
weiten Grenzen schwanken und deshalb die zur Reduktion dienen; sollenden Tages-
mittel selbst mit beträchtlichen Fehlem behaftet gewesen wären.
Die erwähnte Unvollständigkeit der Beobachtungsreihen für manche Stunden
machte mir besondere Sorgfalt nöthig bei Auswahl einer guten K om b in a tio n
z u r G ew in n u n g d e r T em p e r a tu r -T a g e sm i t te ||||d a diejenigëü' Stunden
ausgeschlossen bleiben mussten, an denen öfters weniger als 15 Mal im Monat
beobachtet worden war. Als bestgeeignete Kombination stellte sich schliessliëh
s Fm. + 12h M. + 6h Nm.) heraus, sowol in Bezug auf die Menge und gleichförmige
Yertheilung der für diese Zeiten vorhandenen Beobachtungen, als in Bezug
auf ihre grosse Annäherung an das Mittel aus allen geraden Tagesstunden, so gut sich
dieses nach Tabelle VI. zusammenstellen liess. T ab e ile VII. gibt eine Zusammenstellung
verschiedener Kombinationen für jeden Monat des Jahres; nach derselben
beträgt das J a h r e sm i t t e l d e r A bw e i'ch u n g é n bei der obenerwähnten Kombination
nicht ganz —- 0°,1 Fahrenheit und zwar nahezu —*\0’°,38 in den Monaten .Mi
bis Oktober und -+- 0°,15 zwischen Januar und April, mit den äussersten Werthen
v°li im August u n d\4- 0°,23 im Februar. Nebenbei' sind äufl derselben
Tabelle noch die beobachteten S t u n d e n d 'ë s D u r c h g a n g S d u r c h d a s T a g e s m
itte l angegeben, sowie für jeden Monat diejenigen S tu n d eh k om b in a ti ó n
welche das b e s t e W ä rm em itte l in dem \Beobachtungsjahre 1864’-darge'stellt
haben, sammt ihren Abweichungen von den betreffenden zweistündigen Mitteln.
T a b e ll e VIII. bedarf keiner Erklärung, da die Ueberschriften alles Nöthige
besagen.
Auch die g r a p h i s o ^ D a r s t e l lp n g auf T a f e l II., für welche die bei den
Barometerkurven gemachten Bemerkungen ebenfalls gelten, spricht für sich, selbst
und zeigt sogleich, dass der Februar im J. 1864 der wärmste Monat war, während
auf J u 1 i und A u g u s t die geringste Wärme fiel; die j ä h r l i c h e A m p litu d e ist sehr
gering, da im ganzen Jahre keine Temperatur über &7ÄJ& (30®,Q |C.) odef unter
80°,5 F. (26.°y9 C.) beobachtet wurde. Man muss also das Klima von Sansibar als
ein, h ö c h s t g em ä s s ig te s bezeichnen (ygl. auch Bd, I. S. 20 f.), welches sogar
an,jrS <9;m m e rm ü d e kaum seinesgleichen hat bis hinauf in sehr hohe Breite^, wo»
mit natürlich nicht gesagt sein soll, dass auch dort die Hitze der verhälfnjssmässig
sehr feuchten Luft nicht manchmal drückend erscheinen könnte, zumal an windstillep
Tagen, namentlich im Monat November, ganz abgesehen von der Kraft der Insolation.
Diese Milde des Sansibar-Klima ist eine der am meisten in's Auge springenden
Wirkungen der J a h r e s z e i t-W in d e oder M o n su n e ,| die unter anderem auch
noch das merkwürdige Ergebniss liefern, dass die Jahreskurve der Temperatur,
welche so nahe am Gleicher, der Theorie nach, ein doppeltes Maximum und Minimum
zeigen müsste, n u r e in e einfache Krümmung h a t;
Das Gesetz der jahreszeitlichen Vertheilung der Wärme auf offener See in den
Breiten zwischen 25° N. iu n d -251 »S. ;hat A. E rm a n in ausgezeichneter Weise
bearbeitet nach den dreijährigen Beobachtungen während seiner Reisè* um die Erde
in den J. 1828 bis 1830, und niedergelegt im Archiv für wissenschaftliche Kunde aus
Russland (Band IllptSi 365 ff.) in einer Abhandlung, welche mancherorts, wie mir
schéinen will, bei Weitem nicht die ihr gebührende Beachtung gefunden hat. Unter
den zwei Voraussetzungen ■ (von denen allerdings die eine wenigstens einer Modifikation
bedarf):
ul) dass auf offenem Meere weitab vom Festlande die g e o g r a p h is c h e L än g e
, b f « m e r k |i« h e 'f i« in f lu s s auf die Wärmevertheilung zwischen 25° N. und
: §)siiags innerhalb ^dieser Zone die- T em p e r a tu r zw e ie r P u n k te von
g le ic h g r o s s e r a b e r e n tg e g e n g e s e t z t e r B re itfe 'b tfi e in e r um 180°
| vie rs c h ie d n n e n So n n,e n 1 ä n greif (d; • i. bei gleichgrosser und entgegengesetzter
j Deklination der Sonne)nsich w ie d e rh o le , 1
fand Erman (S. .390 f.) aus jenen Beobachtungen folgenden allgemeinen Aus-
druck für die in Röaumur-Graden zu, rechnende Temperatur eines jeden Punktes
| dieser 50° breiten Meeres-Zone bei jeder beliebigen Sonnenlänge (worin q> = der
geogr. Breite des betr. Punktes):
t = 22°,557 — 24°,130 sin *<p - f 20°,ÖÖ7 sin '^in x —1 (F;80ä''sin fy e o s i
+ (1^,672 — 3°,364 sin *<p) sin 2 x
$ 4 + (1°,014 —" sin 2y) pos 2 x, .
und hatte die Güte, hieraus zu meinem Gebrauche bei Bearbeitung der Beobachtungen
in~S$nsibar die speciejle Formel für die Breite von — 6° 9',6 zu entwickeln,
nämlich (in R6aumur-Graden):
t = 22 P,280 0°,23ö sin ( | + 177« 42') + 14,'889 sin (2 xk+- 30° 9!)
I Diese, ergiebt, für Celsius-Grade berechnet, die Zahlen der obersten Reihe (A.) in
| nachfolgender T ab e lle IX.1;1-';
Temperaturgang in 6° 9',6 südl. Breite. Tal- ä
;’(C6Mus - Grade);f' ,
A. Be rech n et nach Prof. A. E rm an für den fre ien Ocean.
B. Beo b ach te t auf der.',Insel S a n s ib a r im in d is ch e n M o n su ö g eb ie t
A. BgSfchnö'tv.fi Januar ' Feir. März April Mai ' Juni BSBB August Septbr. I Ofcfcbr. ; Novbr. Deebr.
ftlr.das (gemeine Jahr gj|g§ § .j
15
, 16t , H | 18; - .18,. . 17 17
Sonnenlänge 205“ 320“ ■ 355“ . .25“ J bM Ä rï285°"
Temperatur 25°,8' 26“]P 30“,l j 26°,2 28°,6 180°,B 29°,6 27?,3
Jahr^mitJtel i27°;85,
B .B_oobacht,$ ■- (Mitte der oben genannten Monate im Schaltjahr 1864t)
in SanSMr 1864'
¥ l l 1 1
Jahresmittel 25-0v77‘.",
27°,0 27°,3 26“,6 26“& 25?,7 1 25\ p 124“,2 24“,21 25“*$? '25“,3 26°^l 26°,7
A— g S
m&Jahresmittel 2°,08.' —1“,2— 09,.3tb » -4 etil*0-4U i + 8**,6 + ö“,0 +3°,2 4-0“,6
Hierzu graphische Darstellung auf Tafel H. unten.
Die Wirkung der Monsune auf den Temperaturgang in der Mitte der westlichen
I Hälfte des Indischen Ooeans besteht also, wie ein Bfick auf jene Darstellung lehrt,
I hauptsächlich in 1 folgenden drei Dingen; <>
1) E r s a tz d e r d o p p e lte n M ax im a u n d M in im a , die im freien Meere
I unter derselben Breite (—,6? 9/,6) etwa 10 bis 14 Tage nach den betreffenden höchsten
I und niedrigsten Ständen der Sonne-eintreten, d u rc h , e in e in f a c h e s Maximum
■ kurz vor dem Uebergang derSönpe nach dem nördlich vom Zenit gelegenen Theile I fSS Fimmels; und ei n Mi n i m;ü m etwa einen Monat näch Eintritt des niedrigsten
I nördlichen Sonnenstandes;
2) V e riM rrd e fü n g d e r j ä h rH c h e n Am jjlitu ffe von 5®,’0 auf 3.°,1;
3')’ b e tr ä ö lh t li c h e H e r a b d r h c k u n g d e r T em p e r a tu r , da man keinen--
I ® s di® gäiize Differenz von 2°,1 C. im Jahresmittel auf Rechnung eines Thermo- I meterfehler'S (k. oben) setzen kann.