Il ■ ;!
‘í:
i
[ie oon beni Sluge beg Skenicffeu auf bie ©ntfermmg oon 15 ©cßritt nodj gang gut unter=
fdjieben loerben fönnen. Die Vlüten oon nngefäßr 10,000 oerfcßiebenen Korbblütlern, 1300
Dolbenpflangen nnb nngegäßlten Valbrianen, Steifen, ©ternfräntern, ©pier|tauben, ©djmet=
terling^blüitetu, Sippeublütlern uub Kugelblumen uerbauien eSber Häufung itjrer 33lüten,
bag fie fdjon oon fern gefeßen roerben fönnen. Vereingett roürbeu fie ißrer Kleinßeit roegen
faum beadjtet roerben.
Bn oieien B«Gen ift nidjt fäintlidjen, fonbern nur einem Deite ber gu Dolben,
Drnnben nnb Köpfdjeu oereinigten Vlüten bie Slufgabe gugeroiefen, bie @e=
famtßeit anffalfenb gn madjen. Sin ben gn ben ©djotengeroäcßfen gäßleubeu Slrten ber
©attung Iberis (g. V. Iberis amara, gibraltarica, umbellata; f. Slbbitbung, ©. 180,
Big. 17), an ben meiften ©fabiofen (g. V. Scabiosa Golumbaria, eretica, graminifolia)
unb an nidjt roenigen Dolbenpftangen (Daiicus, Heracleum, Orlaya; f. Slbbilbung, ©. 180,
Big. 15 unb 16) finb bie am Umfange ber Dolbe ober ber Köpfcßeu fteßenben Vlumen ein=
fettig geförbert; jene Vlumenblätter, roeldje oon bem Skittelfelbe beg Viütenftanbeg abgeioem
bet finb, erfdjeinen anffalfenb oergrößert unb madjen ben ©inbrnd furger, oon ber Tenpßerie
anggeßenber ©iraßlen. ©eßr beadjtengroert finb iii biefer Vegießung audj einige ©cßotem
geroädjfe aug ben ©attungen Alyssum, Dentaria unb Sisymbrium. Von ißnen fann man
uidjt fagen, baff bie am Umfange ber Dotbentraube fteßenben Vlüten einfeittg geförbert
finb, nnb bennodj neßmen fidj biefelben gang roie ftraßlenbe Vlüten aug. Dag fommt baßer,
baff'bei biefen Tffansen bie Vlumenblätter nicßt abfallen, nadjbem bie Vefegung ber neben
ißnen fteßenben Starben mit ^Jßoikn erfolgt ift, fonbern gurüdbfeiben, fidj gleidj ben Vlättern
eineg Viußeg aufeinanber legen unb, roag bag merfroürbigfte ift, fogar nodj geraume Beit
fortroadjfen. SSenn bie Vlüte ber ©teinfräuter: Alyssum montanum, Wulfenianum, cu-
ncatum (f. Slbbilbung, ©. 180, Big. 5) ben Hößepunft ißrer Entroidelung erreiht ßaben,
roenn oon ißren Sintßeren ToEen unb tn ißrem Vtütengrunbe für bie B»frfU>^
geboten roirb, geigen bie gelben Titten ber Vlumenblätter eine Sänge oon 3—4 mm; roenn
einmal bie Sintßeren ißren ToOe« abgegeben ßaben unb ber Vlütengrunb beg Honigg M
raubt ift, roenn bie Siarbe oertrodnet ift unb bie Bruhtfnoten bereitg gu fleinen Brüdjten
ougroahfen, mifft bie Tinrfo öer Viumenblätter 6 — 7 mm (f. Slbbitbung, ©. 180, Big-_ 6
unb 7). Söäßrenb alfo bie auf bem Hößepunfte ber Entroidelung fteßenben Vlüten im
Skittelfelbe ber Dotbentraube flein unb nnanfeßnlih finb, erfheinen bie am Umfange ber
Dotbentraube fiffenben alten Vlüten mit oergröfferten Vlumenblättern alg furge ©traßteu
unb bringen baburdj ben gangen Vlütenftanb mit beftem Erfolge gur ©eltung. Die alten
Vtüten ßaben ßier tß a ifä h iih U” n Vorteile ißrer jüngern Stah&arn bie Sln=
lodung ber Bnfeften übernommen.
Vei gaßtreidjeu ©eroähfen befhränft ffh bie Slbroeihung ber ranbftänbigen oon ben mit=
telftänbigen Vlüten eineg nnb begfelbeu Köpfheug niht nur auf bie Vergrößerung nnb etn=
fettige Börberung, fonbern eg fommt ba gur Slugbitbung gang oerfhiebener Vlumenformen.
Die Vlüten beg Skittelfelbeg erfheinen bet ißnett aufreht unb ßaben bie ©eftalt fteiner
Siößrdjen, jene am «kanbe fteßen ftraßlenförmig ab, finb gröffer, auh oiel augenfäffiger ge=
färbt unb ßaben entroeber bie ©eftatt furger, breiter TioHen, roie bet ber ©djafgarbe (Achillea),
ober langer, fhmaler Boogoo/ wie bei bem SBoßloerleiße (Arnica montana). Vei ber
Kornblume (Ccntanrca Cyanus; f. Slbbilbung, ©. 180, Big- 13) unb ben mit ißr oer=
roanbten Slrten ßaben bie ranbftänbigen Vlüten bie ©eftalt oon Dridjtern mit gefpattenem
©aume angenommen. Qm Bunern biefer trihterförmigen Vlumen fudjt man oergeblih
nadj Sintßeren unb Starben; ffe finb unfruhtbar ober „taub" geblieben, nnb eg ßat ffh
fo in bem Köpfdjen ber Kornblume eine oollftänbige Deilung ber Buuftionen unter bte
gioeierlei Vlüten oobgogen. Stur bie Vlüten beg Skittelfelbeg finb mit Tolfenblättern nnb
Brnhtanlagen oerjeßen, nur biefe bergen im ©rnnbe ber fleinen Vlumenrößren ben füffeu
Honig, unb nur biefe fönnen nadj erfolgter Vefrnhtung gu Brühten roerben. ©ie finb aber
feßr tmfheinbar unb loürben fdjon aug geringer Entfernung niht bemerft roerben. Da fom=
men ißnen nun bte ringgnm abfteßenben tauben Drihterblüten gu Hilfe, roeldje, mit prädj=
ttgem Slgurblau gefdjmüdt, roeitßin fidjtbar finb nnb bte Slufgabe ßaben, bie Büfetten für tßre
frudjtbaren kahbarblüten ßerbetgitfoden. Diefe überaug merfroürbige Deilung ber Slrbeit
in ber Vlüte eineg unb begfelbeu Köpfheug, roie ffe an ben Kornblumen oorfommt finbet
ffcß übrigeng auh uu meßreren cpmatifdjen Vliitenftänben, roie betfpiefgroeife an bem ©hnee=
Opiüus) unb ben Hortenffen (Hydrangaea Japonica, quercifolia tc.;
¡E. . © . 1 1 2 , Big. 8), allerbingg nur an ben Vliitenftänben ber loitb roahfenbeu
©töde; benn ber in ben ©ärten gepflegte ©hneebalf foroie jene Tffonge, roethe oon ben Siero
gärtnern gemeinßin Hortenffe genannt roirb, ßaben Vtütenftänbe, beren fäintlidje Vtüten
taub ftnb, unb aug roethen baßer feine Btüdjte ßeroorgeßen fönnen.
SBäßrenb bei ben gulefft befprodjenen Tffangen bie gur Slnfodung ber Bnfeften btenen=
ben gefdjkdjigfofen ober tauben Vlüten am Umfange beg föpfhenförmigen ober ebenfträin
fftgen Viütenftanbeg auggebilbet ftnb, trifft man bei meßreren Slrten ber mit ben Hpagintßen
mroanbten ©attung Muscari (g. V. Muscari comosum unb teuuifolium; f. Slbbitbung,
©. 180, Btg. 8) am ©heitel beg tranbenförmtgen Viütenftanbeg ein Vüfhel tauber Vlüteii
an, loeMjeg hirdi feine lebßafte Barbe feßr auffällt unb mit küdftdjt auf bte tiefer fteßem
ben, bei roeitem roeniger auffallenben frudjtbaren Vlüten offenbar biefelbe Stolle fpielt rote
ber Kräng ber tauben Vlüten an bem Köpfheu ber Kornbinme.
Qn jenen Bällen, roo bte bag Vlütenföpfhen einßütlenben ©tüff= ober Dedblätter bte
knlodttng ber Bnfeften^ überneßmen unb bem entfprehenb roeiff, gelb, rot ober btau gefärbt
ftnb, ift jebeg eingelne biefer ©ebitbe getoößnith oon fo geringem Umfange, baff eg felbft aug
geringer Entfernung ntdjt gefeßen roerben fönnte, aber burh Häufung biefer fteinen
Dedbtättdjen fann boh eine groffe Sötrfung ergieft unb fetbft auf bebeutenbe Entfernung
ber gange Vtütenftanb in ©idjt gebraht roerben. Sin ben unter bem kamen Bmmortetien
befannten Slrten ber ©attung Hclichrysum, fo beifpietgroeife an ber ßeitigen Vtume, roelhe
bte grtehtfhen Söallfaßrer oom Verge Sltßog mitbringen (Hclichrysum virgiueum) an
bem giertihen, bie ©tpfel ber forfifdjen Hohgebirge fhmüdenben Hclichrysum frigidum,
an ben auf ©anbßetben in ber kßeinebene ßetmifdjen gelbföpfigen Hclichrysum arenarium
unb an ben gaßtreihen, über bte felftgen Hößen beg Kaplanbeg oerbreiteten Slrten oon
roeidjen eine, nämlth Hclichrysum cximiiim, auf ber Dafel bei ©. 185 abgebilbet ift' finb
bie trodenßäutigen, bag Vlütenföpfhen umßüilenben ©huppen fhneeroeiff, golbgefb ober
rojenrot gefärbt. Vereingett loürben biefe ©huppen ißrer Kteinßeit roegen faum bemerft
roerben; gu Hunberten anetnanber gereißt unb gu fdjupptgen Hüafefhen georbuet, feilten fie
Ihon oon fern bte Slufmerffamfett auf bte oon ißnen eingeßüliten itnfheinbaren ßonig=
füßrenben Vtüten. Vegretfítherroeife rotrb bie Söirfung ber fhnppigen farbigen Hülffefhe
noh wefentlih erßößt, roenn bte oon ißnen eingeraßmien Viüienföpfdjeit gu Hunberten
nebeneinanber fteßen nnb gu bidjten Vüfhefn unb Knäuefn oereinigt ftnb. ©o fann eg
gefheßeu, baff Vlüfenftänbe, beren eingefne Deite nur roenige Sktllimeier Slugmaff geigen
auf meßrere ßttnberi ©hritt Enifernting nodj beutfidj gefeßen roerben fönnen. Ein feßr
eßrretheg Veifpiel bilben in biefer Vegießung bte in keufeelanb auf Vergßößen oon 1200
btg 2000 m ßeimifhen Huufften (Haastia pulvinaris unb Siuklairii), oon roelhen eine
nah öer katur angefertigte Slbbilbung auf ©. 184 eiugefhaltet ift. Die gaßltofen Viüten=
fopfhen finb an biefer Tffange gu ßatbfugeligen Skaffen giifammengeballt, roeldje bie Höße
Durhmeffer oon 1 m erreiheu. ©orooßl bie fhupptgen Hüllen alg auh
bte Vluten ßaben eine roeifftidje Barbe, unb ba biefe Haaftien an ©teilen ber Vergabßänge