
Verzögerung wol einigermassen entschuldbar erscheinen, und ich darf hoffen, in
massgebenden Kreisen wenigstens einen Theil der Nachsicht zu finden,’welche der
allezeit opferwillige V e rleg e r dieses Buches mir stets so freundlich gewidmet hat.
Auch in Betreff der A u sfü h ru n g bin ich einige Erklärungen schuldig. Nach
dem in früheren Bänden des Reisewerkes bekannt gegebenen Plane der vorliegenden
Abtheilung sollte ein „Memoire zu den Karten“ von B. Hassenstein und „Sprachliches“
von mir diesem Bande beigegeben sein; ersteres unterblieb, weil das über
die Karten zu sagende in die astronomisch - geodätische Abtheilung aufgenommen
wurde, und letzteres, ein sy stem ^ü sp h e sLW ö rte rb u ch ’d e r S/uah elisp ra ch e
mit Kennzeichnung d e r' überrasfcfieM' gi-oisW Menge von Wörtern arabischen
Stammes, soll seinerzeit, falls die zünftigen. Philologen es der Mühe Werth erachten,
in einer Fachzeitschrift oder als besonderes Werkchen erscheinen.
> Was nun die einzelnen Abtheiluhgen dieses. Schlussbandes anbelangt-/ so;sind
dieselben uidhfe sämmtlich bis zur Gegenwak fortgeftthrt, was im dem erwähnten
nögleichzeitigen Fertigwerden derselben <steeErklärung ifindet.- ISb wünschenswert!»
nUQ auch eine nachträgliche Ergänzung -jener. Aufsätze aus manchen Gründen;.gewesen
wäre, m bedenklich erschien- sieekt andrer Hinsicht^ weil dann wieder,, ein
f i t e Verzug- in der Herausgabe d i e s e s Barides.«entstanden wäre;, überdies .ist der
Zeitpunkt tes Absehlusses jeder Abteilung ‘Ziemlich! unwesentlich, sobald man ihn
nur kennt, -ja«e sw ird sogar vorteilhafter' seih, a n ste lle einiger jetzt veröffentlichten
Nachträge I in mehreren Jahren erst- iei-ne umfassendere Arbeit zu erhalten,
welche, wo dieses .Reisdwbrk.«abscbliesst:,-beginnt «und die zahlreichen neueren
Ited&eköngen,«te jetzt noch-theilweis im Gange sind.,! An-desto grösserer. V»ll-
Ständigkeif darstellt. Der- Grundgedanke bei. Abfassung dieses Buches,.- „dass; auf
«filii^Sölzteni'Geblete, um«Welches*.es sichte® handelt, .ein Abschluss mit dem
bisher bekannt Gewordenen oder Gesammelten.lemelt mnd so-, späteren-Forschem
einesteils ein-bequemes Hilfsmittel «an die Hand gegeben, andemtheik aber die
Mühe gespart werdem soll ^erneute, Umschau nach-älterem und ältestem Material
hier™ durchgeführt,sehu.-Ntis«bei der tabellarischen
te eM e h t 'der G e sch roshtie .0 s i a fr i k as ist fü r,die. wichtigsten Ereignisse-der
letzten-vier Jahre ein. kleiner. Nachtrag hinzugekommen; die LitCratUirübersIcht
aber; welche’ .mit Novemherf 1873 ■ absch-Uessti; ,-wird Vorteilhafter «erst nach einem
längeren; Zeitraum fortgesetzt -werden;/wenn die. Nothwendigkeit dazutisiehterans-
stellen' sollte5,- und-zwar am besten-von! dem ! Verfasser Hrn. HassenstCiü selbst,
Whleber die hierfür,tnfi,thigen.-Materialien auch jetzt.noch sammelt. In der Geologie,
auf-welche->das Gesagte-sich ebenfalls bezieht, .sowie 'V.or -Allem. isn'der.ZofOikjgie
und-Bo ta n ik liegen’.die: schönen:Sammlungen des ünermüdlioben J. M. Hildebtandt
vor, welche:-*-die von'«mir erhoffte:neue; Epöebe-;in derilrfdteungsgesßMchfe ©ä?
afrikas bereits, würdig hingeleitet haben,; .ihre zusammenhängende Veröffentliohüng
wifd itidessen erst, später.:erfolgen^ wennschon anAdiesebiSteteeiü.Theilider reicheii
Funde dieses musterhaften-Sammlers mit zurVetwerthung gekommen'ist, und zwar
seine F a rn e in Dr. Max Kuhn’s Cryptogamae v a scu la re s, dem wichtigsten Theile
des unter seiner Redaktion entstandenen Abschnittes „Beiträge zur Botanik von
Ostafrika “, u Zu meinem Bedauern ist es trotz aller Bemühungen nicht gelungen,
für die in Rede stehende „Botanik“, welche bereits die von Albrecht Roscher
gesammelten Algen in der vorzüglichen Bearbeitung Dr. W. Sonder’s mit umfasst,
auch die übrigten Roscber’schen Pflanzen zu erhalten, da Herr Dr. R e ic h e n b a c h
Hamburg sieAin seiner Privatsammlung verschlossen hält und weder selbst
bearbeitet, noch Anderen zur Durchsicht überlässt. Diese Ungefälligkeit oder Saum-
seMgkrft jenes Hamburger Gelehrten ist umsomehr zu beklagen, da der Herausgeber,
in Uebereinstimmung mit der von der Decken’scben Familie, sich die Aufgabe,
gestellt hatte, dem Andenken des leider so-früh verstorbenen Reisenden, in
dessen Gesellschaft Carl von der Decken einst so Grosses zu leisten hoffte (siehe
Band T. Seite.«14Q);! in diesem Reisewerk ein besonderes Denkmal Zu setzen, eine
Absieht, welche nunmehr hauptsächlich nur in den Sonder’sehen „A lg e n “ und in
Dr.s/C. Börgen’s .pietätvoller Bearbeitung der R o s c h e r ’se h e n mag n e tisch en
Beobachtungen verwirklicht worden ist, nicht aber in seinem Lieblingsfach,
der Phancrogamenkunde.
In der a s tr om om is c h -g e o d ä tis c h e n A b th e ilu n g und in der e r s te n
Hälfte- d e r m a g n e tis c h e n B e o b a c h tu n g e n sind nur die Messungen von
der Deckeh’s und seiner Begleiter, teilweise Sogar mit einiger Beschränkung (siehe
Seite 1104^des astr. Abschnittes), zur Darstellung gekommen, und zwar in der Art,
dass der wissenschaftliche Reisende genaue Auskunft findet über die benutzten
Instrumente und Methoden sowie über«, die: Fehler, welche vorzugsweise zu vermeiden
sind, und über die Art.und Weise,'in welcher man am vorteilhaftesten
beobachtet. Die M e teo ro J o g ie vo n S a n s ib a r (s. S. 3 daselbst) enthält hauptsächlich
eine ausführliche Bearbeitung der von Dr. G. Edwin S ew a rd , damals Arzt
in - Sansibar, mit ausserordentlicher Freundlichkeit für. diesen-Zweck zur Verfügung
gestellten Beobachtungen, während die Aufzeichnungen der Decken’schen Expeditionen
ihre Verwerthung in dem astronomisch-geodätischen Theile gefunden haben
und einiges andere, mir seinerzeit zugegangene wertkvolle meteorologische Material
später in; Fächblättern aitir Veröffentlichung gelangen so'll> da es sich in den Rahmen
dieses Reisewerkeg nicht' gut einfügen liesä;
Wie der erzählende Theil des von der Decken’schen Reisewerkes Ih r e r K ö n ig lic
h e n H o h e it’d e r F r a u K r o n p r in z e s s in v q n P r e u s s e n gewidmet wurde,
um dieser.erhabenen Frau, durch hochderen wohlwollende Fürsprache dem Reisenden
manch, wichtige Vergünstigung von Seiten der englischen Marine zu Theil geworden,
eifie wenn auch noch so unbedeutende Erkenntlichkeit zu bezeigen, so glaubte ich
ifi «diesem Schlussband einer Pflicht , der Dankbarkeit nachkommen zü müssen durch
zwei Widmungen: eine allgemeine und persönliche, durch Zueignung der „Meteorologie“
an JL W. D o v e , und eine besondere, indem ich die „ astronomisch-geodätischen
und magnetischen Beobachtungen“, dem Andenken meines hochverehrten,