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vorgekommen, und ich habe ihn blofs in den
inneren, höheren, von der Sommerhitze ausgetrockneten
Gegenden des Sertong der Provinzen
Minas Gera'ßs und Bahid gefunden, wo
er die offenen, mit Gebüschen abwechselnden
Gegenden bewohnt, und behende von einem
Baum oder Strauche zu dem andern fliegt und
schlüpft. In der Lebensart scheint er dem
Anabates erythrophthalmus nahe zu stehen.
Ich fand ihn zuerst in der Gegend von Anjicos,
unweit Barra da P'areda, wo er sehr
gemein war. Seine Nahrung scheint in Insecten
zu bestehen. Dieser Vogel ist höchst interessant
durch seinen merkwürdigen Nestbau.
Ich fand dieses Nest in der Mitte Monats Februar,
wo es Eier enthielt. An niederen,
schlanken Seitenästen mittelmärsig hoher Bäume
fand ich ihrer sehr viele, sobald ich die
greisen Waldungen verlassen hatte. Dieses Nest
bildet einen länglich-runden grofsen Bündel von
kurzen, zum Theil halbfingerdicken Reisern,
welche auf mannichfaltige Art queer durch einander
gefilzt und auf einander gehäuft sind,
ihre Enden stehen sämmtlich nach allen Seiten
unordentlich hinaus, so dafs man ein solches,
zum Theil drei und mehrere Fufs langes Nest,
kaum angreifen kann. Die Reischen sind sämmt-
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lieh mit verschiedenartigen Bindematerialien zusammen
befestiget. Nahe an der Basis oder
dein unteren herabhängenden Ende hat der Vogel
einen kleinen runden Eingang, er steigt
alsdann inwendig aufwärts, und hat nun in
dem äufseren grofsen Reisigbündel das eigentliche
Nest, von Moos, Wolle, Fäden, Bast und
dürrem Grase recht dicht zusammengewebt, in
welchem ich vier rundliche, rein weilse Eier
fand. Reifst man den äufseren grofsen Reisigbündel
auseinander, so findet man darin, wie
gesagt, das eben beschriebene, kleine, rundliche,
ebenfalls oben geschlossene Nest von
Moos, in welchem der Vogel sehr weich, warm
und sicher sitzt. Auf diese Art vergröfsert er
alljährlich sein Nest, indem er immer in der
nächsten Paarzeit auf den vorjährigen Reisigbündel,
rings um «den schlanken Zweig herum,
einen neuen setzt, und darin sein kleines Moosnest
erbaut. Man findet diese sonderbaren Gebäude,
wie gesagt, oft drei bis vier Fufs lang
an einem Aste herabhängen, und sie sind zum
Theil so schwer von Holz, dafs ein Mann sie
kaum schwebend zu halten vermag. Oeffnet
man diesen originellen Bau, so findet man zu
Oberst jedesmal das neue, und unter diesem
eine Reihe von alten Nestern, die oft von Mäui'rel
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