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200 ¡yor tpf íansurg unb Sertne[;ntng bui'cfj grüdf;te.
fein fönnte, wenn bie ©erncßSempfinbung on eine oorßergeßenbe kufföfiing beg kiedßftoffeg
in ber bie ©cßleimßout burcßtränfenben BEiffigfeit gebunben wäre, ©ang befouberg aber
fällt ßier ing ©ewicßt, baff bie ©erndßgorgane oieler Diere ber ©cßEimßaut gang entbeßren.
Die Koiben nnb B^Pfeu an ber Dberftädße ber Boßler, welcße bie ©erucßgorgane ber Bnfeften
bilben, fteßen gwar an ber einen ©eite mit gangliöfen Steroenenben in Verbinbnng, aber
oon einer ©cßteiiußant ober einem ber ©cßleimßaut äßnlihen ©ebilbe, welheg flüfftge ©toffe
entßaiten ober augfheibeu würbe, ift an biefen ©ernh«orgonen niht« gu finben, unb ben=
nod; geihnen fid; bie Bufeften burd; einen nngemein feinen ©erud; oug.
Die ©rregnng ber Steroenenben im ©eruhgorgane fann baßer nid;t bie Beige einer
oorßergeßenben Löfnng beg kied;ftoffeg fein, fonbern muff afg Übertragung einer Vewegung
gebadjt werben, ©g liegt naße, fid; oorgiifteden, baff bie Skolefüfe ber in ber Suft oerteiliert
kiedjftoffe fid; in einer wirbelnbeu, penbelnben ober wie immer gearteten fhwiugenben Ve=
wegnng befinben, unb baff fie biefe Vewegung onf bie ©nben ber ©eruh«neroen übertragen,
fobalb fíe mit bem ©erudjgorgane in Verüßrung fommen. Da bie keroenenben niht bfoff;
liegen, fo muff biefe Übertragung burh bte über ben Steroenenben gelagerten Deile oer;
mitteli werben, nnb eg toirb oon bem Vaue biefer oberfiähfihfEu, unmittelbar an bie Suft
greugenben ©hihf abßängen, ob biefe Vermittelung rafdjer ober fangfamer, oollfommener
ober nnoollfommener erfolgt. Domif bie ©rregung ber keroenenben, weihe wir ung afg
eine Vewegunggform oorftellen, alg ©ernh empfunben werbe, ift notwenbig, baff fte oon
ben Sieroenenben gum Beutralorgane fortgepflangt werbe, kun ergibt ffh ober bie ßeiftige
Brage: Veriißen bie oerfdjiebenen ©eruh«empfinbungen borauf, baff ein Deil ber keroen=
enben nur oon biefem, ber onbre nur oon jenem kiehftoffe erregt werben fann, unb baff
ein befouberer Duft, wie beifpielgweife jener beg SaoenMlöfeg, nur bann empfunben wirb,
wenn bie ber Vewegunggform ber Saoenbelölmolefüle angepafften Steroenenben erregt wer=
ben? Dber berußen bie oerfhiebenen ©erudjSempfinbungen barouf, baff bte ben Skofefülen
eineg beftimmten kiehffoffeg gufommenbe Vewegunggform oßne weitereg oon jeber beítebt=
gen Steroenfafer beg ©eruh«orgong gu bem Bentrolorgane übertragen werben fonn unb bort
eine beftimmte ©erudjgempfinbung oeranfofft, fo baff alfo eine unb biefelbe Steroenfafer,
weihe furg oorßer bie Vewegunggform beg Sooenbeföleg übertragen ßatte, im nähften
kugenblide auh öie ben kiolefülen beg ©ßforoformg gufommenbe Vewegunggform auf bag
Bentraforgan gn übertragen oermag?
Die eine Hppotßefe fefft ooroug, baff begrengte Deite beg Bentralorgang fowie bie gu
bemfelben ßinleitenben Steroenfofern, obfhon fie für unfre finnfthe Söaßrneßmung gang
übereinftimmenb gebaut finb, bennoh öer ©rregunggfäßigfeit ffh wefentlih oonetnanber
unterfheiben. ©in Deit fann nur oon ben Skolefülen beg Sooenbeföleg erregt werben unb
wirb oon ©ßforoformmofefülen niht beeinflufft, ein anbrer Deil wirb nur burh öie ©hmin=
gungen ber ©ßtoroformmolefüle gum Skitfhtoingen oeraulafft, aber burh öie etgentüm=
lihen ©hwingungen ber Sooenbelölmolefüte niht in Skitfeibenfhaft gegogen. SBer für
biefe Hppotßefe eintritt, muff in Verüdffhtigung ber unüberfeßbaren kienge oerfhiebener
kiehftoffe auh eine überaug groffe Skenge oerfhtebentlih empfängliher keroenenben im
©erudjgorgane ooraugfeffen, fefbft bann, wenn ongenommen werben follte, baff im ©eruh«=
Organe niht für jeben eingetnen, fonbern nur für ©ruppen äßnither kiehftoffe eine ©teile
auggebilbet ift, unb baff bie eingelnen ©eruh«formen ber ©ruppe nur burh oerfhiebene
©tärfe ber ©rregung oeronlofft werben. Die anbre Hppotßefe fefft ooraug, baff jebe keroen=
fafer beg ©eruh«organg gufolge ißreg Vaueg befäßigt ift, oerfhiebene on ißrem äuffern ©nbe
oeranlaffte Vewegunggformen auf bag Bentralorgan gu übertragen. Die ben Skofefülen beg
Saoenbelöleg eigentümlihen ©htotngungen würben niht nur auf bie keroenenben ©inffuff
neßmen, fonbern ffh olg fpegififdje Vewegunggform burh öie gonge Steroenfafer big gum
SBaiirRefwntng ber Siütenbüfte oon feiten ber poííenübertragenben 2 :iere. 2 OI
Bentralorgane fortpffangen unb bort afg Saoenbelölgernh empfunben werben, unb biefelbe
M d!fr f r ’"' Saoenbeigerudj oermittelt ßatte, oermag im nähften kugen=
bhde bte oon ©ßloroform ouggeßenben ©hwingungen weiterguleiten unb ben ©ßloroformrmllefe
1 7 7 7 ? Delepßong in To;
rállele fteHen laffen, wemgfteng tnfofern, afg burh eine unb biefelbe tefepßonifhe Seitnna
bie oerfhiebeufteu an bem einen ©nbe gefprodjenen SBorte unoeränbert on bem anbern ©nbe
gur ©eltung fommen. Die Vorfíedung einer Bortpffangung fpegififher, oon kiehftoffen
angeregter Vewegunggformen oon ber Teripßerie burh bie gange keroenfafer big gum
Bentralorgane loffi aucß bie Slnnaßme gu, baff bie keroenfafern beg ©eruh«organg oon
gewiffen ®^offen gar mht erregt werben, ©hwingungen, weihe burh tßre ollgu groffe
S T T a T f i m »iecfinerten üktfldaen, roerben Irinen
ru b ersT ü ffe b T r ,T A " l l ' f-lMaen, bur« beibe tommt mon
gu bem ©hluffe, baff bei Skenfhen unb Dieren, entfprehenb ber oerfhiebenen ©mpfänglihfeit
fteLn i i ’ ©eruhgorgaiie, eine groffe Verfhiebenßeit in betreff beg kieheng be--
fteßen fann. SBenn burh bie in ber Suff oerteiften Skofefüfe trgenb eineg ©toffeg fein
ber kiehfhleimßaui beg Skenfhen erregt, begießentlih bewegt wirb
rnhpn f r r w " ’ s 7 ' ©eriihgorgoue biefeg ober jeneg Diereg ffh keroei
7 s t ^Afer Skolefüte empfänglih finb. ©^ wäre anh er;
üarlih, baff ein ^nfeft Hpagintßen, aber feine kofen, ein anbreg kofen, aber feine Hpo;
^ntßen rohe. Dief^ ®^Sebnig ift aber gur ©rftärung ber Síníodung gewiffer Diere gu
7 7 t ^enfhen buftfog oortommeu, fowie gur ©rffärung ber ©rfheinung baff
manhe Vfüten non ber einen ©ruppe ber Bnfeften mit Vorliebe aufgefudjt, oon ber anbern
o f r r f r t ln r s Söihiigieit. Die gur Überfteibung
oon Lauben, ©etanbern unb Skauern ßäufig gepftangte, gu ben keben geßörige Ampelopsis
qmnquefolia entwidelt im Hohfommer Vtüten, wethe oon ben Vtenen feßr gern unb
feßr fteiffig befucßt werben. Die Barbe ßat alg Síníodunggmitíel in biefem Balte feine Ve;
f f f r f f r s r r f r ” Qrünlihe Kronenbiätter, finb unter ben Saubblättern oer=
r m Í geringer ©ntfernung niht meßr bemerft.
ubriglafft, baff bie Vtüten ber Ampelopsis oon biefen Dieren aug gtemliher ©ntfernung
f r r s f r neranfafft! Bür bag ©eruhgorgan beg Skenfhen finb biefe
Vintén aber buftfog! k ih i weniger merfwürbig oerßätt eg ffh mit ben Vtüten ber Baun=
®ieiefben finb auf gweierlei ©töden oerteilt, b. ß. ber eine ©tod
frs m l! f r f r 7 1 1 Bnuhibfüten, nnb ba ber Tollen niht ftäubeub
unb mht burh SBinbe oerbreitbar ift, fo muff berfelbe burh Bafeften oon ©tod gu ©tod
r f r f r i^ruhianlagen gur keife fommen foüen. Die Vlüten, gumal
Bruhibfuten, finb aber feßr unfheinbar, fie finb gwifhen bem Laube ßalb oerborgen
oon grunfiher Barbe unb fhmahem ©eruhe. Viele Bnfeften ffiegen an ißnen oorbei, oßne'
s f r f r 1 7 f r i fr Hauiffugfer, nämlih Andrena florea, befuht fie unb weiff ffe on
ben abgetegenften ©tanborten aufgufpüren, wag faum auberg erffärf werben fonn afg ba;
f r i ' 7 " f r Baunrübe auggefhiebener Duff gwar oon bem genanu;
Hautftugler, mht aber auh »on anbern Bnfeften waßrgenommen wirb. Diefen beiben
Veüpwlen oon nnanffäftigen, ben Skenfhen nnb angenfheinlih auh nieten Dieren bnfttog
S s ’f r f r r ' "frfr®^^®” ;®>^i9er oon beftimmten Bnfeften gern aufgefpürten Vtüten fieffen
ih bie öfterlugei (Aristolochia Clematitis), bie Heibefbeere (Vaccinium Myrtillus) bie
Btnergorhig (Oliamaeorcliis alpina), bag Braeibfatt (Listera ovata) unb noh niete o'nbre
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