heiner SBöitdjen in bie Suft
emporgefhleubert. Stndj niete Skoreeit geigen biefe Erfheinniig, fo iiamenHih ber Topien
matilbeerboum (Broussonetia papyrifera), oon beffen Vlüten obenfießeitb eine Slbbilbung
eiitgefhaltet tft. Die Todenblüien finb an ber genannten Tffouge äßrenförmig gruppiert
(f. Big. 2), unb jebe eingelne Vlüte befteßt aug einem telhartigen Terigoit tmb oier barüber-
fteßenben Todenbläitern. Die giemlidj bideit Dräger ber Stutßere finb in ber gefhloffenen
Kuofpe eingefhlagen (f. Biß. 3) nnb tote lUjrfebern gefpamti; fobalb fidj aber bag beherförmige
Tenigon öffnet, fdjneden bte Dräger ber Sintßereit einer nadj bem anbern empor;
gleihgeitig fpringen anh bie Stnißerenfäher auf, uub ber Toden wirb ang ißueu geioattfam
in bie Suft geftreut (f. Big. 4). ©iub färnHidje Slntijeren entleert, fo trümmen ffh bie Dräger