
Nordrand des Beckens bildete, zur Kreidezeit unter Wasser kam, und dass sieb
hier der ältere nubisohe Sandstein bildete, welcher vielleicht noch südlich von
Ghartum vorhanden ist Dann wurde die Küste gehoben, kam aber wieder unter
Wasser zur Zeit der ausgedehnten Nummulitenbildung. Nach R u s s e g g e r ist
dann noch die Diluvialfluth in das Nilthal eingedrungen, hat sich besonders im
Lande Sennaar ausgebreitet, und ist wohl noch südlicher gegangen, wie ;:weitj
darüber haben wir keine Angaben.
Die Annahme M u rc h iso n ’s , dass Afrika während der ganzen Zeit vom
Kohlengebirge an bis jetzt nicht vom Meere bedeckt gewesen ist, wird dadurch
bestätigt, dass man bis jetzt noch keine Meeres - Concbylien im Inneren gefunden
hat, sondern nur an den Küsten. So tritt in Abessynien der Jura, und zwar der
obere auf, bei Mombas der braune Jura, Tertiär-Ablagerungen bei Tadjurra und
am Zambesi. G r ie s b a c h hebt besonders die Aehnliehkeit der Kreidebüdungeh
von Natal mit denen Indiens hervor.
Ferner möchte ich noch hervorheben, dass die einfachen Conturverhältnisse
Afrika’s auch auf einen einfachen geologischen Bau sebliessen lassen.
Was nun dib Angabe M u r c h iso n ’s anbetrifft, dass^ sich Vulkane nur in der
Nähe der Küste finden, so scheint mir diese nicht mehr zutreffend-zu sein; Wir
haben ganz im Innern den Vulkan Dafafungh kennen gelernt und auch gesehen,
dass W a k e f ie ld jenseits des Kilimandscharo zahlreiche Vulkane angiebt. Im
Gebiete der Seen und am Zambesi kommen, wenn auch nicht wirkliche Vulkane,
so doch Basalte vor. Diese Basalte sind jedenfalls an Stelle des Trapps getreten,
und stehen demselben vielleicht auch petrographisch nahe. Für den Petrographen
wäre es wichtig, die Beziehungen dieser älteren und jüngeren^ Gesteine-kennen zu
lernen.
Aus dem Gesagten ergiebt sich, das Ost-Afrika sowohl für den Paläontologen,
a l s auch f ü r den Petrographen ein reiches und fruchtbares Feld-zur Erforschung
bieten dürfte. Möge sich auch in der Wissenschaft der Geologie noch recht oft
der Ausspruch „aliquid novi ex Africa“ bewähren.