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(Sylvia sibillatrix), ist aber kleiner. Ich fand
dieses Vögelchen zuerst in den Manguegebüschen
an den Ufern des Flusses Mucuri, nachher
öfters im Innern der Provinz Bahid. Ein
Camäcan-Indianer, der als Jäger in meinem
Solde stand, brachte mir einst ein sehr merkwürdiges
Nest mit diesem Vogel, indem er hinzusetzte,
es sey von diesem kleinen Fliegenfänger
erbaut. An einem dünnen Zweige befestigt
dieser Vogel sein künstliches Nest mit
vielen Wurzeln und Haaren, es ist übrigens
gänzlich aus den schönen silberweilsen Flocken
eines gewissen Grases erbaut, welches häufig
im Campo zu Barra da P'areda wuchs. Die
Gestalt des Nestes ist lärigHch und schmal beuteiförmig,
unten rund zugebaut, und nahe am
Boden auf der einen Seite mit einem kleinen
runden Eingange versehen, der von oben herab
durch einen vorspringenden Theil, wie durch
ein Dach, geschützt ist. Die ganze Substanz
dieses merkwürdigen Nestes ist höchst dicht
und fest ineinander gefilzt, mit vielen Blättern
und Blüthen gemischt, und scheint im angefeuchteten
oder benetzten Zustande ineinander
gefilzt zu werden, da sie hart und fest ist.
Leider ist es mir nicht selbst geglückt,
diesen industriösen Vogel bei seinem Neste zu
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beobachten, doch glaube ich mich auf die Aussage
meines indianischen Jägers Henrico verlassen
zu können. Eine Zeichnung des merkwürdigen
Nestes wird in meinen Abbildungen zur
Naturgeschichte Brasilien's gegeben werden.
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3. E. superciliaris.
Der Tas chur i s mit weifsbuntem Scheitel.
T. Ohertheile graubraun, über dem Auge eine weiße
Linie; Scheitelfedern an der Wurzel weifs\ Untertheile
hell gelbröthlich.
Le Tachuris ä poitrine jaune d'Azara, Voy. Vol. III.
pag. 350.
Vieill. tabl. encycl, et meth. pag. 496.
Beschreibung des männlichen Vogels:
Gröfse, Gestalt und Verhältnisse ziemlich wie
bei No. 1., allein der Schwanz länger. Schnabel
wie an jenem Vogel gebildet, ziemlich flach
gedrückt, mit kleinem Zähnchen hinter der etwas
hinabgebogenen Kuppe; Nasenloch an der
Spitze der Nasenhaut, cirkelrund, frei, die Nasenfedern
treten nicht besonders weit vor; Kinnwinkel
grofs, breit, halb so lang als der Unterkiefer,
abgerundet und befiedert; Bartborsten
am Mundwinkel stark, die längsten drei Linien
lang; Flügel kurz, etwas abgerundet, kaum über
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