
besonders auch das mittägige Auftreten meridionaler Luftströmungen, ferner die oft be-
träcbtliche Stärke derselben, die Zeit des Wechsels der östlichen und westlichen
Winde, und endlich der Umstand, dass Land- und Seebrisen nirgends in den eigentliehen
Monsun-Monaten angenommen worden, sondern nur in den durch Stillen
und Flau-Brisen ausgezeichneten Uebergangszeiten. Es liegt mithin die Vermuthung
nahe, dass diese Ablenkungen nicht lokaler Natur, sondern durch allgemeine. Ursachen
bedingt sind, wie es oben, und schon .vorher S', 10 f. ausgesprochen ist.
2) J e d e T a g e s s tu n d e h a t im A llg em e in e n n u r e in e d om in ir e n d c
W in d r ic h tu n g , o d e r h ö c h s te n s zwei, gegen welche die anderen etwa nach
nebenbei verkommenden fast völlig yer&chwindM; a u sg e n om m en h ie rv o n
s in d in d e s s e n d ie U e b e rg a n g sm o n a te (März und November, Iheilweise
auch Dezember) und.die U e b e r g a n g s tu n d e n *(12h Mittag und 2h Nm.),, in denen
im Laufe des Monats häufig drei, seltenerj;mehrjjverschiedene Winde verkommen.
Das Z u s am m e n fa s s e n a l l e r W in d b e o b a c h tu n g e n .eines M o n a ts öder
gar d a s H e r a u s g r e if e n , d e r H a u p tw in d e , wie es ,n,qohlän .den Veröffentlichungen
vieler Stationen sich findet, ist daher .d u rc h a u s u n g e n ü g e n d zuir
Gewährung eines richtigen Einblicks in das Windsystem eines Ortes, wenigstens
wenn derselbe im Tropengebiete liegt.
>” :3) Auch j e d e r e in z e ln e W ind h a t.e in en g h e g r e h ’.zt-e.-s»1 iGebie
w e n ig e n T a g e s s tu n d e n , an denen er sich zeigen kann, und zwar bleibt dieses
in allen Monaten seines Vorkommens nahezu . dasselbe. . Die, graphischen- Darstellungen
auf Tafel IV lassen dies (so deutlich erkennen, dass es .-nicht, ndfh-
wendig erscheint, für jeden Einzel wind das Jahresmittel seines-procentlihen-. Auftretens
zu den verschiedenen Tagesstunden zu bilden; für die StbUou jedoch —
unter denen auch flaue Brisen von der Stärke % mit imbegriffen »sind — wird die
Uebersicht durch folgende Zusammenstellung, wes entlieh., erleichtert.
Wonnittag , .Nachmittag | ^M a ch t,. ,
tu Ha« 1011 1211 2* 411 6% 41 10h iVm. |
s tm e n : 3 S ^ j i
in JProeenten sänuntlicher Winde der betreffenden Stuflden. t
Die Stillen sind also früh 6h am häufigsten. (%, (,aller1, bepbacfetetep.^ndg)
und sinken dann durch 11,4% um 8%Vm. rasch pnter , 5 ^ um :l - ( |^ m . , .nehmen
wieder langsam und ziemlich stetig zu bis gegen, 10,%^bei Sotnnenpntei;gangjUfid
dann rasch bis über 1^%,’ um 8h und Iß1 Abends; in den Stunden -vop Mitternacht
bis 4 h Morgens, für wplehe nur wenige Beobachtungen vorljegen,- scheinen ,dj.e
Stillen wieder seltener zu werden und kleinen jedenfalls weit unter,.,dem Maximalwerth
um 6h Morgens. Die meisten s tä rk e r e n Winde finden s(ich%ormi11ag;s ,
was vermuthlich mit dem o b e n ^ i-Q^über .die Ursachen der. täglichen.,'Barometpr-
schwankungen Gesagten zusammenhängt.
Ebenso lässt sieh das j a h r e s z e i t l i c h e .A u ftre te n u n d W-ieiderver-
sc hw in d e n , j e d e s e in z e ln e n W in d e s weit leichter auf fier obengehaiinten
Tafel verfolgen als mit Hülfe der Monatswindrosen oder irgendwelcher Beschreibung.
Die Herausgabe ähnlicher graphischer Darstellungen für jeden wichtigen. Hafen, im
Gebiete der regelmässigen Winde dürfte daher auch von praktischem Nutzen für
den Seefahrer sein. „
L iÄ a r is b h e , th e rm i s c h e u n d s is e u e h ifig k e its -W in d ro s e n ,fü r Sansibar
abzüleiten, erschien mir nach dem vorliegenden Sachverhalt ,z w e c k 1 o.Si, es hätte
weiter Nichts dadurch erreicht werden können, als eine Gegenüberstellung der
Barometerstände' etc: am V®% und Nachmittag, im Nord- und Südmonsun, eine
Sachë^ die-ohnehin .schon- klar genug ist. Der Südwest z. B. ist nur Vormittagswind,
und zwar nur in der kühlen Jahreszeit; er ist* daher kühler als der nach-
; mittägige Süddst • und die sommerlicheil (im- Sinne« der' südlichen Erdhälfte) Nordwinde;
und zwar um: ebeUsoviel als die Wärme des Nachmittags und des Sommers
diejenige des Vormittags': und des Winters übertrifft;. : Wollte man indessen nach-
weiöetfj um wie viel die polaren Südwinde kühler sifid als die nördlichen, so
würde in vorliegendem Falle eine einfache Zusammenstellung nach üblicher Art
nicht mehr genügen; eine Hindeutung auf dieses Verhältniss findet sich Übrigens
schon auf Seite 13 f, Ndchü.anders ist es mit 'Luftdruck und Feuchtigkeit; welche hier
I u nm itte lb a r vom d em 'tä g lic h em i'u n id l^Ä - r ^ s z e itlic h e n -G an g e1 d e r
I g ro s s e n Li&h-t&pund W ä rm e sp e n d -e rin a b h ä n g ig sin-d,1 e b e n s o wie
I d |j| W in d e s e lb s t, die jä auch, wie ich zu zeigen versucht habe, d e r iSo-*nhe
I fo lg en , während- sie -in* unseren Breiten- mehr unregelmässig - wehen und die
I Träger, von Eigenschaften sind, die sie in^fremden Klimaten aufgenommen haben.
Da .vonrd'enjUfsaelh-e'n d!ér t ä g lic h e n W in d d 're h u n g schon.weiter- -oben
I die Rede'gëwêsè’n, "bleibt mir nur übrig, von denjenigen des jahreszeitlichen
Windwechsels noch einige Worte zu sagen. ‘Eine ausführliche!Erörterung würde
| in diesem-Aufsatz, déssen' Grenzern ko '»eng-.- gezogen sind-, nicht‘;am Platze seinp
I siel muss eingehenderen Sbccialauhèiten ï'vdrbehalten • hleib.cni'wèMi&o’den ganzen
I Umfan'g .dies Mönsungebiët&s in-Betracht »UMzieheU haben: an dieser-Steile möge
I mip-näf gestattet sein, 'die--Einwirkung des bekannten sommerlichen Auflocke-
■ rungsghbjdibawota- Inn er-Asien. durch ein kleines,-Diagramm zu Veranschaulichen, das
I am Fiisle von TaféM.1 Aufnahme gefunden hat. Aus’ cièrJöprt 'versuchten Zusammen-
I stellung%lr Barometerkurven von Mauritius^PdfE JIouif^fPltF'S Br., S7Ö 30r östl.
I L GW S a n s ib a i (6° VQ'fe^Br., östl. JLiJ Gr^E^ö 1 óm'bo (Westküste von
I M a d r a g f lM H S j p . - 'A y i 19'Pftb
■ L. ^ ^™ ^ ‘K a lK TO a ’( 2 § ^ l ' N.*Br., ö » ^ ^ u E p@ ^ j é r s r c È t ‘man hauptsächlich
I Folgend&frAi'
1) Die genannten Orte haben einen um so niedrigeren Luftdruck, je nördlicher,
I dvfh^ife näher am -Mittelpunkt jenesr Auflbckerungsgebietee sie liegen, i und es
I müssen desshälb in diesem ganzen Gebietë W in d e shon sü d h ip h e r R ic h tu n g
I tibhrw&e'glè'üVVi
2) Der M in d e rd ru c k in d e n -'n ö rd lie h .ig e d e g e u e n .'G -e h ie te n findet;
I sich ffe.derf Zeit' von* A p r il b is Ok-hmber., im welch-Sieben. Monaten demzufolge I dMSü'dwi-nde vorherrschen<(Stidwests-Monsun); der Min d e fr.duttek im S ü d e n
I beschränkt sich-.auf die*drei Monate D e c em b e r, J a h u a r ufid?.Fehruafl-4- die
I Zeit des' Nordostmonsuns, —, und G le ic h g ew ic h t d é s L u f td r u c k e s findet
■ ii&lM ä l z-und N ó v em h ë r stait (Uebergärigsmonate mit viel W in d s tille n ):
3 ^ Die Entfernung döf nördlichen-und südlichen Barometerkürven fist, zur Zeit
I deh Sh dm on s'u ns am grössten, Wêsnalb dieser im DurchschMtt&Mef Drie dés Ge*
[ bietes jdie b et-TachitlichStén W in d stä rk ien - zeigen wird.-r i
4fä Zwischen MM Orten mit Kurven ipn» starker entgegengesetzter Ausbuchtung
I Ueg^ -salohe^mdit nahezu^liei.cjlubJ'i&iibe’n d em L u f td r u c k , in Hénen die
I M'öjüihme n i c h t so;, a u s g e p r ä g t e n R ic h tu n g , u n d S t ä r k e au fte reten
I we-rdem^swie afi den weiter am Rande •deé>Gehiëtes liegenden Ortefo mit grösseren
I jabreszèitMchen Unterschieden im Luftdruck. Weitere Folgerungen hieraus, und