wir überhaupt 11 u s s e g g e r; in dessen Werk*) wir auek schon eine geognostisohe
Karte dieses Landes, finden. -Er- unterscheidet in Nord - Afrika drei grosse -Granit-
Formationen : , 1) Gestein der Katarakten Tön Assuan undJWaddi Haifa; .es,-ist ein Granitit,
bestehend aus rothem Orthoklas, grünem Oligoklas, schwarzem Glimmer und wenig
Quarz, ziemlich grobkörnig, und: entfernt ähnelnd dem schönen Gestein von- ¥iborg
in Finnland. Als charakteristisch giebt -er an, dass er meist zusammen mit Syenit
und Porphyr vorkommt. Er soll der jüngste Granit sein.
,ij 2) Granit der Berge von Kordofan und Berberland, mit' weissem Feldspath
und zahlreichen Quarzgängen. Dem Alter naök stellt er ihn in ;diö Graüwackenzeit.
3) Der älteste Granit tritt in den Hochgebirgen der Schongollo - Neger und im
Lande Teggele auf, geht häufig in Gneiss und Glimmerschiefer über und- wird von
jüngerem - Granit durchsetzt. Dieser primitive Granit-.ist Erzführend und erreicht
die grösste Höhe. Vergleicht man diese Angaben mit den’ Gesteinen, die ich oben
ausjAbessynien beschrieben habe, so muss man den'Granitit: des Maräbb zu der
3. Abtheilung rechnen, weil er unter den krystallinischen Schiefern lagert; man
könnte dann den Granit der Berge Subhat, Baöto und GossoSso der 2. Abtheilung
zuzählen,, weil dieser das Sohiefergebirge gehoben hat, alsö jünger aMtdieses sein
muss; und somit der Grauwackenzeit angehören könnte. Eine Analogie mit dem
jüngsten Eruptiv-Granit würde dann der Syenit von Adoa bilden. Auffallend scheint
mir die K u s s e g g e r ’sche Angabe, dass der primitive Granit die höchsten Punkte
bilden soll,
. Nach der B u s s e g g e r ’schen Sammlung sind sichere Punkte des krystallinischen
Gebirges folgende und zwar zunächst in Kordofan:
,1} Assoöh, derselbe scheint nur ein Ausläufer des Araschkol zu sein, ist kaum
60' hoch und besteht aus einem Haufwerk von Granitblöcken. Das Gestein ist
feinkörnig und gehört der 1. Abtheilung an.
El Goos besteht aus einem deutlichen-Syenit, welcher kleine. Schüppchen
Molybdänglanz enthält und wohl auch der 1. Abtheilung zuzuzählen wäre.
■ 3) Drei grössere Gebirgsstöcke treten aus der grossen Ebene von, Kordofan
hervor: der Djebel Harras, das Kordofan-Gebirge und Teggele. Der Djebel Harras
ist nach R u s s e g g e r ein Porphyrstock, welcher von Granit umgeben is t ^.Leider
fehlten mir hier Proben, welche desshaib besonders interessant wären, weil wir es
hier mit einem der beiden älteren Granite zu thun haben, der jüngere soll ja mit
Porphyr gleichaltrig sein. Aus dem Kordofan-Gebirge lag mir Granit von Kurbatsch
vor, mit weissem Feldspath und zweierlei Glimmer, theils grob-, theüs feinkörnig;
von Kordofan selbst grobkörnige Massen mit grossen Ausscheidungen von Hornblende.,
Dieser Berg erhebt sich 705' über das Centralplateau von El Obecbd, und
ist von zahlreichen Quarzgängen durchsetzt; er gehört der 2. Abtheilung der
Granite an. ^ .
Im Teggele-Gebirge tritt der primitive Granit auf in Verbindung mit krystal-
linischen Schiefern. Der Berg Hedra besteht aus deutlich körnigem Granit mit
rothem Feldspath und zweierlei Glimmer. Ein anderes-Stück von eben daher ist
Granitit, röthlicher Orthoklas, weisser Oligoklas. Ueber die gegenwärtige Lagerung
der beiden Gesteine fehlen die Angaben, so dass man im Zweifel ist, welches
1) Kussegger, Reisen in Europa, Asien u. Afrika, n. Band: Egypten, Nubien und Ost-Sudan,
nebst Atlas.
eigentlich der primitive Granit ist,'u n d 'o b nicht die beiden Gesteine in einander
ülÄgebetf; M-GaBgf®Mgä-4irtff ’ nbtfläf DäbÄ auf/fwelfehef'' ein grobkörniges !jGe-
mOnge eines gestreiften Fefdspätbs und Hornblende - i st t jAls jüngeren Ursprungs
köifnte' .-män' -’-%j#:’Ä ü liÄ ' Täbetne äuffassen* welcher1 *■ ein-körniges
OfthoktäisiyV ^fiorriblenie! i und v ie l1 «Quarz* is t «Nach Osten
hin wird h||fijpÄeMlehß von krystallinischen Selieferh gebildet.1
Vom
Berge T ira liegt mH oiö' Stüek Gneiss hor^ bestehend aus weissem Feldspath,
weissem Glimmer und® vi$H Quarz;1
ein anderes Gtück hat röthen Feldspatb, ist
^eiiger:>deuäiCh'! SÖhiöfiig-«hnd‘ die Gemerigtheile sin d ' sehr sinnig gemengt. Am
Berge SeheibuU ist-der Gnejss'feinkörnig und scheint grössere Quarzausscheidungen
od©#-Gänge dieses Minerals zu* Ä b K tfl' A uÄ'hier fföltt feinkörniger D io rit - gangförmig,
auf. M it' den Didritgängen bringt - [l£ff ss © gg e r den Goldgehalt dieses Gebirges
ü V e rlifittfn g .' D äsi G Ild -Wifed j'VtmrhierLdüfihio^eMGewäs®^:' nach dem
Srhwemmlande von T ira fortgefübrt. M it dem'„TÖggfel®1-GebirgS st^ih-die Gruppe
deä K aiero iö 'V ö fbihdu ng,’äUBgezeichnet durch pittoreske Formen. Hier treten in
dem Granit der-; 1 Abtheilüng kuglige Cohcfetibheü- eines -sehr feinkörnigen Granits
auf, in denen der Feldspath vorherrschend ist.
Dass s i c h r e kTystalliniac^n, Gelpjdp poch weite;; nach Qsten hin fortsetzen,
ersieht man aus B row n e ’s 1) ‘Abgaben über Daffour und aus den von v. H e u g lin 2)
auf einer ROisef hach dem weissen Nil gesäfimlelten,; Welche neuerdings S c hw e in fu
r th 8)'bestätigt hat. Ueber das Land der nördlichen Niamaniam sagt v. Henglin;
da8#i#afl.Gebirge aus Granit besteht, so der ziemlich isollrtt ausitdek Ebexte hmVor-
ragende Kosanga. Sch w e in fu r t h giebt- in i Seinem ersten Berichte: ' :„Wabr-
nehmungen auf einer Fahrt yem Chärtüm nach, dein Gazellenfluss“ än, dass die
grosse Trapp-Forpiation im Djur-ünd Döf-Gebiet vom Granit der Monduberge ah-
gelÖSt wird. Auf seinen Stteiföttgen. zwisehencTonÖjiOUÄd Rohl traf er zuerst anstehendes
Gestein südlich der diepba von Sesbbi. Der Granit hat in Gestalt flacher
Platten die Thoneisensteinläger:, welche ich eben als Trapp-Formation bezeichnete,
an vielen Stellen durchdrungen, wechselt .mit^diesem.Gestein >ab und bietet stellenweise
--ganze Stücke davon als Einschlüsse..'' Die ersten Granitberge zeigen sich
südlich etwa acht Stunden, entfernt. Wir lernen hier auch dien tarnen, welchen die
Eingeborenen dem Granit geben, Lända. Zwischen Doteutesuhd-der Seriba Ngama
bat- e r | merkwürdige Granit - Eruptionen -^/beobachtet: riesige Kuppen und > Blöcke,
welche mit tisehähnlfchen Platten wechsellagern; 1 diese- treten auch bei Dimintdo
auf. Einzelne dieser Platten haben als homogenesMasse eine, Länge vonSOO Schritt
und zeigen an ihrer glatten OberflächeI eine 'dünne Abblätterung, welche er.iaüoh
bei den Graniten von Taka, den Bergen/bon Kassala and an den Ufern des rothen
Meeres wahrgenommen hat. ; Von weiteren . granitischen Punkten, welche ans I der
Ebene Wrvbx®agen, ^ieh# eriÄi®Lfeh iyon AdiL den Guakenj an, und hinter Aori
eine Kette seltsam geformter GranitWöpke. Der Granit von MrÖlo ist sehr grobkörnig,
meist schwärz gesprenkelt und Turmalinreich, auch von Gängen secundären
Alters durchfurokt,. welche Feldspathreioher sind, früher. verwittern und zur Entstehung
der frei aufrecht, oft in Gruppen nebeneinander gestellten Platten und
Obelisken, vielleicht auch zur Bildung der jetzt gesonderten Blöcke überhaupt
1) Browne, Travels in Africa, Egypt and Syria. London 1799.t.
2) v. HeugiiU, Beise in das Gebiet'des weissen Nil. Leipzig ü. Heidelberg 1869.
8) Schweinfurth, Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde. 1§70 u. 71.