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und ist nicht selten. Ich fand ihn südlich in
der Gegend von Rio de Janeiro, Cabo Frio,
am Espirito Santo, überall wo geschlossene
Waldungen sich zeigten, und ich habe ihn selbst
den menschlichen Wohnungen sehr nahe kommen
sehen. Er ist nicht schüchtern, und wird
leicht geschossen. Seine Stimme ist ein mehrmals
wiederholter heller Kehllaut, und gleicht
vollkommen der des europäischen Grünspechts
(Picus viridis, Linn,). Die Brasilianer unterscheiden
diesen wie die nachfolgenden Vögel
nicht von den eigentlichen Spechten, und nennen
sie, wie diese, Pica- Pao* Die Botocuden
belegen die Baumhacker mit der allgemeinen
Benennung Hmin- Hmin, undeutlich durch die
Nase ausgesprochen.
Herr Professor Lichtenstein, der ein Paar
dieser Vögel in meiner ornithologischen Samm-r
lung sah, bestimmte sie für seinen Dendrocolaptes
guttatus, dennoch finde ich in der Abhandlung
dieses gelehrten Reisenden, die Länge
seines guttatus nur zu acht und einem halben
Zoll angegeben, und die des Schnabels zu anderthalb
Zoll, welche erstere geringere Lange
vielleicht durch das Ausstopfen des Vogels verursacht
worden seyn kann. Lichtenstein citirt
zu seinem guttatus den Pic-grimpereau com-
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mun des Azara, der mir aber doch von meinem
Vogel sehr abzuweichen scheint. Spixs
Dendrocolaptes decumanus {Tab. 87.) schemt
der von mir hier beschriebene Vogel zu seyn;
allein sein Schnabel wird auf zwei Zoll lang
angegeben, da er bei meiner Species nur anderthalb
Zoll miist, welches aber von der Art
das Maais zu nehmen, herkommen kann. Sind
beide Vögel identisch, so ist die Abbildung zu
sehr graubraun, und nicht hinlänglich röthlichbraun
gehalten.
P2. D, oh soletus, Licht.
D e r d ü n n z e h i g e Baumhacker,
B. Kehle hell gelb; Schwung- und Schwanzfedern
rothbraun; Körper gelblich-graubraun, Kopf, Hals
und Brust mit länglichen gelblich-weifsen Flecken;
Schnabel lang, stark, sanft gewölbt, der Unter-
Tiiefer weifslich.
Lichtenstein über die Gattung Dendrocolaptes pag, 7.
Beschreibung des männlichen Vogels:
Schnabel länger als der Kopf, etwa gebildet wie
an der vorhergehenden Art, aber im Verhältnifs
länger, schlanker und weniger hochj Nase
bis zu der Oeffnung befiedert; der Oberkieferrand
tritt über den unteren vor; Kinnwinkel
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